Die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge hat bei einem Termin in der Mittelschule Landsberg Erde entnommen, um sie nach Berlin zu bringen und in das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ im Deutschen Bundestag einzubringen. Die Mittelschule wird vom Fritz-Beck-Förderverein gefördert, beispielsweise bei Projekten wie der Neuausstattung der Schulbibliothek oder der Finanzierung einer Schülerband. Laut Pressemeldung erfolgte die Erdentnahme mit Beteiligung einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften auf dem Schulgelände.
„Mit dieser symbolischen Geste möchte ich die Verbindung zwischen meinem Wahlkreis und dem Herzen unserer Demokratie in Berlin stärken. Besonders wichtig war mir dabei, Erde aus einem Ort zu wählen, der für Widerstand gegen das Dritte Reich steht“, wird Carmen Wegge zitiert. Es habe sie sehr gefreut, dass sich auch Schülerinnen und Schüler an dem Projekt beteiligt haben. „Damit unsere Demokratie auch in der Zukunft stark bleibt, ist es wichtig, dass sich junge Menschen mit unserer Geschichte auseinandersetzen.“
Fritz Beck gilt als Schöpfer des internationalen Studentenhilfswerk
Der Name des Fritz-Beck-Fördervereins geht zurück auf den Schöpfer des internationalen Studentenhilfswerks, welcher im Rahmen des Röhm-Putsches als Gegner des NS-Regimes von Nationalsozialisten ermordet wurde. Fritz Beck, geboren 1889 in Landsberg, habe sich auch nach 1933 „eisern zurückhaltend bis ablehnend“ gegenüber dem Nationalsozialismus verhalten. So stand er laut Pressemitteilung gegen die Rassenpolitik des NS-Staats, insbesondere die Diskriminierung der Juden. Zudem vertrat er die politische und gesellschaftliche Neutralität des Vereins Studentenhaus und stand somit gegen den Machtanspruch der NS-Studentenschaft. „Fritz Beck steht exemplarisch für Mut in schwierigen Zeiten. Seine Geschichte mahnt uns, wachsam zu bleiben und für unsere demokratischen Werte einzustehen“, so Wegge.
Das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ von Hans Haacke im Reichstagsgebäude ist ein partizipatorisches Projekt, bei dem Bundestagsabgeordnete Erde aus ihren Wahlkreisen in ein zentrales Beet einbringen. Carmen Wegge wird neben der Erde aus Landsberg auch Proben aus dem Landkreis Starnberg und der Stadt Germering nach Berlin mitnehmen. (AZ)
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