Es macht Freude, die mit viel Talent, fachlichem Know-how und Freude am Gestalten hergestellten Gesellenstücke der jungen Schreinerinnen und Schreiner zu betrachten, die sie zum Abschluss ihrer Lehrzeit, nun an den Beruflichen Schulen Landsberg der Öffentlichkeit präsentierten. Die Stücke wurden von den Auszubildenden nicht nur eigenhändig gefertigt, sondern auch entworfen und konzipiert.
Allein die exakten Pläne, die über den jeweiligen Arbeiten hängen, versetzten die Betrachtenden in anerkennendes Staunen. Hans Werner Straus und seine Frau Anna-Maria von der gleichnamigen Schreinerei in Lengenfeld haben „Die gute Form“ für Lehrbetriebe, die Innungsmitglieder sein müssen, bestens organisiert, Clemens Buck vom Innungsvorstand, sowie Markus Wasserle, Kreishandwerksmeister und Stellvertreter des Landrats, legten für die Preisverleihung noch mit Hand an. Funktionale Schreibtische, bei denen, Kabel im Verborgenen bleiben und genügend Ablageflächen vorhanden sind, ein Garderobenschrank mit integrierter praktischer Bank, oder einer für die Motorradausrüstung, ein hübscher Kaffeetisch, ein elegantes Sideboard, eine formschöne Eichenvitrine, hier gab es so viele einzigartige Einrichtungsgegenstände zu bewundern. Lea Thurner hat einen verspielten „Hexentisch“ in Nussbaum gefertigt. „Hier ist genug Platz für meine Räuchersachen“, erklärt sie.
Der Landsberger Obermeister freut sich über viele Besucher
Dietmar Kreitner, Obermeister der Schreinerinnung, freute sich über die zahlreichen Besucher und stellte die drei Siegerstücke vor. Die externen Juroren, zwei kamen aus dem Architekturbereich, bewerteten neben den handwerklichen Aspekten, auch Design, Modernität, Funktionalität sowie eine materialgerechte Konstruktion. Der erste Preis dotiert mit 150 Euro und einer Urkunde ging an Johannes David von der Schreinerei Dosch in Kaltenberg. Der funktionale Schreibtisch in Rüster und Leder, überzeugte die Jury mit dem schön gewähltem Kontrast, der Maserung, Materialauswahl, einer stimmigen Form und den feinen Details. „Um die Details, wie das Unsichtbarmachen der Kabel, habe ich mir viele Gedanken gemacht“, erklärte der Preisträger.
Für den zweiten Platz gab es 100 und für den dritten 50 Euro nebst Urkunden. Den zweiten Platz belegte die Werkbank in Ahorn und Nussbaum von Simon Schütz aus dem Ausbildungsbetrieb Schreinerei Junges Team in Türkheim. Auf die Frage, warum eine Werkbank, meinte Simon „weil ich eine brauche“. Seine Mutter fügte schmunzelnd hinzu, „jetzt müssen wir nur noch die passende Werkstatt fertig bauen“. Ihre Entscheidung für die Werkbank begründeten die Juroren schriftlich mit: „mutig, massiv, trotzdem tolle Proportionen, schöne Farbkombination, Details geschickt und wertig, verspielt und funktional“.
Den dritten Platz für den Schreibtisch von Simon Ontl, Auszubildender der Schreinerei Obermayer in Landsberg, hatten die Juroren wegen seiner zeitlosen Schlichtheit, seiner gut gesetzten Details (Verzinkung) und seiner dezent, aber schönen konischen Füßen, vergeben. Dietmar Kreitner lobte in seiner Rede die bayerische Ausbildung mit dem Berufsgrundschuljahr, in dem die grundlegenden handwerklichen Finessen gelehrt werden, bedankte sich bei den engagierten Lehrern an den Beruflichen Schulen Landsberg und stellte den jungen Schreinern einen Sieg beim Landes- oder gar Bundesentscheid in Aussicht.
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