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Landsberg: Großer Andrang beim Tag der Stadtkultur in Landsberg

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Großer Andrang beim Tag der Stadtkultur in Landsberg

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    Bei der Baustellenführung im Stadtmuseum informierten Museumsleiterin Sonia Schätz und Architekt Ulrich Falke.
    Bei der Baustellenführung im Stadtmuseum informierten Museumsleiterin Sonia Schätz und Architekt Ulrich Falke. Foto: Christian Rudnik

    Einmal entspannt durch Landsberg schlendern und die städtischen Kultureinrichtungen hautnah und live erleben, Angebote testen: Der Aktionstag „Wir sind Stadtkultur“ machte es möglich. Beziehungsweise fast: Beim Historischen Rathaus konnte wegen eines Wasserschadens nicht alles Vorgesehene durchgeführt werden. 

    Einmal den Kavaliersturm und das dort beheimatete Kulturbüro besichtigen, davon machten, wie Mitarbeiterin Patricia Eckstein berichtete, viele Landsbergerinnen und Landsberger Gebrauch. Die Touristinfo bot Stadtführung und Schnitzeljagd an. Bei der Volkshochschule im Gebäude des ehemaligen Ursulinenklosters war ständiges Kommen und Gehen. Quiz und Schnitzeljagd, dazu Schnuppern in so Ausgefallenem wie Lachyoga, Zaubern, Clown spielen oder Urban Sketching, aber auch eigene sprachliche Fähigkeiten testen – all das machte das Volkshochschulteam möglich. 

    Viel Betrieb in der städtischen Sing- und Musikschule

    Viel Betrieb herrschte in allen Räumen der städtischen Sing- und Musikschule, für die der Aktionstag gleichzeitig der traditionelle Tag der offenen Tür war. Hier durften nicht nur Instrumente ausprobiert werden. Bei mehreren Lauschkonzerten, bei denen die Klänge aus allen Ecken und von allen Seiten des Konzertsaals strömten, konnten sich die Interessierten zudem von der hohen Qualität der Einrichtung überzeugen. Die Stadtbibliothek in der Lechstraße war ebenfalls gut besucht. Die Bücherei lockte mit kostenlosem, dreimonatigem Schnupperausweis und vor allem, mit großem Bücherflohmarkt. Bei den Städtischen Museen konnte eine Depotführung gebucht werden, was laut Museumsleiterin Sonia Schätz Anklang fand. Wenig bis gar nicht genutzt wurde die Museumswerkstatt – vielleicht, weil sie etwas versteckt im Arkadenhof des Heilig-Geist-Spitals agierte. 

    Bei Ewa Hartmann-Drogowska in der städtischen Sing- und Musikschule konnten interessierte Kinder Waldhorn oder Alphorn spielen.
    Bei Ewa Hartmann-Drogowska in der städtischen Sing- und Musikschule konnten interessierte Kinder Waldhorn oder Alphorn spielen. Foto: Christian Rudnik

    Die Möglichkeit einer Baustellenführung durch das derzeit in Sanierung befindliche Stadtmuseum nutzte eine größere Gruppe Bürgerinnen und Bürger. Museumsleiterin Sonia Schätz und Architekt Ulrich Falke vom Büro Schrammel in Augsburg führten durch das Gebäude. Die Sanierung sei 2020 in Auftrag gegeben worden, so Schätz. Stets unter Berücksichtigung der Denkmalpflege, sollten für ein Museum vorschriftsmäßige Nutzungsbedingungen geschaffen werden. Dazu gehörten neben der Möglichkeit, wertvolle Ausstellungsgegenstände präsentieren zu können, auch Brandschutz und Barrierefreiheit. Die berechneten Gesamtkosten von 12,1 Millionen Euro werden nach derzeitigem Stand laut Planer Falke, um drei Prozent überschritten. 

    Das Landsberger Stadtmuseum soll Ende 2025 wieder öffnen

    Schätz und Falke sind optimistisch, dass das Museum Ende 2025 wiedereröffnet werden kann. Derzeit bestimmen Bauschutt und Staub, Folien vor Fensterlöchern und frei gelegte Balken das Bild. Anfang 2023 war Baubeginn mit vielen, die ein Mitspracherecht beanspruchen. Das seien einmal Bauherr und Nutzer, ihnen gehe es um eine professionelle Lüftung um ideales Raumklima für kostbare Stücke zu gewährleisten. Dann ist es laut Planer nicht nur der Denkmalschutz, für den die Außenfassade sowie im Inneren, Böden und Türen zu erhalten seien. „Dazu kommt die Polizei und ihr Anspruch an die Sicherheit, die Feuerwehr, der es um die Fluchtwege geht und schließlich auch die in öffentlichen Gebäuden angemahnte Barrierefreiheit.“

    Eine Gedichte-Lesung mit Monika Calla fand im Historischen Rathaus statt.
    Eine Gedichte-Lesung mit Monika Calla fand im Historischen Rathaus statt. Foto: Christian Rudnik

    Über den derzeitigen Stand der Arbeiten sagte Falke, das Dach sei saniert, 90 Prozent davon hätte erhalten werden können. 95 Prozent der Fläche seien gedeckt, bis in vier Wochen, schätzt er, sei die Hülle geschlossen. Ein wahres Wunderwerk sind die Fenster. Außen sichtbar seien einfach verglaste Fenster mit Eichenrahmen, der 60, 70 Jahre halte. Innen vorgebaut werden topmoderne Fenster mit Lüftung, einbruchssicher, alarmgeschützt. Eine Vergitterung von außen als Einbruchsschutz lehnt das Denkmalamt ab. 

    Die Deckenbalken in den Stockwerken mussten ertüchtigt werden. Sie bleiben zum großen Teil erhalten und werden mit Stahlträgern gesichert. Brandschutztechnisch seien sie ebenfalls richtig. So müsse eine Decke bei Brand 90 Minuten lang halten, dürfe also so lang nicht einstürzen, um Rettungen nicht zu gefährden. Die original historischen Holzkassettendecken müssen wieder eingebaut werden, fordert das Denkmalamt. Der größte „Dorn“ in dem historischen Gebäude sei der Aufzugschacht, der Barrierefreiheit vom Keller bis ins oberste Stockwerk gewährleiste. Der Denkmalschutz habe solch einen starken Eingriff vor einigen Jahren nicht so gern gesehen, sei mittlerweile jedoch überzeugt. Der gesamte Außenputz muss erneuert werden, das Gerüst wird also noch eine Weile stehen an dem stadtbildprägenden Haus. Beheizt wird das gesamte Gebäude mit Fernwärme. Welcher Art diese ist, konnten weder Museumsleiterin noch Architekt beantworten. 

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