Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: In einem Pop-up-Store möchte das Landratsamt über den „Lechkiesel“ aufklären

Landsberg

In einem Pop-up-Store möchte das Landratsamt über den „Lechkiesel“ aufklären

    • |
    • |
    Projektleiter Robert Helmberger vom Hochbauamt (links) informiert im Pop-up-Store über den Neubau des Landratsamts.
    Projektleiter Robert Helmberger vom Hochbauamt (links) informiert im Pop-up-Store über den Neubau des Landratsamts. Foto: Christian Rudnik

    Um die Bürgerinnen und Bürger über den geplanten Neubau des Landratsamts am Penzinger Feld zu informieren, hat das Landratsamt einen Pop-up-Store im ehemaligen Schmuckladen „Gallo & Vincenti“ an der Hubert-von-Herkomer Straße eröffnet. Unsere Redaktion war vor Ort und hat mit Robert Helmberger vom Kreiseigenen Hochbau über die Beweggründe gesprochen. Die Bürgerinitiative „LRA Neubau stoppen“ startet unterdessen einen Spendenaufruf.

    Laut einer Pressemitteilung möchte das Landratsamt mit dem Pop-up-Store auf „Transparenz und Dialog“ setzen. Das Angebot ermöglicht demnach allen Interessierten, sich umfassend und aus erster Hand über die Pläne zu informieren. Für persönliche Gespräche und weitergehende Informationen stehen Ansprechpartner des Landratsamts bereit. Der Pop-up-Store ist bis zum 22. Februar zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag bis Freitag, 15 Uhr bis 18 Uhr, und am Mittwoch zusätzlich von 10 Uhr bis 13 Uhr, sowie am Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr.

    Vor dem Laden weisen Schilder auf den Pop-up-Store hin.
    Vor dem Laden weisen Schilder auf den Pop-up-Store hin. Foto: Christian Rudnik

    An diesem Vormittag steht Robert Helmberger in dem ehemaligen Schmuckladen Rede und Antwort. Er hat beim Neubau des Landratsamts die Projektleitung inne. Neben einem Vertreter des Hochbauamts seien immer auch Beschäftigte anderer Abteilungen vor Ort. „Es geht um Information und darum, spezielle Fragen zu beantworten“, sagt Helmberger. Bei einer Informationsveranstaltung im Landratsamt im November hätten sich die Besucherinnen und Besucher etwa für die Technik interessiert, die Beheizung, die Parkplätze, die Anbindung des ÖPNV oder die Frage, welche Sachgebiete in den Neubau ziehen sollen. In dem Laden an der Hubert-von-Herkomer Straße ist ein Modell des Lechkiesels zu sehen, so wird der Entwurf genannt. An Stellwänden sind verschiedene Modellansichten angebracht, unter anderem auch des geplanten Parkdecks.

    Runder Baukörper ist nach ansicht des Landratsamts nicht teurer

    Insbesondere wird allerdings über die im Raum stehenden Kosten diskutiert. Denn das Projekt könnte nach aktuellem Stand rund 120 Millionen Euro kosten. Als Vergleichsvorhaben wurde in der Vergangenheit gerne der Neubau des Landshuter Landratsamts angeführt. Nach Ansicht des Hochbauamts wäre ein Bau wie im Kreis Landshut am Penzinger Feld mit Kosten von insgesamt 125 Millionen Euro jedoch etwas teurer als der Lechkiesel. Eine entsprechende Aufschlüsselung der Kosten ist auf einem Stehtisch ausgelegt. „Es geht uns darum, die Kosten darzustellen: Ein runder Bau in der Größe ist vergleichbar mit anderen Vorhaben, die nicht rund sind“, so Helmberger. Die Form sei also nicht ausschlaggebend. Nach Ansicht der Kreisverwaltung bietet ein ringförmiger oder ovaler Baukörper Vorteile.

    An Stellwänden sind verschiedene Modellansichten zu sehen.
    An Stellwänden sind verschiedene Modellansichten zu sehen. Foto: Christian Rudnik

    Dem Projektleiter geht es zudem darum, Interessierte darüber aufzuklären, was überhaupt die vielfältigen Aufgaben des Landkreises sind. Im Landratsamt seien die Kapazitätsgrenzen längst erreicht. 200 Arbeitsplätze befinden sich im Hauptgebäude an der Von-Kühlmann-Straße, 270 sind auf die Außenstellen verteilt. Wenn es um ein Bauvorhaben geht, müssten die Bürgerinnen und Bürger oftmals mehrere Standorte anfahren, sagt Helmberger. Das Jugendamt sei auf vier Außenstellen aufgeteilt. Der geplante Neubau im Landsberger Osten ist laut dem Projektleiter für 500 Arbeitsplätze ausgelegt. Außenstellen könnten also zusammengelegt werden. Dass sich am Penzinger Feld dann auch das Büro des Landrats sowie der Sitzungssaal befinden sollen, sei im Raumprogramm festgelegt. Dieses habe der Kreistag beschlossen.

    Fragestellung des Ratsbegehrens: Entscheidung des Verwaltungsgerichts wird erwartet

    Letztlich werden die Bürgerinnen und Bürger über das Projekt entscheiden. Am Sonntag, 23. Februar, findet zeitgleich mit der Bundestagswahl ein Bürgerentscheid zum geplanten Neubau statt. Die Bürgerinitiative „LRA Neubau stoppen“ hatte ein Bürgerbegehren initiiert und mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt. Seit es jedoch auch ein Ratsbegehren gibt, ist sie finanziell nach eigenen Angaben auf sich allein gestellt. „Im Gegensatz zum Landrat, der seine Werbekampagne nach wie vor mit den Steuergeldern (…) finanziert“, schreiben die Initiatoren in einer von Sprecher Hans-Jürgen Schulmeister verschickten Pressemitteilung und bitten in diesem Zusammenhang um Spenden.

    Über 10.000 Unterschriften gab es gegen den Neubau bisher. Ein Bild der Bürgerinitiative bei der Übergabe der Unterschriften.
    Über 10.000 Unterschriften gab es gegen den Neubau bisher. Ein Bild der Bürgerinitiative bei der Übergabe der Unterschriften. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Unter anderem mithilfe von Flyern, Plakaten und den Sozialen Medien wolle die Bürgerinitiative die Bürgerinnen und Bürger, die noch unsicher sind, über den „überproportionalen“ Neubau des Landratsamts aufklären. Dabei sei es den Initiatoren wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, „dass wir nicht verhindern wollen, sondern dass mit unseren Steuergeldern sorgfältig umgegangen wird.“ Zuletzt hatte die Bürgerinitiative gegen die ihrer Ansicht nach verwirrende Fragestellung des mit knapper Mehrheit vom Kreistag auf den Weg gebrachten Ratsbegehrens geklagt. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts werde bis spätestens Ende nächster Woche erwartet, heißt es in der Pressemitteilung. Von dieser hänge der Druck der Werbemittel und der Stimmzettel ab.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden