Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: Millionen-Projekt: Das Klinikum in Landsberg soll erweitert werden

Landsberg

Millionen-Projekt: Das Klinikum in Landsberg soll erweitert werden

    • |
    Das Landsberger Klinikum soll in den nächsten Jahren erweitert werden. Das Foto zeigt die Rückansicht von Notaufnahme und OP.
    Das Landsberger Klinikum soll in den nächsten Jahren erweitert werden. Das Foto zeigt die Rückansicht von Notaufnahme und OP. Foto: Thorsten Jordan

    Die Pläne, das Landsberger Klinikum zu erweitern, werden konkret. Derzeit laufen Verhandlungen und Gespräche auf mehreren Ebenen, im nächsten Jahr soll das Konzept für das Millionen-Projekt stehen, im Jahr 2022 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Das bestätigte Landrat Thomas Eichinger (CSU) auf Nachfrage des LT. Im exklusiven Gespräch mit unserer Zeitung sagt er, welche Bereiche erweitert werden sollen, mit welchen Kosten zu rechnen ist und auf welchen Flächen gebaut werden soll.

    Rückblick: Nach drei Jahren Bauzeit nahm das Landsberger Krankenhaus Mitte April 1968 seinen Betrieb auf. Gekostet hatte der Neubau 26,1 Millionen Mark. 25 Jahre später begann eine 15 Jahre dauernde Sanierungs- und Modernisierungsphase. Kostenpunkt: 78,5 Millionen Euro. In dieser Zeit, 1994, übergab die Stadt das Krankenhaus dem Landkreis. 2002 wurde es in ein rechtlich eigenständiges Kommunalunternehmen umgewandelt und heißt seither „Klinikum Landsberg am Lech“.

    Anbau im Süden scheint keine Lösung zu sein

    Nun stehen wieder umfangreiche Baumaßnahmen an, die sich wohl über Jahre erstrecken werden. In den Gesprächen zwischen Klinikleitung, Stadt und Landkreis werde derzeit ganz offen geprüft, wo eine Erweiterung möglich ist, sagt Landrat Thomas Eichinger, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats des Klinikums ist. Die schon lange angedachte Lösung eines Anbaus im Süden, im Patientengarten, ist aber wohl vom Tisch – unter anderem auch, weil ein daran angrenzendes Grundstück im Flächennutzungsplan zwar als Vorbehaltsfläche für das Klinikum vorgesehen ist, die Eigentümer aber nicht verkaufen wollen. „Da haben wir keine Chance“, sagt Thomas Eichinger.

    Somit rückt eine Erweiterung im Norden und ein Neubau westlich des Klinik-Parkplatzes in den Fokus der Planungen. Im Norden des Klinikums stehen derzeit noch drei Gebäude aus den Anfangszeiten. Darin sind unter anderem die Verwaltung und die Pflegeschule untergebracht. Diese Gebäude könnten einem Funktionsneubau Platz machen, mit dem unter anderem Notaufnahme, Intensivstation und OP-Bereich erweitert werden sollen.

    Blick auf die Notaufnahme (Vordergrund) und das Hauptgebäude des Landsberger Klinikums.
    Blick auf die Notaufnahme (Vordergrund) und das Hauptgebäude des Landsberger Klinikums. Foto: Thorsten Jordan

    Dort sehen Landrat Eichinger und Klinikchef Marco Woedl den dringendsten Bedarf. In den zurückliegenden Jahren sei vor allem in die Modernisierung der Stationen investiert worden, Notaufnahme, Intensivstation und OP seien aber noch auf dem räumlichen Stand des Umbau-Jahres 1995. Beispiel Intensivstation. „Wir haben dort aktuell zehn Betten, wir brauchen aber doppelt so viele“, sagt Eichinger mit Blick auf die 220 Betten im gesamten Haus. Innerhalb des Klinikums habe es viele Gespräche und Erhebungen gegeben, in denen die Bedarfe abgefragt worden seien.

    Für Neubauten stehen Flächen westlich des Klinik-Parkplatzes zur Verfügung, die der Landkreis schon vor einiger Zeit erworben hat. Dort könnten unter anderem Gesundheitsamt, Pflegeschule und 60 Mikro-Appartements für das Personal Platz finden. Bereits vor zwei Jahren hatte Klinikchef angekündigt, die Berufsfachschule für Krankenpflege erweitern zu wollen. Finanziert werden könne dies vor allem mit staatlichen Mitteln aus dem Krankenhaus-Bauprogramm, das bis zu 80 Prozent Zuschuss vorsehe. Wie Landrat Eichinger sagt, stehe man diesbezüglich in Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und der Regierung von Oberbayern. Staatliche Gelder sollen auch für den Bau von Personalappartements in Anspruch genommen werden. Dafür könnten laut Marco Woedl 30 Prozent Zuschuss und 60 Prozent zinsloses Darlehen gewährt werden.

    Die drei Gebäude auf der Nordseite des Klinikums Landsberg sollen einem Erweiterungsbau weichen.
    Die drei Gebäude auf der Nordseite des Klinikums Landsberg sollen einem Erweiterungsbau weichen. Foto: Thorsten Jordan

    Mit den Erweiterungsplänen einher könnte auch der Bau eines Parkhauses, wie Eichinger sagt. Das alles werde aber im Einklang mit der Stadt erfolgen, die die Planung genehmigen müsse. Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) kennt das Vorhaben: „Wir unterstützen die Pläne des Klinikums, den Standort Landsberg für die Zukunft zu sichern.“ Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig ein gut aufgestelltes Klinikum ist.

    Nächste Woche möchte der Landrat die Pläne und Wünsche im Verwaltungsrat des Klinikums besprechen. In einer Klausur sollen dann Konzept und Planung abgestimmt werden. Dabei werden auch die Kosten zur Sprache kommen. Derzeit seien rund 60 Millionen Euro im Gespräch, so Eichinger. Davon könnten allerdings 70 bis 80 Prozent über Fördergelder bezahlt werden. „Wir haben zuletzt jährlich drei Millionen Euro an Krankenhaus-Umlage einbezahlt. Jetzt dürfen wir auch mal etwas davon erhalten“, meint der Landrat.

    Kommt auch noch eine Station für Altersmedizin?

    Zeitlich sieht Thomas Eichinger derzeit keinen Druck. „Es gilt das Motto Qualität vor Geschwindigkeit“, sagt er. Es müsse langfristig, für die nächste 25 bis 30 Jahre, geplant werden. „Wir müssen so bauen, dass wir uns nichts verbauen.“ Er strebe einen Baubeginn im Jahr 2022 an. Vielleicht auch mit einem neuen Funktionsbereich. „Wir würden gerne eine Geriatrie integrieren“, sagt Eichinger. Und nicht nur mit dem neuen Bereich Altersmedizin könnte die Zahl der Betten und der Mitarbeiter (derzeit sind es rund 700 Personen) im Landsberger Klinikum in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.

    Lesen Sie dazu auch:

    Ein klares Bekenntnis zum Klinikum Landsberg

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden