Eineinhalb Jahre lang übte sie das Amt kommissarisch aus und übernahm es im September ganz: Nach der Amtseinführung ist Katalin Lutzenberger jetzt auch offiziell Schulleiterin an der Johann-Winklhofer-Realschule (JWR) Landsberg. Dass sie ein Gewinn ist für die Schule, zog sich wie ein roter Faden durch alle Ansprachen. Das machte bereits der Schulchor deutlich, der unter der Leitung von Ute Rappl - und instrumental unterstützt von Elke Sturm (Klavier) und Gerhard Böck (Cajon) - die Schulfamilie mit „Ein Hoch auf uns“ beglückwünschte.
Stellvertretende Konrektorin Ruth Riedle bescheinigte der neuen Chefin eine wunderbar herzliche und ansteckende Art. Katalin Lutzenberger habe stets alle im Blick. Bei der Feier begrüßen konnte Riedle neben vielen öffentlichen Personen auch 20 Schulleiterinnen und Schulleiter aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus. Besonderer Gast war Hubert Winklhofer, Enkel des Namensgebers der Schule.
„Sie werden es schaffen“, versicherte Michael Heimes, Ministerialbeauftragter für Realschulen in Oberbayern West. Eine Schule wie die JWR, mit rund 900 Schülern und einem 80-köpfigen Kollegium zu führen, sei eine Herausforderung. Katalin Lutzenberger habe das Potenzial, diese erfolgreiche Schulart weiterzuentwickeln. Sie sei ihren bisherigen beruflichen Weg stets mit vollem Einsatz gegangen, bescheinigte Heimes der JWR-Leiterin.
Katalin Lutzenberger steht nicht nur in schulischer Hinsicht vor spannenden Zeiten
Lutzenberger leite die JWR in einer spannenden Zeit, erklärte Landrat Thomas Eichinger (CSU), und das nicht nur in schulischer Hinsicht. Die Schule habe eine kosmetische Behandlung, also Sanierungs- und Renovierungsarbeiten, nötig, meinte er schmunzelnd, es werde also in nächster Zeit doppelt spannend und herausfordernd. „Sie sind allerdings geradezu prädestiniert für das Einreißen von Mauern“, so Eichinger an die JWR-Leiterin gewandt. Damit spielte er auf deren Herkunft an: Lutzenberger ist Ungarin, hat im Jahr des Mauerfalls (1989) Abitur in Ungarn gemacht und dort studiert. Darauf folgte ein zweites Studium an der LMU in München. Katalin Lutzenberger sei die Idealbesetzung, betonte Landsbergs Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV). Sie kenne durch ihre mehrjährige Tätigkeit hier die Schule wie ihre Westentasche. Sie pflege den Dialog innerhalb der verschiedenen Schulen, stärke die Verbindung zwischen Schule und Stadt.
Sie sei vor einem Jahr mit ihrem Sohn nach Landsberg gezogen und wollte sich, wie bisher, auch hier mit ihrem Engagement einbringen, sagte Elternbeiratsvorsitzende Valeska Siebert. Sie habe verschiedene Schulen kennengelernt, „aber das hier hat alles übertroffen. Zusammenarbeit, deren Wert die neue Leitung längst erkannt hat, geschieht auf einer Ebene und beruht auf Engagement und Herzlichkeit.“ Besonders überzeugt habe sie Lutzenbergers Wahlspruch „lieber machen als quatschen“, der auch ihrer sei. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich schon auf die Zusammenarbeit mit Lutzenberger, versicherte Schülersprecherin Emilia Zeller. Mit ihrer positiven Einstellung motiviere sie die gesamte Schülerschaft. „Schiff Ahoi“ wünschte Personalratsvorsitzender Gerhard Böck der neuen Kapitänin des großen JWR-Schiffs. Alle Eigenschaften, die dafür notwendig sind, seien bei Katalin Lutzenberger in reichem Maß vorhanden, betonte Böck.
Die neue Leiterin der JWR bekommt mehrere Sonnen überreicht
„Wir haben seit September auch einen Mann im sechsköpfigen Leitungsteam, jetzt wird nicht mehr nur geheult, sondern auch viel gelacht.“ Schulleiterin Katalin Lutzenberger nahm es mit Humor, dass sie während ihrer Ansprache mehrfach von Rührung übermannt wurde. Sie fühle sich geehrt, als Schulleiterin arbeiten zu dürfen. Am wichtigsten sind ihr die Kinder und Jugendlichen, das wurde in der Rede mehr als deutlich. Was brauchen Kinder? Für Lutzenberger sind die Antworten klar: „Sie brauchen Halt und Sicherheit, Struktur und Klarheit. Stärkung der Kinder ist unsere wichtigste Aufgabe, die wir nur gemeinsam schaffen werden.“ Dafür gebühre jetzt schon Dank den Eltern für ihre Offenheit, Schulleitungsteam, Kollegium und Verwaltung für gute Zusammenarbeit, allen Geldgebern für ihr offenes Ohr bei vorgetragenen Wünschen und natürlich der eigenen Familie. Und schmunzelnd: „Vielen Dank, dass ihr mich so nehmt, wie ich bin – also doch eine recht Spezielle.“
Für Furore sorgte zwischen den Grußworten die Jongliergruppe „Star Wars“ der JWR. Bälle, Ringe, Keulen, dazu Devil Stick, Poi, Diabolo – die ganze Vorführung, die unter dem Motto „Sonne“ stand, war von beinahe ununterbrochenem Applaus begleitet. Und weil Katalin Lutzenberger immer die Sonne ist in der JWR, überreichten ihr die Jongleure als Zeichen gleich mehrere Sonnen. Den Schlusspunkt setzten Ute Rappl, Elke Sturm und Gerhard Böck mit „Shallow“ von Bradley Cooper und Lady Gaga.