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Landsberg: Essen und Trinken: Was hat der Landsberger Christkindlmarkt alles zu bieten?

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Essen und Trinken: Was hat der Landsberger Christkindlmarkt alles zu bieten?

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    Infanterieplatz: Da gibt es Churros aus spanischem Brandteig frittiert von Adriano Schubert. Cosima Hauser (16) genießt sie.
    Infanterieplatz: Da gibt es Churros aus spanischem Brandteig frittiert von Adriano Schubert. Cosima Hauser (16) genießt sie. Foto: Thorsten Jordan

    Nicht nur Glühwein und Punsch, heiße Schokolade oder den Bombardino gibt es auf dem Christkindlmarkt in Landsberg, sondern auch ein gestacheltes Bier, dass mit einem heißen Metallstab hoch geschäumt wird. Ein Rundgang auf dem Christkindlmarkt zeigt deutlich, dass die kulinarischen Köstlichkeiten im Vordergrund stehen.

    Die verschiedenen Standorte in der Stadt sind alle interessant

    Was ist denn nun dran an den unterschiedlichen Standorten? Die Frage ist schnell gelöst, denn das sieht jeder anders. Ob nun Rossmarkt, Infanterieplatz oder Hellmairplatz, Hauptplatz oder Fußgängerzone, jeder Bereich hat seine Vorteile. Doch am Hellmairplatz hat man als alter Landsberger oder Landsbergerin ein Déjà-vu, hier wurde früher gefeiert, und zwar oft nicht nur bis 20 Uhr. Ein Streitthema. Soll der Christkindlmarkt länger öffnen? Dominik Wagmann am Hellmairplatz ist in jedem Fall dafür. „Gerade an den Wochenenden wäre das toll und dann wissen die Leute, wo sie feiern können.“ Auch Gast Dr. Matthias Lüdtke hält diese Idee für gut. „Ich habe meine Praxis hier und halte den Markt für sehr stimmungsvoll. Das sieht schön aus, das macht man gerne einen kleinen Abstecher vor dem Nachhausegehen.“

    Dominik Wagmann und Matthias Lüdtke in der Hütte beim Hellmairs.
    Dominik Wagmann und Matthias Lüdtke in der Hütte beim Hellmairs. Foto: Alexandra Lutzenberger

    Und was meint die Stadt dazu? Die Auskunft der Pressestelle: Der Christkindlmarkt soll die Altstadt beleben und unter anderem auch die Kundenzahlen mit Blick auf die umliegenden Geschäfte erhöhen. Dies spricht nicht für eine Verlängerung der Öffnungszeit über 20 Uhr hinaus. Bei einer Umfrage äußerten Fieranten, vor allem der Non-Food-Stände, dass sie ihre Stände nicht nach 20 Uhr öffnen möchten und dies personell zum Teil nicht leisten können. Dies würde dazu führen, dass nur ein Teil der Stände nach 20 Uhr geöffnet hätte. Der Christkindlmarkt wäre somit ein reiner Verzehrmarkt. Das ist jedoch nicht gewollt. „Wer nach 20 Uhr noch etwas verzehren möchte, ist herzlich eingeladen, die umliegenden Gaststätten zu besuchen“, so die Auskunft.

    Die Wirte, die auch Buden haben, und ihr Personal sehen das meist anders. Es sei überall voll, ob nun am Stand oder in der Gaststätte und viele würden gerne länger bleiben. Und wer früher schließen wolle, dürfe das schließlich gerne. Und geboten ist auf dem Markt viel, damit man länger bleiben könne.

    Infanterieplatz: Dort gibt es vom Mopedclub Landsberg die Feuerzangenbowle.
    Infanterieplatz: Dort gibt es vom Mopedclub Landsberg die Feuerzangenbowle. Foto: Thorsten Jordan

    Beste Mundpropaganda hat die Feuerzangenbowle der Mopedfreunde am Infanterieplatz

    Wer einen Würstl-und Glühweintest machen will, hat einiges zu tun. Der Marillenpunsch vom Pit ist stark (Hellmairplatz), aber die gute Idee ist, es gibt ihn, etwas leichter, auch als Schorle. Ansonsten hat man wirklich die Qual der Wahl, ob nun die Feuerzangenbowle, der starke Eierlikörpunsch Bombardi vom Rehm, der heiße Amarone vom Fischerwirt oder die unendlich vielen Glühweinvarianten. Es schmeckt (fast) alles. Und jeder findet etwas, sogar ein gestacheltes Bier beim Hellmairs. Für alle, die keinen Glühwein trinken. Die beste Werbung ist manchmal die Mundpropaganda und so hört man als Besucherin immer wieder, dass die Feuerzangenbowle beim Stand der Mopedfreunde aus Landsberg am Infanterieplatz einfach sensationell sei. Das LT-Team musste deshalb vor der Weihnachtsfeier dahin einen Abstecher machen und probieren. Das Fazit: Muss man probieren. Alex Göster erklärt auch warum: „Wir nehmen nur hochwertigen Rotwein, einen speziellen Sirup, Gewürze und am Schluss natürlich Rum auf dem Zuckerwürfel.“ Gleich daneben gibt es an den Ständen Würstel, Kässpatzen oder die Hirschfetzen vom „Hexenturm“, damit man sich für die Bowle stärken kann.

    Beim Fischerwirt gibt es Edelglühwein, Amarone und Rosé, im Stand arbeiten von links Christine Kriwet, Mandy Weiss und Tobias Wachter vom Team.
    Beim Fischerwirt gibt es Edelglühwein, Amarone und Rosé, im Stand arbeiten von links Christine Kriwet, Mandy Weiss und Tobias Wachter vom Team. Foto: Thorsten Jordan

    Wer Würstel liebt, kommt nicht an den Würstelmatadoren in Landsberg vorbei und das sind der Moser und der Maisch. Beide am Hellmairplatz und beide Gründungsmitglieder. Wenn man am Wochenende die langen Schlangen sieht, dann weiß man, dass es lange dauert, bis man eine scharfe Rote (“Geheimrezept vom Schamper“ nach Lilos Maischs Vater) oder die Raucherl, die beim ersten Christkindlmarkt von meinem Vater Stefan erfunden wurden“, sagt Michael Moser. Was ist denn nun drin im Raucherl? „Unsere Raucherl bestehen zu 100 Prozent aus Schweinefleisch – nicht zu mager, aber auch nicht zu fett. Das Fleisch wird durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs gedreht und anschließend mit einer fein abgestimmten Gewürzmischung vermengt. Diese enthält unter anderem Pfeffer, Majoran, eine Prise Macis und Piment, ganz klassisch wie bei einer groben Bratwurst fränkischer Stilistik.“ Das Besondere sei daran: Die Masse wird „rot gesalzen“ und anschließend in feine Naturdärme abgefüllt und warm geräuchert. „Seit einigen Jahren werden unsere Raucherl zu 100 Prozent aus den Strohschweinen aus unserer Eigenschlachtung von Landwirt Josef Gelb hergestellt.“ Diese lückenlose Herkunft sei einzigartig.

    Nicht mehr nur Süßes gibt es auch für Vegetarier am Christkindlmarkt in Landsberg

    Auch die anderen Würstelstände haben einiges zu bieten, ob nun im Bierteig oder als Currywurst. Und zum Nachtisch gibt es auf dem Hauptplatz süße Früchtespieße mit Erdbeeren und Bananen oder Hochprozentiges im Punsch. Hochprozentiges bietet zum Kaufen auch Tim Weckerlein, Geschäftsführer vom Lech Life Gin an. Er ist neu am Rossmarkt mit dabei und sein Gin hat einige Besonderheiten. Der Lech Life Gin sein ein zweifach destillierter Gin, welcher mit verschiedenen Aromen zu überzeugen weiß, so Weckerlein. Die aus Japan stammende Yuzu Frucht spiele eine wichtige Rolle. Ihre frischen Zitrusnoten stehen im Vordergrund des Lech Life Gins. Auch Weckerlein ist ein Befürworter für längere Öffnungszeiten beim Markt. Am Rossmarkt findet man ein Urgestein des Christkindlmarktes mit Manfred Weiss. Sein Personal würde auch gerne länger öffnen und hier am Stand gibt es neben einem besonderen Amarone auch einen heißen Rosé mit und ohne Alkohol. Fast jeder Stand hat inzwischen eine alkoholfreie Variante des Glühweins, meist Kinderpunsch genannt.

    Churros aus spanischem Brandteig frittiert bei Adriano Schubert. Hier wird der Teig in Form gepresst.
    Churros aus spanischem Brandteig frittiert bei Adriano Schubert. Hier wird der Teig in Form gepresst. Foto: Thorsten Jordan

    Doch was ist außer Süßem noch für Vegetarier oder junge Leute geboten? Wo zieht es sie hin auf dem Markt und ist das überhaupt noch interessant? Die 16-jährige Cosima Hauser ist begeistert von den Blumenkohl-Bällchen in der Fussgängerzone, aber auch von einem Brandgebäck namens Churros am Infanterieplatz „Eigentlich bin ich nicht ein solcher Weihnachtsfan und die Preise hier sind manchmal ziemlich hoch, aber ich halte es für gut, dass man hier auch vegetarische Sachen mit anbietet.“ Am liebsten esse sie auf solchen Märkten immer die Schoko-Erdbeer-Spieße. Auch beim Kartoffelwerk am Hellmairplatz gibt es Vegetarisches, besonders die Kartoffeln am Spieß (die Tornados) sind beliebt und die Crêpes, die es anfangs nur beim Pit gab, haben eine besondere Vielfalt erreicht. Herzhaft mit Käse und Schinken, oder süß mit Banane, Schokosoße und manchmal mit Nutella, wie es Bunt auf einem Stand am Hauptplatz angepriesen wird. Weiter im Angebot: Flammbrot und heiße Maroni, der Klassiker gebrannte Mandeln und vieles mehr. Auf dem Hauptplatz bereiten gerade Ecren Durmaz und Cebrail Kalkan Teigbällchen mit Schokoladensauce, Churros mit Zimt und Zucker, Erdbeerbecher mit heißer Schokolade vor. Es gibt viel zu entdecken.

    Vegane Schmankerl von Peter und Barbara Bürstlein, hier der gebackene Blumenkohl.
    Vegane Schmankerl von Peter und Barbara Bürstlein, hier der gebackene Blumenkohl. Foto: Thorsten Jordan

    Weihnachtsengel erfreut Kinder in der Landsberger Altstadt

    Zu den Preisen: Die Crêpes gibt es von 4 bis 7 Euro, die Bratwurst ab 4 Euro und die heißen Edelglühweine Rose und Amarone ab 5 Euro. Wer Hirschfetzen will, muss tiefer in die Tasche greifen und die Schokospieße sind ebenfalls ab 4,50 Euro zu haben. Besonders schön an diesem Markt: Man wird immer wieder überrascht. Beispielsweise, wenn man auf dem Spaziergang durch den Markt (der Nikolaus war schon da) den wunderschön gestalteten Weihnachtsengel trifft. Nicht nur die Kinder sind von dem strahlenden weißen Kostüm von Martina Pischel begeistert, die das schon einige Jahre macht. Auch Audienzen vom Christkind gibt es noch. Eine große Vielfalt, deshalb berichten wir über das künstlerische Angebot auf dem Markt separat in der kommenden Woche.

    Der Weihnachtsengel Martina Pischel ist mit kleinen Geschenken unterwegs.
    Der Weihnachtsengel Martina Pischel ist mit kleinen Geschenken unterwegs. Foto: Alexandra Lutzenberger

    Am Wochenende gab es zwecks Gefahrensituationen in Landsberg keine Probleme – in Augsburg hatte vergangene Woche die Festnahme eines IS-Sympathisanten für Unruhe auf dem Christkindlesmarkt gesorgt. Ob sich deshalb etwas an der Arbeit und Vorbereitung des Ordnungsamtes und der Polizei in Landsberg ändert, fragt das LT die kommende Woche mal nach.

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