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Landsberg: Feiern und Kunst genießen: Die Lange Kunstnacht in Landsberg bietet viel

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Feiern und Kunst genießen: Die Lange Kunstnacht in Landsberg bietet viel

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    Im Foyer des Stadttheaters konnte gefeiert werden und Kunst bestaunt werden.
    Im Foyer des Stadttheaters konnte gefeiert werden und Kunst bestaunt werden. Foto: Christian Rudnik

    Sich treffen, plaudern, mit Freunden feiern, einen der womöglich letzten lauen Sommerabende genießen – das war Trumpf bei der Langen Kunstnacht in Landsberg. Entsprechend sammelten sich in der Stadt überall dort, wo Musik tönte und kühle Getränke ausgeschenkt wurden, ganze Menschentrauben.

    Beispiel Likka Lounge: Dort stellte zwar Kathrin Sachse Fotografien aus, mit denen sie einen Bezug zu begleitenden, handgearbeiteten Metallen herstellt. Das war im Inneren der Likka; Kunstnachtbesucher zogen es allerdings vor, sich draußen an der Lechmauer bewirten zu lassen und dort zu feiern. Bei „Vom Fass“ im Vorderen Anger das gleiche Bild: In der für eine Nacht vom motorisierten Verkehr befreiten Straße herrschte den ganzen Abend über prächtige, ausgelassene Stimmung. Die Villa Rosa lockte mit ihrem Essensangebot doch etliche Gäste auch ins Innere. Dort machte das Künstlerpaar „FreiStil“ Andrea Springer und Roland Imhof bereits draußen ordentlich Werbung: Andrea Springer hatte in den Linien einer alten, riesigen Landkarte einen Gorilla mit Baby gesehen. Das große Plakat war begehrtes Fotoobjekt für Besucherinnen und Besucher.

    Auf der Straßenseite gegenüber hatte Schuhmachermeisterin Luisa Bredschneijder das Portal zu ihrem Geschäft, das gleichzeitig ihr handwerklicher Arbeitsplatz ist, ebenfalls weit geöffnet. Dort stellte Ernst Karl Hugo Forstner Bilder in einer bunten Mischung aus Farben und Stilen aus. Mehr noch als dafür allerdings interessierten sich die vielen Stadtbummler für den umfangreichen Park an hauptsächlich alten Geräten, an denen Bredschneijder exklusive Schuhe für jeden Anlass fertigt.

    Viel Interesse für ausgestellte Kunst gab es dort, wo sich Besichtigungsmöglichkeiten häuften. Das war unter anderem am Ende der Zederpassage so, wo nicht nur mehrere Läden teilnahmen, sondern der leicht abgeschlossene Innenraum auch zum Verweilen einlud. Bei Soel hatten gleich zwei Künstlerinnen Raum bekommen für ihre Malerei und beeindruckten damit. Im Geschäft, zwischen Damenbekleidung aller Art zogen Porträts schöner Frauen vornehmlich aus alten Zeiten und höher gestellten Familien die Blicke auf sich und animierten dazu, das Handy zu zücken und eines dieser Bilder von Christine Oster, die sich selbst nicht als Porträtmalerin, sondern Geschichtenerzählerin bezeichnet, kostenfrei mit nach Hause zu nehmen.

    Christine Oster bezeichnet sich nicht als Porträtmalerin, sondern als Geschichtenerzählerin. Ihr Bilder stellte sie in der Langen Kunstnacht bei „Soel“ aus.
    Christine Oster bezeichnet sich nicht als Porträtmalerin, sondern als Geschichtenerzählerin. Ihr Bilder stellte sie in der Langen Kunstnacht bei „Soel“ aus. Foto: Christian Rudnik

    Im von Soel vornehmlich für Präsentationszwecke genutzten Raum nebenan konnten ganz unterschiedliche Facetten von und Herangehensweisen an Kunst besichtigt werden. Hier beeindruckten als erstes großformatige Impressionen aus Millionenstädten. Maiers Bilder haben Tiefe bis hin zur Dreidimensionalität. Das erreicht sie, indem sie jede Leinwand erst grundiert und dann die Motive malt – die Grundierung aber immer wieder durchscheinen lässt. Für sie ist auch wichtig, immer mal wieder Material und Stil zu wechseln. So malt sie derzeit eher abstrakt und mit Öl. Auch solche Arbeiten sind zu sehen.

    Ein wenig schwer, Besucherinnen und Besucher anzulocken, hatte es Oliver Böhm bei m.k. Schott Art und Atelier am Roßmarkt. Während beim Fischwirt nebenan viele Gäste den Abend mit gutem Essen und spektakulärer Feuershow genossen, zog es nur wenige zur Betrachtung von ziemlich spektakulären, mittels Bearbeitung verfremdeten Fotografien. Die Bilder des seit vielen Jahren an MS leidenden, europaweit bekannten Fotokünstlers sind farbreduziert. Zuweilen wirken sie, als seien Botschaften zu den derzeitigen Lebensbedingungen des auf den Rollstuhl angewiesenen Oliver Böhm darin versteckt. Porträts verschwinden teilweise hinter diffusen Wahrnehmungen, Personen wirken verloren in einer öden Landschaft, scheinbar ohne Zukunft.

    Gabriele Rothweiler zeigte ihre Werke im „Hairlich“ in der Alten Bergstraße in Landsberg
    Gabriele Rothweiler zeigte ihre Werke im „Hairlich“ in der Alten Bergstraße in Landsberg Foto: Christian Rudnik

    Gabriele Rothweiler hat die Büroräume des Friseursalons Hairlich in der Alten Bergstraße mit ihren Bildern geschmückt. Einmal präsentiert sie die Faszination großer Städte, wenn abends die vielen Lichter für neue Eindrücke sorgen. Das zweite Thema sind Frauenakte, die sie über Stadtansichten huschen lässt, beziehungsweise damit deutlich macht, dass Frauen immer gleich schön sind, sich jedoch über die Jahrtausende hinweg großes Selbstbewusstsein angeeignet haben.

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