Bis auf den letzten Platz war die Landsberger Stadtpfarrkirche besetzt – viele Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenheime waren darunter, aber auch Familien. Diese nutzten gleich die Gelegenheit, die große Kirchenkrippe zu besuchen. Aber dann breitete sich schnell eine erwartungsvolle Spannung aus, die sich in Applaus und Jubel entlud, als die Mitglieder der Stadtkapelle einliefen und ihre Plätze einnahmen. Es ist schon ein besonderer Moment mitzuerleben, wie sich mit den ersten Tönen der gesamte große Klangkörper der Kirche füllt.
Mit „Santa‘s Journey“, einem Lied voller Abwechslung, bei dem natürlich die fröhlichen Schlittenglöckchen nicht fehlen durften, ließ die Stadtkapelle gleich Adventsstimmung aufkommen. Und dann durften die Besucherinnen und Besucher den Weihnachtsmann und seine Elfen auf eine musikalische Reise durch die Welt begleiten, bei der diese die Geschenke zu den Menschen bringen, um Freude zu stiften. „Wir werden besondere Orte bereisen. Die Musik soll die Vorstellungskraft beflügeln“, sagte Klarinettistin Barbara Bornemann, die durch den Abend führte.
Die Schönheit der Nordlichter wird musikalisch eingefangen
Das erste Ziel des Weihnachtsmannes war Loch Lomond, die Königin der schottischen Seen. Das Volkslied „Loch Lomond“ handelt davon, dass zwei Soldaten gefangen genommen wurden. Einer wurde begnadigt, der andere weiß, dass er sterben muss. Doch gerade er ist es, der seinen Kameraden tröstet – demgemäß vermittelte das Lied gefühlvoll Wehmut, im zweiten Teil aber auch heroische Musikgewalt, die zu Tränen rührte. Von Schottland führte die musikalische Reise nach Bagdad zum Märchen des Magnetbergs. Wer diesem mit seinem Schiff zu nahe kommt, muss erleben, dass er alle Nägel aus dem Holz zieht. Während die Mannschaft in den Fluten ertrinkt, kann sich der König auf die Insel retten und es gelingt ihm, den Reiter zu besiegen. Wind und Wellen, dramatischer Untergang und der Friede nach der Rettung, all das konnte die Musik wunderbar transportieren.
Vom Meer in die Berge, auf zur „Schlittenfahrt in den Alpen“. Dieses Lied vermittelte die Magie und den Spaß der Winterzeit, wenn der Pulverschnee stiebt und die Schneekristalle funkeln. Das Blechbläserquintett gab dazu eine passende Einlage – und auch bei „Variationen zu Jingle Bells“, wo die Kapelle mit Swing, Jazz und Walzer spielte, bevor die Zuhörerinnen und Zuhörer mit in die Unterwasserwelt des „Blue Hole“ genommen wurden. Wunderbar am Tenorhorn begleitete Solist Colin Heatlie bei „Share my Yoke“ – eine Einladung, die auferlegte Last nicht allein zu tragen. Und dann erreichte die Reise ihr Ende und fing mit „Aurora Borealis“ die Schönheit der Nordlichter musikalisch ein. Mit „Wonderful Christmas Time“ von Paul McCartney und „Tochter Zion“ entließ die Stadtkapelle unter Leitung von Daniela Sparrer dann in die Vorweihnachtszeit. Ganz erfüllt von der Musik konnte, wer wollte, diese gleich vor den Toren der Stadtpfarrkirche auf dem Christkindlmarkt genießen.
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