Wie unlängst bekannt wurde, schließt die Firma Bachl ihr Werk in Friedheim südlich von Landsberg. Damit sind auch die Erweiterungspläne des Unternehmens, die an dem Standort unter anderem eine Robotikhalle und zusätzliche Lagerflächen umfassten, hinfällig. In einer Sitzung hat der Stadtrat nun den Aufstellungsbeschluss für den dazu notwendigen Bebauungsplan aufgehoben und ein Vorkaufsrecht für das Areal erlassen.
Laut Sitzungsvorlage umfasst der Industriestandort 28,7 Hektar. Die Grundstücke sollen für eine gewerbliche Nutzung entwickelt werden. Als städtebauliches Ziel ausgewiesen ist die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe und von Handwerksbetrieben. Eine großflächige Logistikansiedlung sollte laut den Plänen der Stadtverwaltung hingegen vermieden werden. Der konkrete Handlungsbedarf für die Schaffung von Gewerbeflächen ergibt sich aus dem Gewerbeflächenentwicklungskonzept, das bis zum Jahr 2035 einen Bedarf an Gewerbeflächen von rund 40 Hektar feststellt. Ein wesentlicher Teil könnte daher mittel- bis langfristig in Friedheim gedeckt werden, heißt es in der Sitzungsvorlage. „Wir halten die Lage für eine gewerbliche Entwicklung weiter als sehr gut“, sagte Maximilian Tobisch, Referatsleiter Stadtplanung, in der Sitzung.
Von der Schließung des Bachl-Werks in Friedheim sind 140 Beschäftigte betroffen
Zum Erlass der Vorkaufsrechtssatzung sagt Angelika Urbach, Pressesprecherin der Stadt: „Die Stadt Landsberg hat die Vorkaufsrechtssatzung für das betreffende Grundstück erlassen, um eine nachhaltige und ausgewogene gewerbliche Entwicklung sicherzustellen.“ Ziel sei es, eine Nutzung zu fördern, die den städtebaulichen Vorstellungen entspricht und insbesondere klein- und mittelständischen Unternehmen sowie verarbeitendem Gewerbe Raum bietet. „Mit diesem Instrument schafft die Stadt eine Grundlage, um den weiteren Entwicklungsprozess gemeinsam mit allen Beteiligten konstruktiv zu gestalten“, so Urbach weiter.
Von der Schließung des Werks der Firma Bachl in Friedheim sind rund 140 Beschäftigte betroffen. Die Entscheidung ist das Ergebnis einer Optimierung der Produktionsprozesse, die auch aufgrund der baukonjunkturellen Lage notwendig geworden ist, teilte das Unternehmen mit Sitz in Deching im Bayerischen Wald in einer Pressemeldung mit. Die 1926 gegründete Unternehmensgruppe zählt eigenen Angaben zufolge zu den bedeutendsten Akteuren der Bau- und Baustoffindustrie. Rund 2600 Mitarbeiter im In- und Ausland arbeiten für die Gruppe. Neben den deutschen Produktionsstandorten werden Werke und Handelsniederlassungen in Österreich, Tschechien, Ungarn, Italien, Polen, Rumänien und Kroatien betrieben. Im Jahr 2013 hatte Bachl den Standort in Landsberg von der Firma Schwenk übernommen und seitdem ausgebaut und modernisiert. Produziert wurden dort Dämmstoffe, hauptsächlich für Dächer und Fassaden.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden