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Landsberg: Beschaulichkeit und Fieranten-Frust: Das Fazit zum Landsberger Christkindlmarkt

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Beschaulichkeit und Fieranten-Frust: Das Fazit zum Landsberger Christkindlmarkt

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    Mit Kinderpunsch und Glühwein auf den Advent anstoßen: Das geht nur noch dieses Wochenende auf dem Christkindlmarkt in Landsberg.
    Mit Kinderpunsch und Glühwein auf den Advent anstoßen: Das geht nur noch dieses Wochenende auf dem Christkindlmarkt in Landsberg. Foto: Christian Rudnik

    Dieses Wochenende steht bereits der feierliche Abschluss des Landsberger Christkindlmarkts an. Doch bevor das Landsberger Christkindl am Sonntag noch einmal an das Rathausfenster tritt und allen ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht, steht ein Fazit der entzerrten Stadtweihnacht an, und dieses gestaltet sich positiv bis durchwachsen. 

    Donnerstagnachmittag, nur noch wenige Tage, bis auf dem Landsberger Christkindlmarkt die Restware eingepackt und die Buden wieder abgebaut werden. Es ist schon dunkel und ziemlich kalt, doch windstill und trocken. Die Standorte des entzerrten Weihnachtsmarkts in der Altstadt sind gut besucht, dennoch geht es im Vergleich zu den Wochenenden gemächlich zu. 

    "Die Leute haben wahnsinnig Lust auf den Landsberger Christkindlmarkt"

    Am Hauptplatz befindet sich die Verkaufsbude von Tamás Leganyi. Seine handgefertigte Gebrauchskeramik aus Steinzeug und Porzellan verkauft er mittlerweile zum dritten Mal in Landsberg. Leganyi ist bisher zufrieden. Der Umsatz sei "ähnlich wie vor Covid". Und so könne er sich auch im kommenden Jahr vorstellen, wieder Petroleumlampen, Kerzenständer und Schüsseln in

    Am Georg-Hellmair-Platz steht direkt neben Kirchenportal und Kinderkarussell der Stand der Landsberger Zuckerdose. Für Inhaberin Christine Schelz, die in der Vergangenheit schräg gegenüber platziert war, die perfekte Kulisse für ihre Süßigkeiten. Zum Abschluss lautet ihr Fazit: "Die Leute haben wahnsinnig Lust auf den Christkindlmarkt." Der Geldbeutel sitzt augenscheinlich bei vielen zwar nicht mehr so locker, doch eine Tüte gebrannte Mandeln ist schon noch drin. Komme, was wolle: "Die Kinder bekommen ihre Zuckerwatte nach zwei Jahren Pause", sei die Reaktion ihrer Kundschaft trotz Energiekrise.

    DAV-Mitglied Peter Richter besucht den Stand von Reinhard Frühholz, Hüttenwirt der Landsberger Hütte im Tannheimer Tal.
    DAV-Mitglied Peter Richter besucht den Stand von Reinhard Frühholz, Hüttenwirt der Landsberger Hütte im Tannheimer Tal. Foto: Christian Rudnik

    Am Infanterieplatz sprüht Reinhard Frühholz gerade Sahne in ein Glas. Es gibt Raclette-Käse auf Kartoffeln, Gulaschsuppe oder Germknödel. Was auf dem Berg wärmt, hilft auch bei eisigen Temperaturen im Flachland. Der Wirt der Landsberger Hütte im Tannheimer Tal ist mit seinem Stand das erste Mal auf dem Christkindlmarkt vertreten. Er wisse, dass der neue Standort am

    Das Heißgetränk reicht er Peter Richter. Man kennt sich.

    Frustrierter Fierant und zufriedene Gäste auf dem Infanterieplatz

    Landsberger Christkindlmarkt: Familie Steer gefällt der Standort am Infanterieplatz.
    Landsberger Christkindlmarkt: Familie Steer gefällt der Standort am Infanterieplatz. Foto: Christian Rudnik

    Die Kategorie Zufall trifft eher auf Familie Steer aus Schondorf zu, die sich ebenfalls an der Landsberger Hütte versorgt hat. "Wir haben in der Tiefgarage geparkt und fangen hier an", berichtet Mutter Sabine Steer. Während sich Hüttenwirt Frühholz mehr Dekoration und eine heimeligere Anordnung der Buden am Infanterieplatz wünschen würde, überzeugt Familie Steer der erste Eindruck: "Wir sind zufrieden."

    Ganz und gar nicht zufrieden ist "bio-bar"-Standbetreiber Andreas Kühne-Hellmessen. Im Gegensatz zur Landsberger Hütte hat er Vergleichszahlen von früher. "Meine schlimmsten Befürchtungen wurden übertroffen", sind seine drastischen Worte, die er mit Zahlen untermauert: "Ich rechne mit Gewinneinbußen von 70 Prozent, damit ist der Stand unrentabel." Er wolle sich erstmals auch in anderen Städten bewerben und sei mit diesem Entschluss nicht der einzige unter den Budenbetreibern, berichtet Kühne-Hellmessen.

    So schützt man sich auf dem Landsberger Christkindlmarkt vor Kälte

    Am Rossmarkt hat sich die anfängliche Skepsis von Manfred Weiß zumindest teilweise gelegt. Die technischen Herausforderungen sind geblieben und während sich der Wirt am Tresen mit Gästen unterhält, fällt der Strom aus. Kurze Zeit später leuchtet der Stand wieder und Weiß merkt an, dass die Menschen nun mehr Platz hätten als am angestammten Platz. Für den nächsten Advent wünscht er sich dennoch die klassische Aufteilung zurück. Allein schon wegen des Umsatzes: "Die Laufkundschaft fehlt hier unten einfach." Zum Abschied gibt es vom Personal am Fischerwirt-Stand, der ohne Heizung auskommt und von drei Seiten geöffnet ist, noch einen Tipp gegen das Frieren: "Gut anziehen, vier bis fünf Schichten, Merinowolle" heißt es, der bewährte Zwiebellook also.

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