An der Familienoase in Landsberg wird deutlich, dass eine Vision wahr und zur Erfolgsgeschichte werden kann, wenn mutige, stets optimistische Macher am Werk sind. Zusammen mit vielen ehemaligen und aktiven Wegbegleitern konnte die Einrichtung, die im Herbst 2004 ihre Arbeit aufgenommen hatte, jetzt ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Bereits zwei Jahre vorher war für die Trägerschaft der gemeinnützige Verein „Mütter-, Väter- und Familienzentrum Landsberg am Lech“ gegründet worden.
Bei der Feier blickte Eva Nitsche aus dem aktuellen Vereinsvorstand zurück auf die Anfänge im ersten Stock eines Hauses am Hauptplatz. Die aktuellen Räume in der Waldheimer Straße, die auch für private Feiern gebucht werden können, wurden 2013 bezogen. Ein Jahr später kamen die „Familienpaten“ dazu. Auf 200 Quadratmetern und damit doppelt soviel Platz wie ursprünglich „können wir jetzt an sieben Tagen pro Woche etwas anbieten“, so Nitsche. „Kinder, Mamas, Papas können hier sprechen, es wird nach Bedarfen gefragt und das Angebot entsprechend angepasst.“
Als Beispiele nannte Eva Nitsche Familiensamstag oder Papatreff. Das alles sei nur dank engagierten Ehrenamtlichen möglich. „Sie sind das Rückgrat der Familienoase.“ Weiteres Lob ging an Peter Rasch vom Jugendamt. „Er findet stets elegante Lösungen für aufkommende Probleme.“ Wichtig seien Spenden, diese jedoch nicht ausschließlich monetär. Vor allem Zeit wird für die wachsenden Aufgaben mehr denn je benötigt, betonte Eva Nitsche.
Das hob auch Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl in ihrem Grußwort hervor. „In unserer modernen, stressigen Welt sind Austausch und Vernetzung wichtiger denn je.“ Das Angebot sei Hilfe für neue Bürger bei ihrem Ankommen und dem Knüpfen erster Kontakte, nannte Baumgartl als Beispiel. Dank engagierter Menschen entwickle sich die Familienoase ständig weiter, starke Unterstützung sei wichtig. Letzteres brachte die Oberbürgermeisterin mit einer Spende zum Ausdruck. Die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler bezeichnete die Familienoase als „Ort des Miteinanders“. Sie sei ein Treff für Menschen, die sich austauschen wollen, die Hilfe benötigen. Und auch sie betonte, dass ohne Ehrenamtliche, ohne deren gespendete Zeit vieles nicht funktioniere. „Aber“, und das wisse sie aus eigener Erfahrung, „man bekommt auch viel zurück.“
Für die Familienoase Landsberg gibt es Lob von allen Seiten
Susanne Veit vom Bayerischen Landesverband der Mütter- und Familienzentren begleitet die Familienoase Landsberg von Anfang an. Heute sei sie lebendige Realität, habe dabei die ursprüngliche Vision erhalten, so Veit. Das große Ehrenamtsherz schlage nicht nur hier. „Mittlerweile engagieren sich die Landsberger landesweit“, lobte Veit, „teilen Tipps und Ideen großzügig mit den Vertretern anderer solcher Einrichtungen.“ Daniela Riedel vom 2009 gegründeten Netzwerk Familienpaten Bayern mit derzeit rund 60 Standorten gratulierte dem hiesigen Angebot zum Zehnjährigen. „Familienpaten bieten echte Begegnungen, fördern Zusammenhalt, schenken Vertrauen, unterstützen im Alltag.“ Familienarbeit sei Vielfalt, betonte Riedel, es gebe nie die eine Lösung für alle. Das ehrenamtliche Engagement sei nie einseitig, es sei vielmehr Geben und Nehmen. Beide Seiten erlebten Freude und Dankbarkeit.
„Es gibt viele tolle Familienpaten hier bei uns“, lobte die Landsberger Koordinatorin Melanie Leutner. Stellvertretend für alle diese Ehrenamtlichen ehrte sie Brigitte Fink für acht Jahre sowie Klaus Bünding und Eva Nitsche für mehr als fünf Jahre unermüdlichen Einsatz. Großes Lob ging an Angelika Kische von den frühen Hilfen am Jugendamt. „Sie unterstützt uns seit zehn Jahren, von Anfang an, mit Rat und Hilfe.“
Auszeichnungen gab es auch seitens des Familienzentrums „Familienoase“: Melanie Leutner und Maria Götz sind seit zehn Jahren sowie Kirstin Lex seit 15 Jahren als Mitglieder tatkräftig dabei. Heike Brummer und Petra Rieker toppen das: Sie sind nicht nur seit 20 Jahren Mitglieder und stehen als solche für Tipps und Hilfen bereit. Ihnen und besonders Heike Brummer mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Mut sei es zu verdanken, dass es die Familienoase gibt. Schließlich war der Anfang mit gerade mal ein paar Monatsmieten als Startkapital nicht gerade einfach. Die Jubiläumsfeier ging nahtlos über in einen Tag der offenen Tür mit Café, Bastelstationen und jede Menge Programm von Spielgruppen über Massage und Familiensport bis Glücksrad und Zaubershow.
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