Neues Landratsamt in Landsberg: Startet das Bürgerbegehren wieder?
Rainer Gottwald hat vor vier Jahren begonnen, Unterschriften gegen das Projekt im Landsberger Osten zu sammeln. Er könnte bald weitermachen.
Der geplante Neubau eines Landratsamts im Landsberger Osten steht weiterhin in der Kritik. Vor allem die berechneten Kosten in Höhe von 120 Millionen Euro. Dr. Rainer Gottwald aus Landsberg, der Initiator eines Bürgerbegehrens gegen den Neubau, fordert die Kreisrätinnen und Kreisräte dazu auf, das Projekt abzulehnen. Ansonsten werde er das Bürgerbegehren wieder starten.
Bereits im Frühjahr 2020 hatte Gottwald ein Bürgerbegehren auf Landkreisebene gegen den Neubau ins Leben gerufen. Von den rund 5500 benötigten Unterschriften seien schnell über 500 zustande gekommen. Die Corona-Pandemie habe danach drei Jahre lang eine intensivere Sammlung in den Gemeinden verhindert. Nachdem die politische Weltlage sich dramatisch geändert hatte und unterstellt werden konnte, dass der Neubau nicht zu finanzieren sei, wurde das Bürgerbegehren angehalten.
"Jetzt stellt sich heraus, dass der Landrat und seine Parteigänger offenbar nicht gewillt sind, den Neubau zu stoppen", schreibt Rainer Gottwald unserer Redaktion Nach wie vor sollen nahezu alle Abteilungen in einem Gebäude zusammengefasst werden. Fördermittel vom Staat gebe es nur für energetische Baumaßnahmen. Den Großteil der Kosten von 120 Millionen Euro müssten daher die Gemeinden und ihre Bürger tragen.
Deswegen kündigt Gottwald an: "Sollte trotz allem der Kreistag tatsächlich den Neubau beschließen, wird das Bürgerbegehren sofort wieder gestartet." Nachdem die Kostenhöhe des Neubaus vorliege, die Gemeinden finanziell am Limit und die Landkreisbürger durch die Medien stark sensibilisiert seien, rechnet er damit, dass das Bürgerbegehren schnell die noch notwendigen Unterschriften erhält. (AZ)
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In der jetzigen, zur Entscheidung stehenden Ausführung ist das Projekt abzulehnen. Die Planungs Prämissen bzw. Annahmen sind als Sprungbrett für die jetzige Vorlage, gesetzt worden. Sie lassen jeden Ehrgeiz vermissen, Digitalisierung und KI als Chance zu nutzen, bessere Dienstleistungen mit weniger Aufwand zu erbringen. Die Jahrhunderte der Monumentalbauten um eine Duftmarke in der Geschichte zu hinterlassen, sind vorbei.
Alessandro Hinrichs
Diese Initiative von Herrn Gottwald kann man nur unterstützen!
Ich bin fassungslos, wenn ich lese, dass von ein jährlichen (!) Personalsteigerung von 4% ausgegangen wird, anstatt Möglichkeiten der Digitalisierung und Verschlankung der Verwaltung in Angriff zu nehmen, was mittelfristig auch zu deutlich weniger Platzbedarf führen dürfte.