Ende Oktober vergangenen Jahres wurde das neue Gasthaus Krone am Flößerplatz in Landsberg offiziell eröffnet. Besitzer ist die Brauerei Maisach, die dort ihre Biere und bayerische Küche anbietet. Knapp ein halbes Jahre später machen Gerüchte die Runde, das Gasthaus würde wieder schließen. Der Grund: Die
Brauereichef Michael Schweinberger hat Mitte der Woche am Amtsgericht in Fürstenfeldbruck einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Brauerei sei zahlungsunfähig, informierte er die Presse. Dennoch hoffe er, dass das Aus des im Jahr 1556 gegründeten Betriebs noch verhindert werden kann. Am Donnerstag wurde ein
Das macht Michael Schweinberger Hoffnung, seine Idee von einer Genossenschaft umzusetzen. So könnte die Brauerei gerettet werden, sagt er. Aktuell werde weiter gebraut. Noch bis Ende März könnten die Kunden in der Gastronomie beliefert werden. Dazu zählen etwa 40 Wirtshäuser, schwerpunktmäßig im Landkreis Fürstenfeldbruck, aber auch in Landsberg (Gasthaus Krone) und Dießen (Gasthaus am Kirchsteig). Zur Maisacher Brauerei gehört auch eine Kleinbrauerei in Stegen am Ammersee, die Schweinberger gerne weiterführen würde.
Im Gasthaus Krone in Landsberg geht der Betrieb weiter
Weitergehen soll es auch in Landsberg. Eine Schließung der Gaststätte sei kein Thema, sagt Petra Neumaier unserer Redaktion. Die „Krone“ könne auch mit Bier aus der Kleinbrauerei in Stegen beliefert werden. Der Start in der ehemaligen „Taxisstuben“ sei vielversprechend verlaufen. Hausbesitzerin Traudl Reichenbächer, die die Wirtschaft an die Brauerei Maisach verpachtet hat, sei informiert.
Michael Schweinberger führt die Brauerei seit Anfang 2016. Anfangs habe er viel investiert, unter anderem in neue Biersorten und ein neues Erscheinungsbild. Der Umsatz sei 2019 auf fast zwei Millionen Euro gesteigert worden. Doch durch die Corona-Pandemie habe das Unternehmen 2020 und 2021 insgesamt eine Million Euro an Umsatz verloren. Dann kam der Ukrainekrieg, mit explodierenden Energiekosten und Inflation als Folge. Zwar habe man 2022 und 2023 jeweils rund 1,9 Millionen Euro Umsatz gemacht, dennoch sei laufend neue Liquidität notwendig gewesen. Das habe nun zu einer „erdrückenden Schuldenlast“ geführt.
Ein 2022 gestartetes Crowdfunding brachte mit rund 420.000 Euro „etwas Luft zum Atmen“, sagt Michael Schweinberger. Aber drei weitere Hiobsbotschaften hätten Ende 2023 zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Eine Kontaminierung der Biere mit Milchsäurebakterien („saures Bier“) kostete die Brauerei rund 50.000 Euro. Weitere 50.000 Euro fielen weg, weil drei Wirte der Brauerei den Rücken kehrten. Zuletzt stiegen die Materialkosten um rund 85.000 Euro an.