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Landsberg: Ein Labyrinth zur Hitler-Haft in Landsberg soll zur Reflexion anregen

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Ein Labyrinth zur Hitler-Haft in Landsberg soll zur Reflexion anregen

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    Eine Ausstellung namens "Das Labyrinth" zur Hitler-Haft in Landsberg findet auf der Waitzinger Wiese statt.
    Eine Ausstellung namens "Das Labyrinth" zur Hitler-Haft in Landsberg findet auf der Waitzinger Wiese statt. Foto: Wolfgang Hauck

    100 Jahre nach Hitlers Entlassung aus der Festungshaft in Landsberg eröffnet 300 Meter Luftlinie von dessen damaliger Zelle entfernt die Ausstellung „Das Labyrinth – 100 Jahre Hitlers Festungshaft“. Auf 10.000 Quadratmetern beleuchtet laut einer Pressemitteilung eine begehbare Installation die Radikalisierung und die Fehlentwicklungen der Gesellschaft in der Weimarer Republik, die letztlich zu Hitlers Aufstieg führten. Die Historikerin Dr. Edith Raim und der Künstler Wolfgang Hauck schaffen einen buchstäblich offenen Diskursraum, der die Geschichte des Nationalsozialismus neu interpretiert und zur Reflexion über heutige Radikalisierung anregt.  Das Labyrinth macht dies körperlich erfahrbar mit Bildern, Texten und weiteren Medien. Eröffnet wird die Open-Air-Ausstellung am Freitag, 6. September. Sie ist dann bis Sonntag, 13. Oktober, kostenlos zu besuchen. Sie wird in der ebenfalls kostenlosen „Bayern History App“ mit weiteren Dokumenten begleitet.

    Bilderwelten und breit gefächertes Quellmaterial

    Für den begehbaren Geschichtsparcours hat Wolfgang Hauck mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz Bilderwelten geschaffen und Edith Raim hat breit gefächertes Quellenmaterial beigesteuert, um die politischen und gesellschaftlichen Vorgänge deutlich zu machen. Die Inszenierung steht „für Offenheit und unser aller Rollen in der Demokratie“, so die Organisatoren.

    Die Historikerin Raim hat für die Installation vor allem die besondere Situation in Bayern in den 1920er-Jahren herausgearbeitet. „Hitlers Aufstieg bis 1923 wäre nirgendwo anders möglich gewesen als in München. Der Hitler-Ludendorff-Putsch ist untrennbar mit den bayerischen Machtverhältnissen verbunden“, sagt Raim.

    Hitlers Haft ging der Putschversuch im Jahr 1923 voraus

    Hitlers Haft ging der Putschversuch am 8. November 1923 im Münchner Bürgerbräu voraus. Nach dessen Niederschlagung wurde der spätere Diktator verhaftet und in Landsberg in Untersuchungshaft gebracht. Das auffallend milde Urteil wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft wurde ebenfalls in Landsberg vollstreckt. Wegen angeblich guter Führung wurde Hitler nach weniger als neun Monaten Haft im Dezember 1924 entlassen.

    Landsberg wurde durch Hitlers Anwesenheit zur dritten wichtigen Stadt für die NSDAP und ihre Anhängerschaft neben München und Nürnberg. Nach der Machtergreifung 1933 wurde sie zum Wallfahrtsort der Hitlerjugend. Auch durch die Nähe zum KZ-Außenlager Kaufering ist Landsberg ein wichtiger Ort für die historische Ausstellung über die Vorgeschichte der NS-Herrschaft, heißt es in der Pressemeldung. (AZ)

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