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Landsberg: Außengastro in Landsberg: Was sich für die Wirte ändert

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Außengastro in Landsberg: Was sich für die Wirte ändert

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    Mit dem Ende der Corona-Pandemie müssen die Landsberger Wirtinnen und Wirte ihre Außengastro verkleinern. Das Foto zeigt das "Hellmairs"
    Mit dem Ende der Corona-Pandemie müssen die Landsberger Wirtinnen und Wirte ihre Außengastro verkleinern. Das Foto zeigt das "Hellmairs" Foto: Christian Rudnik

    An schönen Tagen, gerade an Wochenenden und Feiertagen, strömen zahlreiche Menschen in die Landsberger Altstadt. Vor den Gaststätten und Cafés sind die Tische dann in der Regel voll besetzt. Doch wie viel Außengastronomie verträgt die Altstadt? Denn bestuhlt wird in der Regel auf öffentlichen Flächen. Dafür verlangt die Stadt eine Gebühr, die nun – nach zehn Jahren – erhöht wird. Dass die Anpassung geringer ausfällt als befürchtet, wird die Wirtinnen und Wirte freuen, dass sie künftig wieder weniger Außenflächen nutzen dürfen, wohl nicht.

    Die Corona-Pandemie hat auch die Gastronomie hart getroffen. Damit die Probleme etwas abgefedert werden, durfte in Landsberg bis Ende Dezember im Außenbereich bewirtet werden, zudem konnten die Wirte mehr Flächen nutzen, damit die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden können. Mehr Plätze durften allerdings nicht geschaffen werden, wie Ernst Müller, der Leiter der Abteilung öffentliche Sicherheit und Ordnung, auf Nachfrage unserer Redaktion sagt. Ganz allgemein dürfen im Außenbereich nur so viele Sitzplätze geschaffen werden wie im Innenbereich vorhanden sind. Aufgestuhlt werden darf über die Breite des Gebäudes.

    Das Ordnungsamt ist am Donnerstagvormittag unterwegs

    Am Donnerstagvormittag waren Mitarbeitende des Ordnungsamts in der Altstadt unterwegs und nahmen auf, wie vor den Gaststätten und Lokalen bestuhlt ist. Denn die lockere Bestuhlung der Corona-Zeit gehört der Vergangenheit an. Allerdings, so Ernst Müller, können die Betriebe einen Antrag stellen, wenn ihre Bestuhlung von der Satzung abweicht. Darüber habe dann der Bauausschuss des Stadtrats zu entscheiden. Müller ist der Meinung, dass die während der Pandemie von den Wirten genutzten zusätzlichen öffentlichen Flächen wieder den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen sollten. „Wir sind eh nicht kleinlich, was Flächen für die Außengastronomie angeht“, sagt der Abteilungsleiter und verweist auf den Hauptplatz, den Hellmairplatz oder den Peter-Dörfler-Weg.

    Auch das Kartoffelwerk bestuhlt am Hellmairplatz in Landsberg.
    Auch das Kartoffelwerk bestuhlt am Hellmairplatz in Landsberg. Foto: Christian Rudnik

    Am Hellmairplatz ist das „Hellmairs“ beheimatet. Auf dem Pflaster davor stehen etliche Stühle, Tische und Sonnenschirme, dazwischen sind breite Durchgänge. „Das ist schon großzügig“, sagt Geschäftsführer Dominik Wagmann. Dass die Tische weiter auseinanderstehen, sei bei den Gästen sehr gut angekommen. Es sei einfach diskreter. Die größere Fläche komme aber natürlich auch dem Wirt und seinem Personal entgegen. Wagmann ist der Meinung, dass der Platz durch die Gastronomie aufgewertet wird. Dazu würden auch die Pflanzkübel beitragen, die von den Gastronomen – neben dem „Hellmairs“ noch das „Kartoffelwerk“ und die „Sonderbar“ – aufgestellt wurden. Dass er nun mit seinen Stühlen und Tischen noch weiter von der Kirche abrücken soll, hat Wagmann schon erwartet. Er hofft dennoch, dass das Ordnungsamt Einzelfallentscheidungen trifft und man gemeinsam eine gute Lösung findet. „Es geht doch darum, dass sich die Gäste in der Altstadt wohlfühlen.“

    Sich wohlfühlen, das kann man auch am Peter-Dörfler-Weg am Lech. An der Promenade betreibt Thomas Mavrapostolos das Café Likka. Stühle und Tische reihen sich an der Ufermauer entlang. „Wir haben schon alles enger zusammengeschoben“, sagt er. Dass er in der Corona-Zeit mehr Flächen hätte nutzen dürfen, habe ihm nur bedingt geholfen. „Die weiten Wege sind für die Bedienung kaum mehr zu schaffen“, erklärt er.

    Das Lokal Likka bestuhlt entlang der Lechmauer am Peter-Dörfler-Weg in Landsberg.
    Das Lokal Likka bestuhlt entlang der Lechmauer am Peter-Dörfler-Weg in Landsberg. Foto: Christian Rudnik

    Wie viel im Außenbereich bestuhlt werden darf, ist Teil einer Sondernutzungssatzung, die gerade von der Stadtverwaltung aktualisiert wird. Im Bauausschuss des Stadtrats war Mitte Mai teils heftig darüber diskutiert worden. Einigkeit herrschte darüber, der Gastronomie eine ganzjährige Bewirtung im Freien zu ermöglichen. Ohne Beschluss ging das Gremium allerdings in Sachen Gebühren auseinander. Jetzt wurde eine Lösung gefunden. Der Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren für die Außenbewirtung nach zehn Jahren um 50 Prozent zu erhöhen, wurde auf 25 Prozent abgemildert. In den folgenden Jahren soll die Gebühr dann jährlich um drei Prozent steigen. Eine dauerhafte Bestuhlung kostete bislang je angefangenen Quadratmeter und je Gast jeweils einen Euro im Monat. Künftig sind dann jeweils 1,25 Euro fällig. Wer also 100 Quadratmeter mit 100 Plätzen bestuhlt, zahlte bisher 200 Euro und künftig 250 Euro.

    Mit der Erhöhung der Gebühren um 25 Prozent (ein Vorschlag der CSU) und der stufenweisen Anpassung in den nächsten Jahren (ein Vorschlag von Abteilungsleiter Ernst Müller) konnte die Mehrheit im Bauausschuss in der jüngsten Sitzung gut leben. Endgültig über die Sondernutzungssatzung entschieden wird im Stadtrat.

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