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Landsberg: Der Junge "im Käfig": Mütter werfen einer Lehrerin Mobbing vor

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Der Junge "im Käfig": Mütter werfen einer Lehrerin Mobbing vor

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    Eltern erheben schwere Vorwürfe gegen eine Lehrerin der Grundschule in der Katharinenvorstadt.
    Eltern erheben schwere Vorwürfe gegen eine Lehrerin der Grundschule in der Katharinenvorstadt. Foto: Thorsten Jordan

    Drei Mütter melden sich beim Landsberger Tagblatt: Sie üben massive Kritik an einer Lehrkraft der Grundschule in der Katharinenvorstadt. Vor allem ein Junge sei vom Mobbing betroffen, schildern sie. Die Schule und das Schulamt halten sich bedeckt.

    Die Lehrkraft sei seit diesem Schuljahr als Hauptlehrerin in die vierte Klasse gekommen. Bereits nach zwei Tagen habe sie als pädagogische Maßnahme mit Klebeband ein Viereck um den Sitzplatz des besagten Schülers geklebt. Vier Quadratmeter, die die Pädagogin zunächst als einen "Käfig“ bezeichnet haben soll, den der Schüler nicht verlassen dürfe. Er sei zudem von ihr beschimpft worden. Auch den anderen Kindern der Schulklasse gegenüber habe sich die Lehrerin unangemessen verhalten, kritisieren die Mütter.

    Nach den Beschwerden, Kontrollbesuchen und vielen Gesprächen wurde der "Käfig" demnach im Klassenzimmer nicht mehr thematisiert. Geklebte Überreste davon seien aber immer noch vorhanden, erst recht im Kopf des Jungen. Diese Maßnahme ist für diese Frauen ein No-Go. Nach Treffen mit der Lehrerin, der Schulleitung und dem Schulamt haben sie jedoch aufgeben.

    Mobbingvorwurf: Eine Schülerin hat wegen der Lehrerin die Schule gewechselt

    Eine Schülerin habe wegen der Lehrerin die Schule gewechselt. Eine Mutter sagt: "Es fallen heftige Worte". Für sie hat das System versagt. "Die Gespräche waren sinnlos, daher suchen wir jetzt den Weg in die Öffentlichkeit." Mittlerweile habe sich das Mobbing verlagert: "Das Hausaufgabenaufkommen ist überdimensional hoch", sei sozusagen auf Realschulniveau. Die Noten vieler Kinder hätten sich verschlechtert. Und das vor dem Übertritt in die weiterführenden Schulen.

    Es gebe anstrengende Kinder und in der Klasse mehrere laute Kinder, räumen die Mütter ein. Doch das Verhalten der Lehrkraft sei nicht vertretbar, "egal wie sich ein Kind verhält", sagt eine Mutter und fügt an: "Mein Kind ist nicht mehr mein Kind. Früher war er fröhlich, jetzt ist er sehr in sich gekehrt und will nicht mehr in die Schule." Die Mutter eines betroffenen Jungen fühlt sich von den Kontrollstellen alleingelassen. Sie hat die Lehrkraft wegen Mobbings und unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Ein Junge sei von einem Mitschüler zu Boden geschlagen worden, die Lehrerin unternahm laut der Mutter zufolge nichts. Später wurde im Krankenhaus eine schwere Gehirnerschütterung attestiert.

    Eine weitere Frau meldete sich telefonisch bei unserer Redaktion. Auch sie möchte nicht ihren Namen in der Zeitung lesen, da sie negative Folgen für ihr Kind befürchtet. Sie bezeichnet die Situation in der Klasse als "Horrorverhältnisse". Auch sie spiele mit dem Gedanken, das Kind die Schule wechseln zu lassen und kritisiert das gestiegene Unterrichtspensum. Nicht nur die Noten seien seitdem gesunken, sondern auch das Selbstwertgefühl der Kinder. Die Mütter erwähnen jedoch, dass manche Eltern den pädagogischen Wandel in der Klasse wirksam fänden und damit begrüßt hätten. Doch vielen würden sich aus Angst nicht trauen, Kritik zu äußern, so die Frauen. 

    Schulleiter der Katharinenschule und Schulamtsdirektor wollen sich nicht konkret zum Fall äußern

    Die betroffene Lehrerin, Schulleiter Gabriel Reißner sowie Schulamtsdirektor Steffen Heußner wollen sich nicht konkret zum Fall äußern. "Ich bitte um Verständnis, dass ich Ihnen aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte der einzelnen Personen keine weiteren Informationen geben kann", sagt Heußner auf Nachfrage unserer Redaktion. Schulleiter Reißner sagt das Gleiche und fügt einen Satz hinzu: "Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille." 

    Heußner schildert zudem, wie das Beratungs- und Unterstützungsangebot an der Schule allgemein abläuft. "Grundsätzlich stehen zunächst die jeweilige Klassenleitung sowie die Schulleitung vor Ort als direkte Ansprechpartner bei Problemen oder Nachfragen zur Verfügung", so der Schulamtsdirektor. Daneben gebe es an der Schule eine Reihe weiterer Personen, welche die Schulfamilie unterstützten: Neben einer Beratungslehrkraft sei jeder Schule auch eine Schulpsychologin zugeordnet. "Die Beratungsfachkräfte stehen der gesamten Schulfamilie, also Kindern, Eltern und Lehrkräften beratend und unterstützend zur Seite", so Heußner. Dies könne zum Beispiel in Form einer Einzelfallarbeit, einer Vermittlung von anderen Beratungs- oder Fachdiensten, einem kollegialen Austausch oder einer supervisorischen Begleitung erfolgen.

    Ansonsten bestehe durch die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS-Fachkräfte) an vielen Schulen im Landkreis eine intensive Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule, was für die pädagogische Arbeit an der Schule sehr gewinnbringend ist. So auch in der Katharinenschule. Die Beratung erfolge stets neutral, ergebnisoffen und unterliege der Schweigepflicht.

    Auch das Staatliche Schulamt stehe als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung und werde sich nach Bedarf in den jeweiligen Sachverhalt einbringen, erwähnt Heußner und fügt an: "Im Allgemeinen kann man festhalten, dass die Bereitschaft zur Mitwirkung sowie eine transparente Kommunikation von allen Beteiligten eine wünschenswerte Voraussetzung für eine zielführende und gewinnbringende Arbeit ist."

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