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Landsberg: Engel, Musik und Licht: Konzert des Kammerchors ist ein Genuss

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Engel, Musik und Licht: Konzert des Kammerchors ist ein Genuss

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    Der Landsberger Kammerchor lud zu einem Konzert unter dem Motto „Lichtgestalten“ ein.
    Der Landsberger Kammerchor lud zu einem Konzert unter dem Motto „Lichtgestalten“ ein. Foto: Christian Rudnik

    „Engel“ ist ein positiv besetzter Begriff: Engel, das bedeutet Hilfe, entspanntes Zurücklehnen, Strahlen, Helligkeit. Zu allen Zeiten haben sich die Menschen mit diesen geheimnisvollen, unsichtbaren Wesen beschäftigt, deren Anwesenheit nur vermutet werden kann. Komponisten und Lyriker haben sich ihrer angenommen. Der Kammerchor hat aus deren reichem Schatz an Kompositionen und Texten ausgewählt und unter dem Titel „Lichtgestalten“ ein Konzert zusammen gestellt. Und nicht nur das: Der Aufführungsraum Heilig-Kreuz-Kirche in Landsberg wurde rundum, auf vielerlei Art bespielt und selbst die Lichtverhältnisse fanden Eingang in den Ablauf.

    So war der Konzertbeginn auf die Zeit kurz vor einsetzender Dämmerung gelegt, die Kirche blieb in sanfte, stärker werdende Dunkelheit getaucht. Einzig die Ausführenden – das waren neben den Sängerinnen und Sängern des von Silvia Elvers geleiteten Kammerchors, Veronika Sax (Saxophon), Prof. Maria Stange (Harfe), jugendliche Sprecherinnen und Sprecher sowie Solistinnen aus dem Kauferinger Jugendchor Doremi (Leitung Silvia Elvers), hatten Licht für ihre Partituren. Konzertbesucherinnen und -besucher konnten bei Glück auf ihrem Weg bereits weiß gekleideten Gestalten – Engeln? - begegnen.

    Der Beginn in der Landsberger Heilig-Kreuz-Kirche ist geheimnisvoll

    Das Programm, es hatte so viele Interessierte hinauf auf den Berg gelockt, dass auch noch die letzten Sitzgelegenheiten und selbst Stehplätze in Anspruch genommen werden mussten, begann bereits geheimnisvoll: Der Chor war unsichtbar, er sang von einem Raum oberhalb des Chorraums. Felix Mendelssohn-Bartholdys „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ klang irgendwie unwirklich durch das Kirchenschiff, schien Engel über die Köpfe der Anwesenden schweben zu lassen. Es folgte ein Text und ein erstes Lichtlein wanderte vor den Altar. Jetzt kam die Musik von der Empore, Veronika Sax ließ mit ihrem Saxophon eine Bachkomposition für Cello von oben in den Raum schwingen.

    Beim Konzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Landsberg war auch Maria Stange an der Harfe zu hören.
    Beim Konzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Landsberg war auch Maria Stange an der Harfe zu hören. Foto: Christian Rudnik

    Nach erneutem Text war bei „Duo Seraphim“ das Instrument zu hören, das wohl am meisten mit Engeln in Verbindung gebracht wird: Maria Stange im lang weißen Gewand wirkte an ihrer Harfe selbst wie ein Engel. Der von ihr begleitete, ebenfalls weiß gekleidete Chor hielt sich dafür zwar im Kirchenschiff auf, war aber hinter weißen Tüchern nur schemenhaft zu erkennen (Licht Tim Hermanski). Die Wanderung ging weiter, das schwirrend sich reibende Sanctus von Chris Artley wurde erstmals vom Chorraum aus gesungen und ihm nach Lyrik von Rainer Maria Rilke, das fröhlich-positiv-optimistische Sanctus eines tschechischen Komponisten gegenüber gestellt.

    Mit zunehmender Dämmerung schlich sich das Geheimnisvolle mehr und mehr in Kopf und Geist. Die Musik wirkte verstärkend. So wurde „Chanson dans la nuit“ (Carlos Salzedo) auf der Harfe zu einer Hymne an die Nacht. Für „Hebe deine Augen auf“ (Mendelssohn-Bartholdy) wurden die Frauen zu Engeln und die in großem Rund aufgestellten Männer wirkten bei Gregorianik („Stetit Angelus“) wie Mönche aus frühester Zeit, als Licht einzig von Kerzen oder Feuerschalen kam. Auch hier gab es eine Gegenüberstellung: Der Text war vom Letten Rihards Dubra neu vertont worden. Ergreifend war Humperdincks von drei jungen Solistinnen gesungener „Abendsegen“. Der gesamte Chor hatte mittlerweile die Stufen bis hinauf zur Orgelempore erklommen und ließ von dort „Denn er hat seinen Engeln“ noch einmal auf das Publikum wirken.

    „Lichtgestalten“ lautete das Konzert mit dem Landsberger Kammerchor in der Heilig-Kreuz-Kirche.
    „Lichtgestalten“ lautete das Konzert mit dem Landsberger Kammerchor in der Heilig-Kreuz-Kirche. Foto: Christian Rudnik

    Zum großen Abschluss wurden Instrumentalsolistinnen und Chor, eigentlich alle Mitwirkenden vereint. Der Chor hatte sich jetzt, mit Lichtlein in den Händen, rund um die Kirchenbänke platziert und verteilte weitere Lichter an das Publikum. Dass nicht alle in den hellen Genuss kamen, machte deutlich, wie restlos ausverkauft die Veranstaltung war. Silvia Elvers dirigierte von der Kirchenmitte aus und band zum wunderbaren Abschluss auch das Publikum in den Gesang mit ein.

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