Felix Kohlscheen ist Musiker durch und durch. Der Landsberger hat bereits im zarten Alter von fünf Jahren begonnen, sich mit der Gitarre zu beschäftigen. Das Instrument, trag- und mitnehmbar, ist im Vergleich zum schwer-behäbigen Klavier in dieser Hinsicht im Vorteil. Das hat der kleine Junge damals schnell erkannt und damit begonnen, Gitarre spielen zu lernen. Autodidaktisch. Fortan begleitete ihn die Gitarre. Mit gerade mal elf Jahren schrieb Kohlscheen erste Texte, nicht viel später komponierte er die Melodien dazu. Mittlerweile ist er ein ziemlich ausgereifter Singer-Songwriter. Das hat der Kulturausschuss des Landkreises Landsberg erkannt und zeichnet den 27-Jährigen mit dem Kulturförderpreis 2024 aus.
„Mein drei Jahre älterer Bruder Florian war und ist mein großes musikalisches Vorbild“, hat Felix Kohlscheen vor ein paar Jahren verraten. Florian spielte Gitarre, hatte dafür Unterricht, Felix lernte mit. Der erste öffentliche Auftritt war in einer Band seines Bruders, „handgemachter Alternative-Rock“. Da war Felix Kohlscheen 13 Jahre alt. Und er startete durch: Bereits drei Jahre später sammelte er seine musikalischen Erfahrungen in weiteren Bands als Frontmann und Songwriter. Ein erster Höhepunkt, von dem der junge Musiker gern berichtet, war ein Finale bei Emergenza, einem in vielen Ländern ausgetragenen Wettbewerb für Nachwuchsbands. Mit seiner Band „Keep it high“ konnte Kohlscheen dafür im Backstage in München auftreten und großes Publikum erleben.
Nach dem ersten Plattenvertrag folgt ein Dämpfer
Der Musiker blieb nicht stehen, ruhte sich nicht auf ersten Lorbeeren aus. „Ich habe meinen ganz persönlichen Musikstil entwickelt“, erzählt er. Das sei so eine Mischung aus Deutschrap und rein instrumentaler Musik, die mal von der Gitarre, mal vom Klavier kommt. Letzteres, beim Komponieren wichtiges, Instrument hat sich Kohlscheen natürlich auch selbst beigebracht. Die Eigenkompositionen wurden mehr, Felix war mit seiner Musik auf verschiedenen Plattformen vertreten.
Vor vier Jahren dann gab es zur großen Freude einen ersten Plattenvertrag. Doch der Dämpfer folgte auf dem Fuß: Der Vertrag wurde am 1. März 2020 abgeschlossen, was anschließend blühte, ist zur Genüge bekannt: Corona, Lockdown, Ausgehverbot. Doch Felix gab nicht auf. Er spielte, wo es gerade ging. Bis zu dreimal pro Woche war er mit seiner Gitarre zu Gast in oder vor der Villa Rosa. Er war beim Kultursommer 2021 am Sandauer Tor zu hören. Dabei wartete er mit einer Überraschung auf: Eine Sängerin trat mit auf, ihre Stimme sei angenehm weich, füge sich harmonisch in die Songs ein, war seinerzeit in unserer Zeitung zu lesen. Nuria Meister und Felix Kohlscheen waren damals ganz frisch verliebt und sind auch heute ein Paar – im Leben und musikalisch. Neben seiner Konzerttätigkeit ließ er sich in den vergangenen Jahren musikalisch und pädagogisch schulen und weiterbilden.
Bei der Verleihung tritt der Landsberger mit seiner Band Funkwelle auf
Seit dem Jahr 2022 kann Kohlscheen damit auch unterrichten, weiht am Musikinstitut Landsberg den musikalischen Nachwuchs in die musikalischen Geheimnisse von Gitarre oder Bass ein. Einen ganz persönlichen Höhepunkt erlebte Felix Kohlscheen heuer im Januar: An seinem 27. Geburtstag konnte er sein erstes Soloalbum „Gedankenspiel“ bei einem Releasekonzert im Lech-Atelier präsentieren. „Der Landsberger verfolgt mit seiner Musik eine ganz bestimmte Mission“, hieß es damals im LT. So wolle er deutschen Hip-Hop auf eine neue sprachliche und musikalische Qualität heben und ihn so für das breite Publikum zugänglicher machen.
Fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Soloalbums avancierte der Musiker zum Frontmann der neu gegründeten, in Landsberg beheimateten Band „Funkwelle“. Diese Band wird dabei sein, wenn Felix Kohlscheen bei der Kulturförderpreisverleihung im Landsberger Stadttheater sein musikalisches Talent mit zwei eigenen Stücken unter Beweis stellt.
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