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Landsberg: Moritz kommt unter turbulenten Umständen zur Welt

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Moritz kommt unter turbulenten Umständen im Klinikum Landsberg zur Welt

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    Am Donnerstag, 1. September, erblickte Moritz Beer aus Schwabbruck das Licht der Welt. Die Umstände werden der Familie vermutlich noch lange in Erinnerung bleiben.
    Am Donnerstag, 1. September, erblickte Moritz Beer aus Schwabbruck das Licht der Welt. Die Umstände werden der Familie vermutlich noch lange in Erinnerung bleiben. Foto: Alexa Dorow

    Die 913. Geburt im Klinikum Landsberg in diesem Jahr wird allen Beteiligten wahrscheinlich noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Die Umstände von Moritz' Geburt am Donnerstag, 1. September, sind außergewöhnlich und eine nervenaufreibende Angelegenheit für die Beteiligten gewesen.

    Bis zum frühen Abend war es für die Familie Beer aus Schwabbruck bei Schongau ein gewöhnlicher Abend. Mutter Katharina erwartete ihr zweites Kind. Als Geburtstermin war Samstag, 27. August, errechnet worden. Die ersten Wehen setzten am Donnerstag gegen 17 Uhr ein, schildert Alexa Dorow, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit am Klinikum Landsberg, den Fall. Eine Stunde später habe

    Stau auf der B17: Ein Radfahrer stürzt bei Unterdießen

    Um 19 Uhr entschieden die werdenden Eltern, sich doch auf den Weg ins Klinikum zu machen. Die Wehen kamen inzwischen alle fünf Minuten. Eigentlich dauert die Fahrt bei freier Strecke von Schwabbruck nach Landsberg nur etwa 25 Minuten. Doch auf der B17 auf Höhe von Unterdießen ein unerwarteter Stopp: Ein Stau aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls. Ein Radfahrer hatte vermutlich einen Herzinfarkt erlitten und war schwer gestürzt. Eine Notfallsanitäterin auf dem Heimweg von der Arbeit war sofort zur Stelle, um den Radfahrer zu reanimieren. Auch ein Intensiv-Transporter war binnen kürzester Zeit vor Ort um das Unfallopfer zu versorgen, berichtet das Klinikum. Anschließend wurde der Verletzte mit dem Rettungshubschrauber sofort nach Murnau geflogen.

    Eine Autofahrerin hatte jedoch das abgestellte Fahrzeug der Notfallsanitäterin übersehen und dieses beim heftigen Zusammenstoß auf die Bahnschienen katapultiert. Der Rettungseinsatz war also in vollem Gange, während Familie Beer ganz dringend ins Klinikum wollte. Am Einsatz war auch Dr. Wolfgang Weisensee, Anästhesist und Notarzt am Klinikum Landsberg beteiligt. „Es war einer meiner spannendsten Notarzteinsätze – eine Entscheidung von Sekunden." Nach kurzer Absprache mit der Leitstelle und dem Einsatzleiter vor Ort - der Einsatzleiter trägt übrigens den Spitznamen Jesus - habe er die werdende Mama in sein Notarzteinsatzfahrzeug gepackt und mit Blaulicht - und bis zu 160 Kilometern pro Stunde in der Spitze, bei freier Strecke, ins Klinikum gebracht. Telefonisch habe er währenddessen alles organisiert.

    Fruchtblase platzt im Einsatzfahrzeug vor dem Klinikum Landsberg

    Hebamme Luisa Rost und Gynäkologin Dr. Luisa Krannich erwarteten die werdende Mutter schon in der Einfahrt der Notaufnahme. Doch der kleine Moritz hatte seinen eigenen Plan. Und so platzte die Fruchtblase noch im Einsatzfahrzeug unmittelbar vor der Tür der Notaufnahme. Endlich auf der Liege wurde Katharina Beer sofort ins erste Untersuchungszimmer der Notaufnahme gebracht und nach zwei Presswehen war der kleine Moritz um 19.37 Uhr gesund auf der Welt bei seiner überglücklichen Mama. Ehemann Martin war im eigenen Fahrzeug hinterhergefahren und traf wenige Minuten nach der Entbindung im Klinikum ein. Die ganze Familie wurde dann in den Kreißsaal gebracht, wo der frischgebackene Papa noch in aller Ruhe die Nabelschnur durchschneiden konnte.

    Mama Katharina Beer (von links) und Sohn Moritz freuen sich ebenso über den Ausgang der Geburt wie Hebamme Luisa Rost und Monica Scherer, stellvertretende Leitung der Wöchnerinnenstation am Klinikum Landsberg.
    Mama Katharina Beer (von links) und Sohn Moritz freuen sich ebenso über den Ausgang der Geburt wie Hebamme Luisa Rost und Monica Scherer, stellvertretende Leitung der Wöchnerinnenstation am Klinikum Landsberg. Foto: Alexa Dorow

    Katharina und Moritz Beer erholen sich nun ungestört auf der Wöchnerinnenstation im Klinikum Landsberg von den Strapazen der turbulenten Geburt. Laut Dr. Weisensee sei der verunglückte Radfahrer gut in Murnau angekommen und die Autofahrerin, die mit dem Fahrzeug der Notfallsanitäterin kollidiert war, sei nur leicht verletzt. (AZ)

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