Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: Passage am Hauptplatz: Nächster Antrag der VR-Bank wird abgelehnt

Landsberg

Passage am Hauptplatz: Nächster Antrag der VR-Bank wird abgelehnt

    • |
    • |
    Die VR-Bank Landsberg-Ammersee möchte am Hauptplatz 176 ein Kompetenzzentrum errichten.
    Die VR-Bank Landsberg-Ammersee möchte am Hauptplatz 176 ein Kompetenzzentrum errichten. Foto: Thorsten Jordan

    Die VR-Bank Landsberg-Ammersee möchte im denkmalgeschützten Altstadthaus am Hauptplatz 176, in dem früher die Malteser-Apotheke untergebracht war, ein Kompetenzzentrum errichten. Ursprünglich sollte die zum Hellmairplatz verlaufende Passage dafür geschlossen werden. Der Landsberger Bauausschuss lehnte einen entsprechenden Antrag im Februar 2023 jedoch ab. Nun stand das Vorhaben erneut auf der Tagesordnung – dieses Mal in einer Vollversammlung des Stadtrats. Doch auch für die überarbeiteten Planungen der Bank gab es kein grünes Licht.

    In der jetzigen Sitzungsvorlage ist von zwei vorgelegten Varianten die Rede, bei denen die Passage jeweils in die Büroflächen integriert wird. Die ursprüngliche Absicht im Bebauungsplan zeigt sich laut Verwaltung in der „Passage Teilabtrennung“ genannten Variante „deutlich mehr“. Während der Geschäftszeiten wäre vom Hauptplatz der Durchgang und das Erreichen der Gewerbeeinheiten und Wohnungen in den Obergeschossen weiter möglich. Allerdings würde der Charakter eines öffentlichen Durchgangs aufgegeben.

    Sensibler Umgang mit dem Hauptplatz wird gefordert

    In der Sitzungsvorlage wird allerdings auch die Frage aufgeworfen, ob solche Passagen überhaupt noch notwendig sind. Denn durch die Veränderung der Verkehrsführung und durch die weitere Verkehrsberuhigung durch den Hauptplatzumbau werde den Fußgängerinnen und Fußgängern ein sicherer Einkaufsraum geboten. Zudem habe sich historisch am Gebäude keine Passage befunden, sondern eine Hofeinfahrt.

    Im gültigen Bebauungsplan aus den 1950er-Jahren sei eine Passage an der Stelle festgesetzt, sagte Klaus-Dieter Völkel (SPD). Der Antragsteller wolle also eine Befreiung. Eine Befreiung dürfte laut Gesetz aber etwa nur dann erteilt werden, wenn Gründe des Wohls der Allgemeinheit vorlägen oder die Abweichung städtebaulich vertretbar sei. Der Hauptplatz sei das „Herz von Landsberg“ und man müsse aufpassen, „was man hier macht“, so Völkel.

    Rechtfertigt der Bebauungsplan den Erhalt der Passage?

    Claus Moritz (UBV) nutzt die Passage nach eigenen Angaben oft. Es sei für ihn „unverhältnismäßig“, sie für die vorgesehenen Büroeinheiten zu schließen. „Der Bauherr sucht seinen Vorteil und der geht zulasten der Allgemeinheit“, meinte Roger Mandl (Grüne). In den Alpen und im Alpenvorland hätten Passagen ihre Tradition, weil man so „trockenen Fußes durch die Stadt laufen konnte“.

    Der Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen zur Änderung der im Bebauungsplan geforderten Durchgänge wurde letztlich einstimmig abgelehnt. Die VR-Bank Landsberg-Ammersee und auch Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) hatten in der Vergangenheit immer wieder betont, dass eine einvernehmliche Lösung angestrebt werde. In einem Punkt gibt es allerdings unterschiedliche Auffassungen. Vor gut einem Jahr bekräftigte Stefan Jörg, Vorstandsvorsitzender der Bank, gegenüber unserer Redaktion: Man sei überzeugt, dass der Bebauungsplan den Erhalt der Passage nicht rechtfertige.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden