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Landsberg: Leonard Cohen und seine immerwährende Suche nach Liebe und Freiheit

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Leonard Cohen und seine immerwährende Suche nach Liebe und Freiheit

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    Eine Konzertlesung mit Live-Musik des Duos „Stine & Stone" in der Landsberger Christuskirche erinnerte an das Leben von Leonard Cohen.
    Eine Konzertlesung mit Live-Musik des Duos „Stine & Stone" in der Landsberger Christuskirche erinnerte an das Leben von Leonard Cohen. Foto: Thorsten Jordan

    Im November 2016 starb der kanadische Musiker, Schriftsteller und Maler Leonard Cohen mit 82 Jahren in seinem Haus in Los Angeles. Acht Jahre später wurde im Rahmen einer Konzertlesung in der Landsberger Christuskirche an ihn erinnert. Uwe Birnstein, evangelischer Diplomtheologe und Journalist, hat das Leben dieses schillernden Menschen durchleuchtet und ein Buch darüber veröffentlicht.

    Mit dessen Titel „Halleluja, Leonard Cohen“ war auch die Veranstaltung in Landsberg überschrieben. Dabei durften die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im Publikum nicht nur gemeinsam mit dem Autor Cohens Leben durchwandern. Aufgelockert wurden die Erzählungen mit einigen Liedern des Musikers, nach eigenen Vorstellungen interpretiert vom Duo „Stine & Stone“. Dafür griff Uwe Birnstein zu einer seiner Gitarren, Kerstin Birnstein sang.

    Ein Notizblock war Cohens ständiger Begleiter

    Es sei eine spirituelle Biografie über Leonard Cohen, erklärte der Publizist. Hineingeboren in eine wohlhabende, jüdische Familie in Montreal, mit Hausbediensteten und Kindermädchen, habe er als Kind bereits zwei Religionen gelebt. „Am Sabbat ging es mit der Familie in die Synagoge, am Sonntag mit dem irischen Kindermädchen in die katholische Kirche, die sich praktischerweise gleich neben der Synagoge befand.“ Cohen habe zeit seines Lebens geglaubt und gezweifelt – und sich in vielen seiner Texte damit befasst. Weiteres großes, ja allumfassendes Thema sei eine immerwährende Suche gewesen: nach Freiheit, nach Liebe.

    Ein Notizblock sei ständiger Begleiter gewesen, auch im Rotlichtmilieu und in Clubs. Er habe sich in eine Tänzerin namens Suzanne verliebt und schrieb ein Lied. Folksängerin Judy Collins sang „Suzanne“ als erste auf der Bühne und habe den Autor überredet, auch aufzutreten: der Beginn einer Weltkarriere. Mit Höhen und Tiefen, denn Leonard Cohen habe seine Freiheit auch in den Niederungen aller möglichen Süchte gesucht, und das teilweise so exzessiv, dass er sich selbst in eine Klinik eingewiesen habe. Das war in Griechenland, wo er auf der Künstlerinsel Hydra die Norwegerin Marianne Ihlen kennenlernte, die zeitlebens seine Muse war, ihn aber nicht halten konnte. Denn Cohen habe es weiter gezogen, in das pulsierende Leben von New York, zu weiteren Frauen, und dazwischen: immer wieder Drogenabstürzen. Viele seiner Lieder seien aus solchen Erlebnissen entstanden. Mit zunehmendem Alter sei der Tod als weiteres Thema dazugekommen. Cohens große Frage: „Überlebt die Liebe den Tod oder ist es umgekehrt?“

    Im Song „Halleluja“ stecken 15 Jahre Arbeit

    Die Songs, die das Musikduo für die Konzertlesung ausgesucht hatte, präsentierten sehr gut den Lyriker Leonard Cohen und seine Gedanken zu Freiheit, Religion, Liebe, Frauen. Das meist abrupte Ende der Lieder machte diese Suche ebenfalls deutlich. „Like a Bird on the wire“ wollte er frei sein, eine Frau wie „Suzanne“ besitzen. Marianne konnte er nicht halten, „So long Marianne“ war Cohens fröhlich-sentimentales Abschiedslied. In Erinnerung an Janis Joplin, mit der Cohen eine Zeit lang liiert war, „und auch in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Kris Kristofferson“ durfte das begeisterte Publikum die große Freiheitshymne „Me and Bobby McGee“ hören.

    Im wohl bekanntesten Song, „Halleluja“, stecken laut Uwe Birnstein 15 Jahre Arbeit. In 150 Strophen werde über König David erzählt, es gehe um Abgründe und Abhängigkeiten. Das Lied berge aber auch Verkitschungsgefahr, „und es kann Menschen manipulieren“. Im Angesicht des nahenden Lebensendes entstanden so wunderbare Lieder wie „Dance me to the End of Love“ und das meditative „Going home“.

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