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Landsberg: Die Pyramiden von Gizeh als Vorbild für das neue Landratsamt?

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Die Pyramiden von Gizeh als Vorbild für das neue Landratsamt?

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    Der Landsberger Stadtrat Dieter Völkel lässt vor Weihnachten das Jahr im Stadtrat traditionell in Reimform Revue passieren.
    Der Landsberger Stadtrat Dieter Völkel lässt vor Weihnachten das Jahr im Stadtrat traditionell in Reimform Revue passieren. Foto: Thomas Wunder (Archivfoto)

    Am Jahresende lässt Dieter Völkel (SPD) die vergangenen zwölf Monate im Stadtrat traditionell in einem Gedicht Revue passieren. Auch in diesem Jahr trug das dienstälteste Mitglied des Gremiums mit einer ordentlichen Prise Humor die eine oder andere Anekdote aus den Sitzungen vor, was bei seinen Kolleginnen und Kollegen für Erheiterung sorgte. Den meisten Raum nahm aber der kontrovers diskutierte Neubau des Landratsamts am Penzinger Feld ein.

    Glaubt man Dieter Völkel, ist die Idee für den Lechkiesel in Ägypten gereift. Als er im Urlaub vor den Pyramiden von Gizeh stand, habe der Landrat leise zu sich selbst gesprochen: „So was möcht‘ ich auch mal schaffen, dass die ganze Welt auf Landsberg schaut und alle sagen ehrfurchtsvoll: Das ist der Lechkiesel – den hat der Landrat von Landsberg erbaut!“ Nur habe er dabei nicht bedacht, dass „am Ende der Bürger den Daumen hebt oder senkt!“ Neben dem Bürgerbegehren gibt es auch ein Ratsbegehren, vor dessen Fragestellung manch einer ratlos stehen und dann nach Hause gehen werde, prophezeite Völkel: „Wer ein neues Landratsamt will, aber nicht für 120 Millionen, und kein Atrium oder Caféteria, da wird sich auch das Nachdenken nicht lohnen. Zweimal Ja, einmal Nein, zweimal Nein, einmal Ja, was geht da und was nicht? Ist das Absicht oder können es manche Leute nicht?“ Dieter Völkel fürchtet, das Erstere ist der Fall und lieferte auch die Moral von der Geschichte: „Unüberwindbare Hindernisse gibt es nicht, also setzt euch zusammen und findet einen Kompromiss, der Dank der Bürger ist euch gewiss.“

    „Wir machen den Weg frei“ statt „Wir machen die Passage zu“

    Auch aus einer nichtöffentlichen Sitzung berichtete der SPD-Stadtrat. Da sei im Zuschauerraum einsam eine Frau gesessen, CSU-Rat Christian Hettmer sei sogleich schnellen Schrittes – und vorsichtshalber mit der Geschäftsordnung – zu ihr geeilt: „‚Gute Frau, so geht das nicht, nicht öffentlich heißt, ganz ohne Publikum!‘ Die Frau schaut sich um, ganz verwirrt und kann gar nicht glauben, dass der Hettmer sich mal irrt. Dann sagt sie: ‚Ich bin doch bei der Stadt im Bauamt angestellt.‘ Der Christian lächelt ganz gequält, murmelt undeutlich ‚Nix für ungut‘, und denkt: Der Auftritt war wirklich geschenkt.“

    Weitere Themen, die Völkel aufgriff: die anhaltenden Diskussionen um die Fußgängerpassage am Hauptplatz (das Motto der VR-Bank heißt doch: „Wir machen den Weg frei.“, und nicht: „Wir machen die Passage zu.“) oder ein Deckenteil, das während eines Wortbeitrags von Stefan Meiser (ÖDP) im Sitzungsaal herabgestürzt war. „Was Schlimmes ist nicht passiert, nur der Stefan fragt sich manchmal im stillen Kämmerlein: ‚Was habe ich da bloß gesagt, dass sogar die Decke stürzte ein?‘“

    Zum Schluss ging es um Straßenmusikanten in Landsbergs Innenstadt: „Die Petra von der CSU (Petra Kohler-Ettner, Anm. d. Red.) hört Musik eigentlich ganz gern, aber über die Straßenmusikanten muss sie sich ganz schön ärgern, laut, schrill und stets das gleiche Repertoire, mit einem Wort: Furchtbar!“ Nun finde wöchentlich ein Vorspielabend statt, den bis jetzt allerdings jeder Bewerber überstanden habe: „Denn den Vorsitz hat der Müller Ernst (Leiter des Ordnungsamts, Anm. d. Red.) und der kann – so sagt er selbst – das Hohe C nicht vom Tiefen G unterscheiden, und so muss unsere Petra wohl oder übel weiterhin leiden.“

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