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Landsberg: Komplizierte Baustelle: Wie die Arbeiten in der Brudergasse ablaufen

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Komplizierte Baustelle: Wie die Arbeiten in der Brudergasse ablaufen

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    Bei einem Ortstermin besprachen (von links) Markus Katzmeier (Stadtwerke), Paul Haslinger (Schwabennetz) und Laif Peltz (Stadtwerke) die anstehenden Bauarbeiten in der Landsberger Brudergasse.
    Bei einem Ortstermin besprachen (von links) Markus Katzmeier (Stadtwerke), Paul Haslinger (Schwabennetz) und Laif Peltz (Stadtwerke) die anstehenden Bauarbeiten in der Landsberger Brudergasse. Foto: Thorsten Jordan

    Es ist eine dringend notwendige, aber auch eine komplizierte Baumaßnahme. In den kommenden Monaten erneuern die Stadtwerke Landsberg in der Brudergasse sämtliche Sparten und Leitungen – und dafür muss die enge Straße aufgerissen werden. Für Wirbel hatte am Dienstag gesorgt, dass beide Zugänge in die Gasse kurzzeitig blockiert waren. Bei einem Vor-Ort-Termin mit unserer Redaktion stellt Markus Katzmeier nun klar: Anliegerinnen und Anlieger werden zu jeder Zeit zu ihren Häusern gelangen. Er äußert sich auch dazu, wie die Bauarbeiten konkret ablaufen sollen. 

    In der Brudergasse werden Mischwasserkanal und Wasserleitungen, Strom- und Gasleitungen erneuert. Außerdem steht der Bau eines neuen Regenwasserkanals an, um die Sicherheit bei Starkregen zu verbessern. Überdies wird durch die Stadtwerke die Fernwärmeversorgung ausgebaut und die Glasfaserinfrastruktur erweitert. Dadurch kommt es zu Einschränkungen. Am Mittwochmorgen ist Markus Katzmeier, zuständiger Abteilungsleiter bei den Stadtwerken, vor Ort und tauscht sich mit Kollegen und Vertretern weiterer am Projekt beteiligter Unternehmen aus. Zudem beantwortet er drängende Fragen von Anwohnern. Mit Christian Hann von Weyhern, der während der Baumaßnahme umziehen möchte, sei eine Lösung gefunden worden: Der Umzug soll an einem Samstag stattfinden. „Das wird nicht einfach“, sagt Hann von Weyhern unserer Redaktion. Natürlich sei der Ausbau der Straße sinnvoll, aber für ihn werde alles viel aufwendiger. „Ich werde halt alles mit Sackkarren rausbringen müssen“, befürchtet er. Wobei er die Hoffnung hat, dass es letztlich doch anders gehen wird. 

    Laut Markus Katzmeier werden die Bauarbeiten vier bis fünf Monate andauern.
    Laut Markus Katzmeier werden die Bauarbeiten vier bis fünf Monate andauern. Foto: Thorsten Jordan

    Die kurzzeitige Blockade beider Zugänge war ein Versehen

    Anwohnerin Iris Frey sagt, dass sie tags zuvor „sehr überrascht“ gewesen sei, als im Bereich des Vorderangers der Zugang zur Brudergasse plötzlich gesperrt war. Auf der anderen Seite habe man sich vor der dortigen Brücke über den Mühlbach an einem Lkw vorbeizwängen müssen: „Das ist nicht ungefährlich“, sagt Frey. Generell habe sie Verständnis für die Baumaßnahme. Ähnlich äußert sich mit Anne Papke eine weitere Anwohnerin. „In der Altstadt muss man mit gewissen Einschränkungen leben“, sagt sie. Ihr sei jetzt allerdings aufgefallen, wie viel eigentlich an der Baustelle „mit dranhängt“. Es benötige eine Lösung, wie die Mülltonnen weggebracht werden können, und auch für die Paketboten müssten die Häuser in der Brudergasse erreichbar bleiben. 

    Auf der Straße sind bereits Markierungen angebracht.
    Auf der Straße sind bereits Markierungen angebracht. Foto: Thorsten Jordan

    Katzmeier bezeichnet die kurzzeitige Blockade beider Zugänge zur Brudergasse am Dienstag als „Versehen“. Für die Dauer der Baustelle werde zumindest eine Seite für die Anwohnerinnen und Anwohner immer geöffnet sein. Die Häuser blieben erreichbar – und zwar „möglichst ohne Behinderung“. Dazu würden etwa provisorische „Fußgängerbrücken“ aus Holz errichtet. Am Eingang im Vorderanger ist eine Sperrbake angebracht, inklusive eines Schilds mit der Aufschrift „Anlieger frei“. Passantinnen und Passanten sind dazu angehalten, über die Hintere Mühlgasse auszuweichen, was einen größeren Umweg bedeutet.

    Am Altar der Kirche werden Erschütterungsmessungen durchgeführt

    Generell könne sich jeder an die Stadtwerke wenden, wenn es durch die Baustelle Probleme gebe, so Katzmeier. Im Bereich der Brudergasse fielen insgesamt rund zehn Stellplätze für Pkw weg, die Stadtwerke hätten für Ersatzparkplätze gesorgt. Auch die Zustellung der Post oder von Paketen bleibe möglich, bekräftigt Katzmeier. Sollte es doch einmal Schwierigkeiten geben, könnten diese „auf kurzem Wege“ vor Ort geklärt werden. Landratsamt, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind laut dem Vertreter der Stadtwerke allesamt über die Einschränkungen informiert worden. 

    Die Brudergasse soll für Anlieger jederzeit begehbar sein.
    Die Brudergasse soll für Anlieger jederzeit begehbar sein. Foto: Thorsten Jordan

    Katzmeiers Angaben zufolge werden die Bauarbeiten wohl „vier bis fünf Monate“ dauern. Zunächst soll das Pflaster herausgenommen werden, den anschließenden Aushub begleite ein Archäologe. Beim aufsehenerregenden und inzwischen abgeschlossenen Bauvorhaben rund um die Brudergasse, das neben dem denkmalgeschützten ehemaligen Sepp-Anwesen vier weitere Bauten umfasste, hatte es jahrelange Verzögerungen gegeben. Rund 900 Gräber am historischen Friedhof mussten freigelegt werden. Auch bei den Bauarbeiten im Bereich der Straße spielt der Denkmalschutz eine wichtige Rolle. Laut Katzmeier kann deshalb nur mit „kleinem Gerät“ gearbeitet werden. Für den Antransport der Gerätschaften werde die Einhausung der über den Mühlbach führenden Brücke entfernt. Am Altar der katholischen Filialkirche St. Johannes am Vorderanger gebe es zudem Erschütterungsmessungen, so Katzmeier. Nach Abschluss der Arbeiten an den Sparten ist geplant, dass der Bauhof der Stadt den Pflasterbelag in der Brudergasse erneuert.

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