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Landsberg: Bürgerversammlung: Die Schlossbergschule ist erneut Thema

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Bürgerversammlung: Die Schlossbergschule ist erneut Thema

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    Die Bürgerversammlung der Stadt Landsberg fand dieses Jahr in der Wendelhalle des Sportzentrums statt.
    Die Bürgerversammlung der Stadt Landsberg fand dieses Jahr in der Wendelhalle des Sportzentrums statt. Foto: Dominik Stenzel

    Drei Stunden dauerte die Bürgerversammlung in der Wendelhalle des Landsberger Sportzentrums. Nach einem ausführlichen Bericht von Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) zu den großen Bauprojekten und aktuellen Entwicklungen in der Stadt wurden die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger behandelt. Dr. Rainer Gottwald forderte in einem Antrag, die Planungs- und Bauarbeiten für die Erweiterung der Schlossbergschule zu stoppen. Eine Besucherin prangerte das rücksichtslose Verhalten mancher E-Scooter-Fahrer an.

    Eigentlich hatte die Seniorin im Vorfeld gleich mehrere Anträge eingereicht. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit beschränkte sie sich in der Versammlung jedoch auf einen davon: Sie bemängelte, dass insbesondere Personen, die mit E-Scootern unterwegs sind, sich oft rücksichtslos auf den Bürgersteigen fortbewegten – beispielsweise an der Hubert-von-Herkomer-Straße oder am Klostereck. Fußgängerinnen und Fußgänger würden dadurch gefährdet. Sie kenne Leute, die angefahren wurden und ins Krankenhaus mussten. „Ich möchte den nötigen Respekt erfahren“, sagte die Frau, den E-Scooter-Fahrern müssten die Verkehrsregeln klargemacht werden.

    Kontrollaktionen mit der Polizei werden vorgeschlagen

    Laut Ernst Müller, Leiter des Ordnungsamts, ist festzustellen, dass im Bereich relativ viel befahrener Straßen Personen mit E-Scootern, aber auch Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Gehwege drängten, obwohl sie sich eigentlich auf den Fahrbahnen zu befinden hätten. Er betonte aber auch, dass ein Großteil sich an die Regeln halte. Eine lückenlose Überwachung des großen Straßen- und Gehwegenetzes im Landsberger Stadtgebiet sei gar nicht möglich, so Müller.

    Sind die Schülerzahlen für die Schlossbergschule zu hoch veranschlagt?

    Ebenfalls länger diskutiert wurde über die geplante Erweiterung der Schlossbergschule. Rainer Gottwald, der bei der Bürgerversammlung 2023 eine Änderung der Schulsprengel beantragt hatte, forderte die Planungs- und Bauarbeiten zu stoppen. Laut seinen Berechnungen sind die in einem durch die Stadt beauftragten Gutachten prognostizierten Schülerzahlen für die Schlossbergschule „viel zu hoch“ veranschlagt. Wenn die beiden bestehenden Grundschulstandorte (Pössinger Straße/Spitalplatz) erhalten würden, könnte sich die Stadt den Neubau und damit 35 Millionen Euro sparen, so Gottwald. In das Projekt werden Fördermittel fließen. Im vergangenen Oktober war in einer Sitzung des Stadtrats von 24 Millionen Euro die Rede, die die Stadt wohl selbst aufbringen muss.

    Der Flachdachanbau an die Schlossbergschule ist inzwischen abgerissen.
    Der Flachdachanbau an die Schlossbergschule ist inzwischen abgerissen. Foto: Thorsten Jordan

    „Ich respektiere Ihre Meinung“, sagte Oberbürgermeisterin Baumgartl an Gottwald gerichtet. Sie selbst sei allerdings überzeugt, „dass wir die Schule brauchen.“ Auch vor dem Hintergrund, dass es ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung gebe, zählte sie die Vorzüge des neuen Standorts auf. Eine Mensa, eine Bibliothek, die Außenbereiche, eine multifunktionale Aula und zusätzliche Räume würden benötigt. Die beiden aktuell als Grundschulen genutzten Gebäude am Spitalplatz und an der Pössinger Straße werden laut der Oberbürgermeisterin nicht abgerissen, sondern nachgenutzt. Wobei jenes an der Pössinger Straße saniert werden müsse. Baumgartl verwies auch auf das Ergebnis des Bürgerentscheids, das die Planungen bestätigt habe.

    Von einem weiteren Bürger kam Kritik an dem Großprojekt. „Je größer eine Schule ist, desto weniger fühlen sich die Kinder wohl“, sagte er. Letztlich wurde Gottwalds Antrag abgelehnt (24:11 Stimmen) und damit wird dieser dem Stadtrat nicht vorgelegt. Rund 80 Personen hatten die Bürgerversammlung besucht, darunter Mitglieder des Stadtrats und Beschäftigte der Verwaltung.

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