Seit Ende November ist die Turnhalle in der Katharinenvorstadt – unter den Sportlern die Saarburghalle – gesperrt, weil im Dachtragwerk ein frischer Riss entdeckt worden war. Mehrere Landsberger Sportvereine sind davon betroffen, insbesondere aber die Handballer. Im Bauausschuss des Stadtrats wurde nun das weitere Vorgehen besprochen.
Laut Sitzungsvorlage habe infolge der Sperrung zum Teil Ausweichmöglichkeiten gefunden werden können. Die Leitung der Grundschule in der Katharinenvorstadt prüfe derzeit die Möglichkeiten, inwieweit der Sportunterricht, eventuell auch in abgespeckter Form, in anderen städtischen Turnhallen durchgeführt werden kann – beispielsweise in Erpfting, der Isidor-Hipper-Halle, oder der Mittelschule. Auch die Mehrzweckhalle in Unterdießen sei eine Option. Bei allen Möglichkeiten fielen jedoch zusätzliche Beförderungskosten an und auch die Beförderungskapazitäten müssten noch abgefragt werden.
Saarburghalle: Maßnahmen werden mehrere Monate in Anspruch nehmen
Unlängst wurde die Turnhalle nach Vorgaben des beauftragten Statikers von Innen und Außen mittels 3D-Scan vermessen. Die Daten sind Grundlage für die erforderlichen baulichen Absicherungsmaßnahmen und für eine komplett neue Statikberechnung der Turnhalle, die dann noch von einem unabhängigen Prüfstatiker freigegeben werden muss. Als die Konstruktion entlastende Maßnahme wird vor Weihnachten noch die Deckenheizung entleert.
Nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen kann dann mit der Ertüchtigung des Dachstuhls begonnen werden. Dabei muss die Dachkonstruktion komplett nach Vorgaben des Statikers verstärkt werden. Die inzwischen ohnehin porösen Dachziegel werden wohl ersetzt. Nach erster Einschätzung könne laut Sitzungsvorlage bis April 2022 eine sichere Ertüchtigung des Tragwerkes gewährleistet werden. Laut Meike Bucko, Referatsleiterin Kommunaler Hochbau bei der Stadt, könnte die Maßnahme jedoch eher ein halbes Jahr dauern.
Die Landsberger Turnhallen sind voll ausgelastet
Ernst Müller, Leiter des Landsberger Ordnungsamts, betonte, dass die Stadt in Kontakt mit den Vereinen stehe. Es seien Hallenzeiten in die Isidor-Hipper-Halle verlagert worden, die jetzt bis in die Nachtzeiten genutzt werde. Die Übungsleiter könnten die Halle selbst absperren, was im Sportzentrum nicht möglich sei. Dort seien deutlich mehr Räume – beispielsweise für die Technik oder Geräte zugänglich. Längere Öffnungszeiten sind auch deshalb keine Option, weil die Haustechniker laut Müller mit sehr vielen Überstunden belastet seien.
Stadträtin Ulrike Gömmer (Grüne) regte an, Kompromisse zu schließen: Der eine oder andere Verein könnte Zeiten in anderen Hallen abgeben. Man sei in Gesprächen mit den Vereinen, sagte Ernst Müller, könne aber auch niemanden "raustreiben". Die Hallen im Stadtgebiet seien seiner Aussage zufolge allesamt voll: "Es ist nicht einfach zu regeln, weil wir eigentlich keine freien Kapazitäten haben."