Neun Geschichten aus dem „Tatort“. Krimiautor und Tatort-Regisseur Tom Bohn hat ein Buch geschrieben und stellt es in Landsberg am Freitag, 13. Dezember, in der VR-Bank Landsberg-Ammersee vor: Im Landkreis ist Bohn vorwiegend durch sein Independent Film Festival Snowdance bekannt. Tom Bohn bringt als prominenten Gast, der die Lesung gestaltet, seinen Freund, den Schauspieler Michael Fitz, mit, der nicht nur aus den Münchner Tatorten mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl bekannt ist. „Michael Fitz und ich sind Kumpel und er hat meinen Text gelesen. Ich fand ihn super und deshalb kommt er gerne und liest“, so Bohn. Bohn freut sich, dass die Lesung in die Weihnachtszeit fällt, denn er liebt den Landsberger Christkindlmarkt. „Er ist schöner als in Berlin. Meine Frau Beate und die Kinder kommen mit und wir gehen dort so gerne hin.“ Auch mit Michael Fitz werde er dort mal vorbeischauen, so Bohn.
Die Tatort-Kollegen fanden es sehr lustig und schmunzelten
Wie es zu dem Buch kam? „Ich erzähle sehr gerne, die Leute fanden es lustig und haben gesagt, ich soll das doch mal als Buch schreiben. Und das habe ich gemacht. Und zwar ohne die echten Namen, aber dass man doch erahnen kann, wer gemeint ist.“ Die Kollegen am Set haben sehr positiv auf das Buch reagiert und geschmunzelt. „Ich habe wegen der Persönlichkeitsrechte die Namen verändert und manchmal auch zwei Geschehnisse miteinander verwoben. Aber die Basis für jede Geschichte stimme. Das Buch heißt „Die Leiche darf nicht blinzeln“ und besteht aus „Tatort“-Background-Storys.
Bohn hat 20 Tatorte in den vergangenen 30 Jahren inszeniert. Und auch die Drehbücher dazu geschrieben. Und denkt, dass sich außer dem „Tatort“-Vorspann und der Titelmelodie fast alles verändert habe. „Die Produktionsbedingungen haben sich massiv geändert. Vor allem durch die Digitalisierung. Aber auch die Stoffe. Letzteres fällt meines Erachtens besonders ins Gewicht.“ Ihm sind die Redaktionen zu „brav“ geworden, es gebe nicht wirklich etwas Provokantes mehr. „Es läuft da zu viel Mainstream. Heute muss alles ausgewogen sein. Täter, Ermittler, Opfer. Schön gemischt nach Geschlecht, Herkunft und sexueller Ausrichtung. Und bloß nichts, was auch nur im Ansatz als „rechts“ oder „ausländerfeindlich“ in Verdacht geraten könnte. Da entsteht dann sofort Panik auf den Fluren. Dieser Dogmatismus langweilt einen liberalen Menschen wie mich.“ Deshalb gibt es keine Tatorte mit Tom Bohn mehr. Er findet es schade, dass die wirklich spannenden Sachen inzwischen bei Netflix, Amazon oder AppleTV laufen würden.
Fitz ist der dritte Tatort-Kommisar, der Landsberg besucht
Mit welchem Tatort-Kommissar er am liebsten zusammen gearbeitet hat? „Ich mochte sie eigentlich alle. Als Mensch stand mir damals Robert Atzorn am nächsten. Die Drehs mit ihm waren unglaublich professionell und konstruktiv. Ein sehr angenehmer, kluger, aber auch kritischer Kollege.“
Michael Fitz wird Bohns Geschichten am Freitag, 13. Dezember, in Landsberg lesen. Beginn ist um 19.30 Uhr. Das Buch gibt es bei der Buchhandlung Hansa in Landsberg und auf Amazon. Ticketverkauf im Reisebüro Vivell. Fitz spielt zwar nicht mehr im „Tatort“ mit, aber er ist der dritte Münchner „Tatort“-Kommissar, der in Landsberg eine Lesung macht. Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl waren beide schon hier. Wachtveitl ebenfalls bei einer Krimilesung mit Robert Hültners Geschichten um ein „mörderisches Bayern“ zweimal im Stadttheater.
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