Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: Protesttag findet auch am Landsberger Klinikum statt

Landsberg

Protesttag findet auch am Landsberger Klinikum statt

    • |
    Auch das Klinikum Landsberg ist eigenen Angaben zufolge durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen.
    Auch das Klinikum Landsberg ist eigenen Angaben zufolge durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen. Foto: Julian Leitenstorfer/Landratsamt

    Mit dem bundesweiten Aktionstag am Dienstag, 20. Juni, unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Klinikum Landsberg ist eigenen Angaben zufolge durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen. 

    „Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung unseres Klinikums benötigen. Es gab zwar politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig“, sagt Klinikvorstand Marco Woedl. Die Krankenhäuser benötigen laut Pressemeldung des Klinikums Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten. „Wenn auf Bundesebene politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“, so Woedl. 

    Die Krankenhäuser können die gestiegenen Preise nicht weitergeben

    Unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln laut Pressemeldung wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist. Die Bundesregierung habe auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese würden aber nur teilweise wirklich in die Kliniken fließen. Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern oder Lebensmitteln träfen das Klinikum zusätzlich. Die Krankenhäuser hätten allerdings keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben, heißt es in der Pressemeldung. Die Preissteigerungen der Kliniken seien für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt, die Inflation liege aber weit darüber. 

    Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund zehn Milliarden Euro angehäuft haben. Auch das Klinikum Landsberg erwarte für 2023 ein Millionendefizit, so Vorstand Marco Woedl. Zu den Kostenbelastungen gehöre auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der enormen Tarifsteigerungen. Und für 2024 seien nach dem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. 

    Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können. Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssten Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist, so die Pressemeldung. Daher sei es entscheidend, dass das Krankenhaussystem eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung erhält. (AZ)  

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden