Bürgerschaftliches Engagement ist keine Frage des Alters. Bundesweit wurden jetzt zehn engagierte Menschen der Generation 80plus von der Stiftung ProAlter ausgezeichnet. Eine von ihnen kommt aus Landsberg: Christa Jordan gehört zum exklusiven Kreis der Nominierten. Dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört, beweise die AWO-Ehrenamtliche jeden Tag, heißt es in einer Pressemeldung. Das AWO-Mehrgenerationenhaus Landsberg hatte Christa Jordan für den mit 1000 Euro dotierten Preis vorgeschlagen.
Seit zehn Jahren engagiert sich die 83-jährige Christa Jordan in Landsberg, um Interessierte zur Senior-Trainerin beziehungsweise zum Senior-Trainer zu qualifizieren. Das Angebot richtet sich an Menschen der Generation 50plus, um diese zu motivieren, Vorstellungen für das eigene ehrenamtliche Engagement zu entwickeln, bestehende Initiativen zu unterstützen oder eigene Ideen zu realisieren. 60 Personen wurden bisher in den 42 Stunden umfassenden Kursen geschult. Zur Freude der ausgebildeten Kommunikationstrainerin Jordan sind verschiedene Projekte daraus entstanden. Auch nach der Schulung kümmert sie sich um Coaching und Beratung der Teilnehmenden. Damit ist das ehrenamtliche Engagement von Christa Jordan jedoch noch nicht erschöpft. Zum Beispiel kümmert sie sich auch um geflüchtete Menschen in Landsberg und unterstützt das kulturelle Leben vor Ort: Unter anderem moderiert sie dort Filmgespräche.
Das Engagement älterer Menschen wird öffentlich kaum wahrgenommen
Die Quote aller ehrenamtlich Engagierten in Deutschland liegt laut Pressemeldung der Stiftung ProAlter bei fast 40 Prozent, das sind ungefähr 30 Millionen Menschen. Der Anteil älterer beziehungsweise alter Menschen ist auffallend hoch. Die Gruppe der über 80-Jährigen kommt auf 20 Prozent bei den Männern und über zehn Prozent bei den Frauen. Felder für Engagement sind Kultur und Musik, Soziales, Kirche und Religion sowie Freizeit und Geselligkeit. Eine große Rolle spielen Sport und Bewegung. Dennoch würden ältere Menschen im höheren Alter, die sich bürgerschaftlich engagieren, öffentlichen kaum wahrgenommen. Dabei gibt es eine große Zahl von Frauen und Männern der Generation 80plus, die Initiativen, Vereine, Kirchengemeinden oder Kommunen unterstützen. Neben der Vorbildfunktion leisten sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Auszeichnung bedeutet laut Pressemitteilung nicht zuletzt eine höhere Sichtbarkeit.
Die Stiftung ProAlter würdigt mit dem Engagementpreis 80plus diese aktiven und engagierten Bürgerinnen und Bürger über 80 Jahre. Ausgelobt wurden wieder Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. Die Gewinner werden durch eine Jury ausgewählt. Die Preise werden von der Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements gestiftet. Die Preisverleihung fand in der Wolkenburg in Köln statt. Als einzige deutschlandweite Auszeichnung würdigt der Preis das bürgerschaftliche Engagement von Menschen, die 80 Jahre oder älter sind. (AZ)
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