„Das schöne Wetter bleibt uns treu“, versprach Blanka Salzinger vom Kartoffelwerk optimistisch am Samstag zur schwül-heißen Mittagszeit. Voller Vorfreude auf das LechStadtFest erzählte sie interessierten Touristen: „Aus einem Spieß und einer Kartoffel wird eine Kartoffelspirale“. Ioannis Toukas vom Gasthof zum Mohren bemängelte die wenigen Schatten spendenden Schirme, unter denen einige Besucher ihren ersten Durst löschten. Die Mitglieder des städtischen Organisationsteams blickten derweil sorgenvoll auf die düsteren Prognosen ihrer Wetter-Apps.
Später, als die Sonne sich längst hinter die Wolken verzogen hatte, sorgte die Stadtjugendkapelle unter Leitung von Hans-Günter Schwanzer mit beschwingten Melodien für gute Laune. Das Stelzenduo „Hochformat“ verzauberte in fantasievollen Kostümen Festgäste, die in großer Zahl – unter sich zunehmend dunkel färbendem Himmel – auf den Bierbänken Platz genommen hatten. „Umso dunkler, umso besser“, prognostizierte Karsten Zarling, ein erfahrener Biker, der sich auskennt mit Wetterphänomenen. Auch Johanna Immel, zeigte sich beim Braten ihrer heißen Bierstangen, zuversichtlich. Die ganz Schnellen schoben ihre Tische unters schützende Dach der Bushaltestelle.
Das Publikum in Landsberg lässt sich vom Regen nicht vertreiben
Als dann Hardy’s Band mit Klassikern und aktuellen Hits so richtig loslegte, ging ein kurzer, heftiger Schauer nieder, der die Menschen zur Flucht unter Dächer oder in die Parkgarage zwang. Während danach fleißige Helferinnen und Helfer in Windeseile das Wasser von Bänken und Tischen wischten, wurde vor der Bühne bereits wieder ausgelassen zur Musik der Rock-Cover-Band getanzt.
Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl bekam vom Stelzenduo das Mikrofon charmant auf einem goldenen Tablett serviert. Mit „Hallo Landsberg“, begrüßte sie die Gäste zu einem Fest der Begegnung. Sie bedankte sich bei den Gastronomen, allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Aufbauhelfern sowie bei den Künstlerinnen und Künstlern für das wunderbare Programm. Manuel Bollig, der multiinstrumentale Musiker, der für seine selbst geschrieben Songs mit fantasievollen Soundeffekten viel Beifall bekam, setzte sich eine gelbe Brille auf, „weil die alles schöner macht“. Nicht nur Jule Richter aus Stötten am Auerberg, fand den vielseitigen Musiker „super toll“.
Da konnten Ron und Jürgen Thalmayer, die beiden Musikerkollegen nur zustimmen, fanden aber auch das Landsberger Publikum toll, das sich vom Regen, der immer mal wieder kurz einsetzte, nicht vertreiben ließ. Das betraf nicht nur die Landsberger, etliche junge Damen mit rosa Kränzchen im Haar, waren aus Blonhofen im Allgäu angereist, um bestens gelaunt den Junggesellinnenabschied mit einer, den weißen Brautkranz tragenden Luise Städele zu feiern.
Das Musikprogramm beim LechStadtFest überzeugt
„Habt ihr noch Bock?“, fragten die Musiker von „Rhythm is a Dancer“ immer wieder während ihrer atemberaubenden Bühnenshow. Und ob sie Bock hatten: Zu Songs wie Mambo No. 5 unermüdlich tanzend und singend, den Partysound zu genießen, auch zusammen mit den beiden Tänzerinnen im silbernen Outfit. Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl feierte mit und freute sich über die ausgelassene Stimmung auf dem trockenen, vollen Platz.
Hans-Günter Schwanzer fand lobende Worte: „Das Musikprogramm des ganzen Abends ist hervorragend“, befand er. Gerade als sich „Rhythm is a Dancer“ mit der allerletzten geforderten Zugabe vom begeisterten Publikum verabschiedete, setzte wieder Regen ein und etliche Leute, die sich – wie die Junggesellinnen-Abschiedsgruppe – noch nicht auf den Nachhauseweg machen wollten, suchten einen geeigneten Unterstand. „Jetzt wird noch aufgelegt“, betonten die jungen Damen vom Organisationsteam, als die Band für DJ Jazzy James die Bühne frei räumte: „Wir lassen uns vom Regen nicht aufhalten“.
Auch am Sonntag war beim LechStadtFest ein umfangreiches Programm geboten – unter anderem mit Zumba und einer Trommlergruppe. Bei leichtem Regen und recht kühlen Temperaturen war zunächst eher weniger los. Am Nachmittag besserte sich das Wetter dann etwas und es kamen auch mehr Besucherinnen und Besucher.
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