In den vergangenen gab es in Landsberg für Seniorinnen und Senioren, die freiwillig ihren Führerschein zurückgegeben haben, im Gegenzug von der Stadtverwaltung ein kostenloses Senioren-Jahresticket für den Stadtbus. Mit dem Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wird allerdings das bisherige Sondertarifangebot nicht mehr gelten. In der Verwaltung soll nun eine alternative Lösung ausgearbeitet werden.
Der Stadtrat hatte laut der Sitzungsvorlage vor sieben Jahren beschlossen, dass Seniorinnen und Senioren ihren Führerschein gegen ein Jahresticket „eintauschen“ können. Zuletzt wurden im Schnitt 16 Tickets im Jahr ausgegeben, die direkt im Bürgerbüro ausgestellt und gegen Unterzeichnung einer Verzichtserklärung ausgehändigt wurden.
Künftig werden Fahrkarten für den ÖPNV allerdings über den MVV erworben. Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, liegen gemäß der Auskunft des Verkehrsverbunds die Kosten für ein Seniorenticket, das ein Jahr und in einer Zone gültig ist, bei 519 Euro. So wären für die Stadt – ausgehend von 16 Tickets im Jahr – Mittel in Höhe von 8304 EUR bereitzustellen. Da der Beschluss aus dem Jahr 2017 laut Verwaltung aus einer Zeit stammt, in der die Stadt Landsberg noch Betreiber des Stadtbusses war, wurde empfohlen, diesen aufzuheben.
Für Senioren bietet das kostenlose Jahresticket einen Anreiz
Die Mitglieder des Stadtrats waren sich jedoch einig, dass weiter ein vergleichbares Angebot geben sollte. Bei älteren Menschen fehle oft die Einsicht, den Führerschein lieber abzugeben, und das Jahresticket schaffe einen Anreiz, sagte Petra Kohler-Ettner (CSU). „Jeder von den 16 fährt Gott sei Dank nicht mehr Auto“, sagte sie. Und damit sei es auch jedes dieser Tickets wert, „dass wir es machen“. Er könne dem aus beruflicher Erfahrung nur zustimmen, ergänzte Stadtrat und Notarzt Wolfgang Weisensee (Landsberger Mitte).
Mehrere Ideen standen schließlich im Raum. So wurde unter anderem über die Ausgabe von Streifenkarten statt Jahreskarten diskutiert oder die Festsetzung eines Betrags, der Seniorinnen und Senioren für ÖPNV-Fahrkarten zur Verfügung stehen könnte. Es müsse letztlich eine Lösung gefunden werden, die für die Stadtverwaltung einigermaßen praktikabel abzuwickeln sei, sagte Ernst Müller, Leiter des Ordnungsamts. Laut Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) soll Anfang kommenden Jahres ein dementsprechender Vorschlag in den Stadtrat eingebracht werden. Schließlich beschloss das Gremium bei der jetzigen Sitzung, den Beschluss aus dem Jahr 2017 aufzuheben.
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