Die Zink Nutzfahrzeuge GmbH & Co. KG aus Landsberg, ein traditionsreiches Familienunternehmen in vierter Generation, hat Anfang Dezember beim Amtsgericht Augsburg einen Insolvenzantrag gestellt. Dieser Antrag wurde laut einer Pressemitteilung kurz darauf bestätigt. Das Unternehmen befindet sich seitdem in der vorläufigen Eigenverwaltung. Die Geschäftsführung zeigt sich demnach optimistisch, dass durch diese Maßnahme die Weichen für eine erfolgreiche Sanierung gestellt werden können.
Die Firma Zink mit ihren Stand Dezember 16 Beschäftigten und Sitz an der Robert-Bosch-Straße blickt auf über 100 Jahre Erfahrung im Fahrzeugbau zurück. Gegründet als „Schmiede- und Fahrzeugbau“ hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und blieb ihren Wurzeln treu, heißt es in der Pressemitteilung. Die Eigenverwaltung ermöglicht es dem Unternehmen, die Sanierungsmaßnahmen selbst zu steuern und die betrieblichen Abläufe weiterhin eigenverantwortlich zu gestalten. Ziel ist es nun, die finanzielle Stabilität zu sichern und die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken. Um das zu erreichen, hat das Unternehmen ein Sanierungsteam zusammengestellt. So wurde laut der Pressemitteilung mit Thomas Planer von der Landsberger Unternehmensberatung Planer & Kollegen ein Sanierungsexperte engagiert, der das Unternehmen durch das aktuelle Verfahren begleiten wird. Thomas Planer bringt demnach umfangreiche Erfahrung in der Sanierungs- und Insolvenzberatung mit und hat zahlreiche Unternehmen durch Krisensituationen geleitet.
Fokus liegt auf dem Fortbestand des Landsberger Unternehmens
Der Fokus liegt auf dem Fortbestand des Unternehmens. Der Geschäftsführer Andreas Zink bleibt im vollen Umfang handlungsfähig. Dies bedeutet, dass der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt wird und sowohl die Gehälter der Mitarbeiter als auch die Erfüllung bestehender Aufträge gesichert sind.
„Die Zink NFZ GmbH & Co. KG, hat nun die Möglichkeit, sich durch das vorläufige Eigenverwaltungsverfahren neu aufzustellen. Die Entscheidung des Amtsgerichts signalisiert, dass das Unternehmen nicht nur sanierungswürdig, sondern auch sanierungsfähig ist. Wir freuen uns, dass das Gericht unserer Einschätzung gefolgt ist und den Antrag auf Eigenverwaltung bestätigt hat“, sagt Thomas Planer. Dies eröffnet die Chance, ihre Geschäftsprozesse zu analysieren und gezielt zu optimieren.
Unternehmen ist entschlossen, die Herausforderungen anzunehmen
In den kommenden Wochen wird das Team von Planer & Kollegen der Pressemitteilung zufolge eng mit Zink Nutzfahrzeuge zusammenarbeiten, um die Organisationsstruktur zu überprüfen und notwendige Maßnahmen zur Krisenbewältigung zu ergreifen. „Gemeinsam werden wir die Organisationsstruktur und Prozesse analysieren und optimieren. Das Ziel ist es, das Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen und nachhaltig zu stabilisieren“, so Thomas Planer. Der gerichtlich bestellte vorläufige Sachwalter Dr. Florian Linkert von der Kanzlei BBL Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft mbH begleitet die Prozesse. Geschäftsführer Andreas Zink betont die Dringlichkeit der Maßnahmen: „Wir sind entschlossen, die Herausforderungen, vor denen wir stehen, anzunehmen und die Weichen für eine erfolgreiche Sanierung zu stellen.“
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1903, als die Bergschmiede an der Alten Bergstraße gegründet wurde. Heute steht an dieser Stelle das in Landsberg als Zinkvilla bekannte Gebäude. Das Gewerbe für „Schmiede- und Fahrzeugbau“ markierte den Beginn der Unternehmensgeschichte, die laut Pressemitteilung auch von einem unermüdlichen Innovationsgeist geprägt ist. Ein entscheidender Wendepunkt in der Entwicklung datiert aus dem Jahr 1978. Mit dem Neubau einer modernen Werkstatt verlagerte sich der Fokus von der traditionellen Wartung von Landmaschinen hin zu einem umfassenden Service für Nutzfahrzeuge. Ab 2009 wurde die inzwischen vierte Generation involviert und das Unternehmen wuchs in neue Richtungen. Im Jahr 2016 ging es im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung zurück zu den Wurzeln, dem Fahrzeugbau für Nutzfahrzeuge. (AZ)
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