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Landsberg: Neue Maßnahme für die gefährliche Kreuzung am Katharinenberg

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Neue Maßnahme für die gefährliche Kreuzung am Katharinenberg

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    Mit einem Piktogramm im roten Radfahrstreifen soll künftig auf die Gefahrenstelle unterhalb des Landsberger Katharinenbergs hingewiesen werden.
    Mit einem Piktogramm im roten Radfahrstreifen soll künftig auf die Gefahrenstelle unterhalb des Landsberger Katharinenbergs hingewiesen werden. Foto: Thorsten Jordan

    Seit den Weihnachtsferien warnen Schilder vor der Gefahrenstelle unterhalb des Katharinenbergs in Landsberg. Dort war es immer wieder zu Unfällen gekommen, weil Autofahrer bergab fahrende Radfahrende übersehen hatten. Im August vergangenen Jahres endete ein solcher Unfall tödlich. Jetzt wurde im Bauausschuss des Stadtrats über eine Verlegung des Radfahrstreifens auf die andere Straßenseite beraten. Umgesetzt wird diese Maßnahme aber nicht, sondern ein Vorschlag von Verkehrsreferent Karl Egger (Grüne).

    Anfang Dezember hatte der Stadtrat über die Gefahrenstelle an der Einmündung der Dominikus-Zimmermann-Straße beraten. Ernst Müller, der Leiter des Amts für öffentliche Sicherheit und Ordnung, hatte damals gesagt, dass sich in den vergangenen vier Jahren im Kreuzungsbereich vier leichte und drei schwere Unfälle ereignet hätten. Die Unfälle lassen sich laut Müller in drei Kategorien einteilen. In allen drei Kategorien werde der bergab radelnde Radfahrende von Autofahrenden übersehen: von einem Autofahrenden, der stadtauswärts fährt und links in die

    Einige Maßnahmen wurden bereits vom Landsberger Bauhof umgesetzt

    Um die Situation an der Einmündung zu entschärfen, wurden Anfang Dezember mehrere Maßnahmen beschlossen und einige davon in den Weihnachtsferien umgesetzt. In der Dominikus-Zimmermann-Straße wurde eine Haltelinie vor dem roten Radfahrstreifen aufgebracht, um Autofahrer noch deutlicher auf Radfahrer hinzuweisen. Ein seitliches Stoppschild verstärkt diesen Hinweis. Damit die Autofahrer genügend Platz zum Halten haben, gibt es vor dem Bereich ein absolutes Halteverbot. Das Schild "Achtung Radfahrer" soll die Aufmerksamkeit der aus der Dominikus-Zimmermann-Straße kommenden Verkehrsteilnehmer auf die querenden Radfahrer auf der Katharinenstraße noch mehr erhöhen. Vor der Haltelinie in der Dominikus-Zimmermann-Straße soll im Frühjahr zusätzlich ein Piktogramm "Achtung Radfahrer" auf der Straße angebracht werden. Radfahrende, die auf der Katharinenstraße stadteinwärts fahren, sollen mit einem "Achtung Gefahrenstelle"-Schild vor dem Kreuzungsbereich sensibilisiert werden.

    Vor der gefährlichen Kreuzung an der Ecke Katharinenstraße/Dominikus-Zimmermannn Straße in Landsberg warnt ein Verkehrsschild die Radfahrenden.
    Vor der gefährlichen Kreuzung an der Ecke Katharinenstraße/Dominikus-Zimmermannn Straße in Landsberg warnt ein Verkehrsschild die Radfahrenden. Foto: Thorsten Jordan

    Zudem schlug die Stadtverwaltung Anfang Dezember vor, den roten Radfahrstreifen auf die andere Straßenseite zu verlagern. Schutzstreifen oder Radfahrstreifen auf beiden Seiten seien aufgrund der geringen Straßenbreite nicht möglich. Ohne Radfahrstreifen seien die bergab fahrenden Radfahrenden gezwungen, im Verkehr "mitzuschwimmen", wie es Ernst Müller Anfang formulierte. Auch die Unfallkommission hatte diese Maßnahme vorgeschlagen. "Dadurch, dass der ansonsten rechts überholende Radfahrer so deutlich langsamer wäre, könnten Unfälle im Idealfall ganz vermieden werden, beziehungsweise wären die Unfallfolgen weniger dramatisch." Laut Vorschlag der Stadtverwaltung sollte ein

    Diskussion über "Mitschwimmer" und "Seepferdchen"

    In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses nannte Ernst Müller Kosten für die mögliche Verlegung des Radfahrstreifens. Rund 82.000 Euro wären unter anderem fällig, wenn der Radfahrstreifen auf der Südseite demarkiert und auf der Nordseite ein Schutzstreifen mit rot eingelegten Einmündungen angelegt würde. Doch die Kosten spielten in der Diskussion keine Rolle mehr. Vielmehr machten einige Stadträte ihre Ablehnung, der auch in der Öffentlichkeit kritisierten Maßnahme deutlich. Zweiter Bürgermeister Moritz Hartmann (Grüne) sagte, das "Mitschwimmen" funktioniere bergab bei Tempo 50 nicht. Er schlug vor, die Verlegung des Radfahrstreifens zurückzustellen. In die gleiche Richtung zielte Dieter Völkel (SPD): "Mitschwimmen klingt gut, aber es gibt eine Menge Radfahrende, die über das Seepferdchen nicht hinausgekommen sind."

    Auch Verkehrsreferent Karl Egger (Grüne) zeigte sich wenig begeistert von einer Verlegung. Das "Mitschwimmen" setze selbstbewusste erwachsene Radfahrende voraus. Er schlug daher vor, für Radfahrerinnen und Radfahrer noch deutlicher auf die Gefahrenstelle hinzuweisen. Neben dem bereits errichteten Verkehrsschild sollte auf dem Radfahrstreifen ein entsprechendes Piktogramm angebracht werden. Hubert Schlee (CSU) sprach sich für die von der Verwaltung vorgeschlagene Verlegung aus. "Was machen wir, wenn der nächste schwere Unfall passiert? Fangen wir dann wieder von vorn an?" Am Ende stimmte der Bauausschuss mit 8:5 Stimmen für den Vorschlag Karl Eggers, den Radfahrstreifen zu belassen und ein Piktogramm aufzubringen. 

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