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Landsberg: So hochmodern wird das Edeka-Getränkelager in Landsberg

Das Hochregallager im neuen Getränkelager von Edeka Südbayern in Landsberg ist 30 Meter hoch.
Foto: Christian Rudnik
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So hochmodern wird das Edeka-Getränkelager in Landsberg

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    Noch sind die 2,5 Tonnen schweren Roboter gut verpackt. Sie stehen im Obergeschoss eines 20 Meter hohen Gebäudes. Es ist Teil des künftigen hochmodernen Getränkelagers von Edeka Südbayern im Landsberger Frauenwald. Wenn es wie geplant im Frühsommer 2025 in Betrieb geht, soll es neue Maßstäbe setzen, mit einer Technik, die es in der Getränkelogistik deutschlandweit so bisher nicht gibt. Die vier Roboter der Augsburger Firma Kuka, die in einer Stunde jeweils bis zu 750 Getränkekisten passgenau auf Paletten packen können, gehören dazu. 

    Ende 2022 war Spatenstich auf der rund 64.000 Quadratmeter großen Fläche, die sich im Osten an das seit 2013 bestehende Areal des Logistikzentrums anschließt. Rund 150 Millionen Euro investiert Edeka Südbayern in das Logistik-Drehkreuz in Landsberg, weitere 110 Millionen Euro fließen in den Neubau eines Getränkelagers in Wallersdorf. Das Unternehmen nimmt die Getränkelogistik künftig in die eigene Hand. Mit den Neubauten in Landsberg und Wallersdorf möchte man dafür die Basis schaffen. 

    Das Edeka-Sortiment soll deutlich erweitert werden

    Die eigene Logistik erlaube es dem Lebensmittelhändler, enger als bisher mit regionalen Brauereien und Brunnen zusammenzuarbeiten, sagt Patrick Zurheide, der Geschäftsbereichsleiter Logistik. „Das Sortiment wird deutlich erweitert.“ Überhaupt will Edeka Südbayern im Getränkebereich wachsen. Mit dem Fachmarktkonzept „trinkgut“ sollen flächendeckend zehn Standorte pro Jahr in Südbayern eröffnet werden. Derzeit betreibt man in der Region bereits acht solcher Märkte. 

    Im neuen Getränkelager füllen Roboter die Paletten passgenau mit Kisten und Kartons. Noch sind die Roboter verpackt.
    Im neuen Getränkelager füllen Roboter die Paletten passgenau mit Kisten und Kartons. Noch sind die Roboter verpackt. Foto: Christian Rudnik

    Am Standort in Landsberg sollen rund 1800 unterschiedliche Mehrwegartikel, an die 1000 Einwegartikel und 1250 verschiedene Weinsorten, Sekt und Spirituosen gelagert und kommissioniert werden. Platz finden die in Getränkekisten und Kartons verpackten Flaschen in einem 30 Meter hohen Hochregallager, an das sich Gebäude für das Vollgut (20 Meter hoch) und das Leergut (zwölf Meter hoch) anschließen. Baubeginn für die Gebäude war im August 2022, die Technik für die Logistik wird seit Sommer vergangenen Jahres eingebaut. Ende 2023 wurden Dach und Fassade fertiggestellt, derzeit bringen Arbeiter die Verkleidung an.

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    Im Landsberger Frauenwald entsteht derzeit ein hochmodernes Getränkelager. Unsere Redaktion hat sich dort umgesehen.

    Im Inneren der Gebäude herrscht geschäftiges Treiben, Monteure, Elektriker, Bodenleger und viele andere Handwerker arbeiten hier. Die Stahlkonstruktion im Hochregallager ragt 30 Meter in die Höhe. Acht Gassen gibt es, in denen auf Schienen laufende Regal-Bediengeräte Paletten mit Getränken einlagern werden. Am Übergang in den Vollgut-Bereich ist schon die Konstruktion zu sehen, über die die Paletten zur Kommissionierung gelangen. Benedikt Vogt, der Betriebsleiter für die Getränkelogistik, bezeichnet sie als eine Art Skigondel. Die Kommissionierung läuft auf zwei Ebenen. 

    Für jeden Edeka-Markt werden die Bestellungen des Tages passgenau auf der Palette verteilt. Der Mitarbeiter im Markt muss laut Patrick Zurheide nur noch vors Regal fahren und kann ausladen. Im Getränkelager in Landsberg übernehmen neben den vier Kuka-Robotern auch Mitarbeiter an acht Plätzen die Aufgabe, die Paletten für die Märkte zu füllen. Denn nicht alle Kisten lassen sich von den Robotern ideal stapeln. Damit die Mitarbeitenden ergonomisch arbeiten können, werden die Paletten auf und ab gefahren. Sind die Paletten fertig bestückt, werden sie mit Folie umwickelt und über Förderbänder zur Rampe gefahren. 

    Benedikt Vogt ist der Betriebsleiter Getränkelogistik bei Edeka Südbayern in Landsberg.
    Benedikt Vogt ist der Betriebsleiter Getränkelogistik bei Edeka Südbayern in Landsberg. Foto: Christian Rudnik

    „Unser Ziel sind kurze Wege. Im Getränkelager, aber auch im Markt“

    Rund 98 Prozent der Ware kann vollautomatisch innerhalb des Getränkelagers transportiert werden. Für die restlichen zwei Prozent, also sperrige Verpackungen, gibt es einen gesonderten Bereich, in dem Mitarbeiter die Lagerung und Kommissionierung übernehmen. „Unser Ziel sind kurze Wege. Im Getränkelager, aber auch im Markt“, sagt Patrick Zurheide. „Store friendly“ nennt er das Prinzip. 

    Unter anderem auf diesen Rollbändern sind die Paletten, Getränkekisten und Kartons im Edeka-Getränkelager in Landsberg unterwegs.
    Unter anderem auf diesen Rollbändern sind die Paletten, Getränkekisten und Kartons im Edeka-Getränkelager in Landsberg unterwegs. Foto: Christian Rudnik

    Landsberg ist für Edeka Südbayern das Herzstück seiner Lebensmittellogistik. Schon jetzt lagern im 2013 in Betrieb gegangenen Logistikzentrum 16.000 Artikel aus dem Trockensortiment und 2700 Artikel aus dem Frische-Sortiment. Auch dort wird vollautomatisch kommissioniert, passend für die Filiale und dort für jedes einzelne Regal. Aktuell arbeiten 635 Frauen und Männer im Frauenwald, bis 2035 sollen es knapp 1000 sein, darunter Fachkräfte zum Bedienen der Anlagen, Mitarbeitende im Verwaltungsbereich, Kraftfahrer sowie ein eigenes Team für Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Wer Interesse habe, könne sich in allen Bereichen jederzeit bewerben.

    Mit der Fertigstellung des Getränkelagers kämen zu den aktuell rund 100 bis 130 täglichen Lkw-Fahrten weitere 60 bis 80 pro Tag hinzu, sagt Patrick Zurheide. Dass die eigenen Fahrerinnen und Fahrer, aber auch jene der Zulieferer dabei den Anschluss an die B17 nutzen, werde vom Unternehmen so vorgegeben. 

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