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Landsberg: Klinikum Landsberg: Der Landrat gerät weiter unter Druck

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Klinikum Landsberg: Der Landrat gerät weiter unter Druck

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    Landrat Thomas Eichinger steht unter Druck. Hat er Verwaltungsräten des Klinikums gedroht, Ärzte und Mitarbeiter zu entlassen?
    Landrat Thomas Eichinger steht unter Druck. Hat er Verwaltungsräten des Klinikums gedroht, Ärzte und Mitarbeiter zu entlassen? Foto: Julian Leitenstorfer (Archivfoto)

    Am Ende der öffentlichen Kreistagssitzung am Dienstagabend wurde es emotional. Die Fraktionssprecherin der Grünen, Renate Standfest, hatte die Vorfälle in einer Sitzung des Verwaltungsrats des Klinikums angesprochen, in der Landrat Thomas Eichinger (CSU) Verwaltungsräten damit gedroht haben soll, Ärzte und Mitarbeiter des

    Renate Standfest hatte unter dem letzten Punkt der Tagesordnung "Wünsche und Anträge" das Wort ergriffen, nachdem sie zu Beginn der Sitzung damit gescheitert war, einen Antrag der Grünen zur aktuellen Situation im Klinikum und den Presseberichten über die Verwaltungsratssitzung öffentlich zu beraten. Der Landrat verwies darauf, dass er im nicht öffentlichen Teil der Sitzung dazu Stellung nehmen werde. Standfest sagte, dass Ärzte und Mitarbeiter in einer unsicheren Situation seien und Bürgerinnen und Bürger fragten, ob man nicht anders miteinander umgehen könne. Der Druck im Klinikum müsse groß sein, wenn an die 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Vertrauen in die Geschäftsführung verlieren und sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als einen Brandbrief zu unterzeichnen und an den Landrat und den Verwaltungsrat zu schicken. Darüber sei bisher im Kreistag nicht gesprochen worden.

    Dunkle Wolken über dem Klinikum Landsberg. Nach einer Sondersitzung des Verwaltungsrats gibt es Ärger.
    Dunkle Wolken über dem Klinikum Landsberg. Nach einer Sondersitzung des Verwaltungsrats gibt es Ärger. Foto: Christian Rudnik

    "Ich war nicht dabei in besagter Verwaltungsratssitzung am 3. August. Alles, was wir darüber in der Presse lesen durften, macht mich als Kreisrätin sprachlos", sagte Renate Standfest. Weitere Drohungen würden in der Situation nicht weiterhelfen. Wie berichtet, hatte Eichinger gegenüber unserer Redaktion gesagt, dass Informationen vorlägen, die darauf hindeuteten, dass es im Vorfeld der Verwaltungsratssitzung zu schwerwiegenden Pflichtverletzungen einiger Verwaltungsratsmitglieder hinsichtlich ihrer Verschwiegenheitspflicht gekommen war. Seitens der darin involvierten Ärzte und Mitarbeitenden des Klinikums lägen dienst- beziehungsweise arbeitsrechtliche Verstöße vor. Konsequenzen gegenüber Ärzten, Mitarbeitern und Verwaltungsratsmitgliedern würden geprüft.

    "Bitte lassen Sie uns wieder an einen Tisch kommen, ehe juristische Schritte geprüft werden", sagte Renate Standfest an Landrat Thomas Eichinger gerichtet. Ob weitere Drohungen dabei helfen, die Situation zu klären, wage sie stark zu bezweifeln. Der Landrat konterte und sprach von einer "Schaufenster-Rede", in der Dinge unbedingt öffentlich gemacht werden sollten. Sofern eidesstattliche Versicherungen vorlägen, sollten diese an die richtige Stelle weitergegeben werden, sagte er und meinte damit wohl die Regierung von Oberbayern, die als Rechtsaufsicht des Landratsamts und damit auch des Kommunalunternehmens Klinikum agiert. Die anonymen Vorwürfe gegen ihn würden dagegen nur zeigen, dass es um die persönliche Eignung der betreffenden Verwaltungsräte nicht weit her sei. Er werde in der nicht öffentlichen Sitzung offen und deutlich werden. "Das wird für Einige sehr erhellend sein", sagte Eichinger zum Schluss.

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