Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg, München: Musik und Holocaust: Auszeichnung für zwei junge Komponisten

Landsberg, München

Musik und Holocaust: Auszeichnung für zwei junge Komponisten

    • |
    • |
    Der jüdische Musiker Wolf Durmashkin spielte bereits in jungen Jahren Klavier.
    Der jüdische Musiker Wolf Durmashkin spielte bereits in jungen Jahren Klavier. Foto: Abe Gurko

    Im Jahr 2018 fand das Jubiläumskonzert von Leonard Bernstein in Landsberg statt. Anlässlich dieses Konzerts und zur Erinnerung an das Displaced Persons Orchestra wurde erstmals der Wolf Durmashkin Composition Award verliehen. Dabei kam eine große Anzahl von Überlebenden und Angehörigen der Musikerinnen und Musiker im Rahmen der ersten internationalen deutsch-jüdischen Festwochen zusammen. Nun wird der Wettbewerb in München anlässlich des historischen Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November präsentiert. Der Wettbewerb begann in Landsberg, erlangte weltweite Bekanntheit und setzt jetzt seine Reise mit einer weiteren Station in München fort, was den hohen Anspruch an die Komponistinnen und Komponisten sowie die enge Verbindung zur Geschichte verdeutlicht, heißt es in einer Pressemeldung. 

    Otto Wanke ist einer der Preisträger des Wolf Durmashkin Composition Awards 2024.
    Otto Wanke ist einer der Preisträger des Wolf Durmashkin Composition Awards 2024. Foto: Otto Wanke

    Der Wolf Durmashkin Composition Award 2024 geht an Otto Wanke und Danielle Lurie für ihre meisterhaften Werke, die emotionale Tiefe und historische Sensibilität in innovative musikalische Sprache übersetzen. Diese Entscheidung wurde vor Kurzem vom Kulturverein die Kunstbaustelle in Landsberg, der Hochschule für Musik und Theater München und der Gustav-Mahler-Universität Klagenfurt bekannt gegeben. Ausgeschrieben war der Wettbewerb für Komponistinnen und Komponisten bis 35 Jahre, die sich in einem neuen Werk für Akkordeon, Viola und Schlagzeug mit dem Holocaust auseinandersetzen wollten. Die Uraufführungen der preisgekrönten Kompositionen finden am Samstag, 9. November, um 19 Uhr im großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater München statt, in Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938.

    Danielle Lurie erhält den zweiten Preis des Wolf Durmashkin Composition Awards 2024.
    Danielle Lurie erhält den zweiten Preis des Wolf Durmashkin Composition Awards 2024. Foto: Peter Werner

    Die Jury vergab den ersten Preis an das Werk »grains ... loops. …« von Otto Wanke, da die Komposition die emotionale Tiefe und komplexe Struktur von Sutzkevers Gedicht meisterhaft in eine innovative musikalische Sprache übersetzt und eine eindringliche Reflexion über Hoffnung und Widerstandskraft schaffe. Der zweite Preis ging an das Werk »Friling« von Danielle Lurie, da es mit tiefgründiger Musikalität und historischer Sensibilität die Tragik und Hoffnung des Ghettos Vilnius ergreifend zum Ausdruck bringe und dabei die Rolle von Musik in Extremsituationen eindrucksvoll hinterfrage.

    Der Wolf Durmashkin Kompositionspreis 2024 ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Der Wettbewerb wurde 2018 von Wolfgang Hauck mit dem Verein die Kunstbaustelle aus Landsberg gegründet und wird in Kooperation mit der Gustav Mahler Privatuniversität Klagenfurt und der Hochschule für Musik und Theater München durchgeführt. Benannt ist der Wettbewerb nach dem jüdischen Musiker Wolf Durmashkin aus Vilnius, der 1944 von den Nationalsozialisten in einem Konzentrationslager in Estland getötet wurde. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden