Auftakt in Landsberg: Die Schmid-Orgel erklingt wieder
Der Landsberger Orgelsommer geht in seine 39. Saison. Zum Auftakt gibt es ein fulminantes Konzert in Mariä Himmelfahrt.
Seit Mitte Juni läuft der 39. Landsberger Orgelsommer. Das Publikum kann sich auch heuer wieder auf 14 Matineen mit hochkarätigen Interpreten freuen. Bis zum 14. September erklingt jeden Samstag ab 11.15 Uhr die große Orgel in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit unterschiedlichsten Werken. Zum Auftakt des Orgelsommers spielte der international renommierte Organisten Naji Hakim aus Paris ein fulminantes Konzert.
Hakim eröffnete sein Konzert mit Präludium und Fuge in Es Dur von J.S. Bach. Das großangelegte Werk gehört zu Bachs drittem Teil der Klavierübungen und verbirgt viele Symbole, die auf die Dreifaltigkeit hinweisen, so unter anderem die Tonart Es-Dur und die dreiteilige Fuge, in der jedes Fugenthema eine Person der Trinitatis verkörpert: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Immer wieder überraschend, welche klangliche Vielfalt die Schmid-Orgel der Stadtpfarrkirche bietet: einerseits lässt die Gestaltungsmöglichkeit eines großen Werkes von Johann Sebastian Bach hier keine Wünsche offen, andererseits ermöglicht die Orgel die französische Musik, die spezielle Klangfarben erfordert. Gut zu hören war dies bei der Interpretation des a-Moll Chorals von César Franck, die das Publikum klanglich in eine Pariser Kathedrale versetzte.
Eigene Kompositionen beim ersten Konzert des Landsberger Orgelsommers
Einen Schwerpunkt des Konzertes bildeten eigenen Kompositionen. Besonders bei den mitreißenden „Trois Danses Basques“ zeigte Hakim sein beeindruckendes und auch rhythmisches Können. Mit einer Improvisation über das „Salve Regina“ bedankte sich der Musiker beim begeisterten Publikum und huldigte sogleich der Patronin der Stadtpfarrkirche. Hakim, der schon öfter in Landsberg zu Gast war, äußerste sich sehr angetan über die Orgel der Stadtpfarrkirche: „Siegfried Schmid ist der beste Orgelbauer“.
Im Konzert eine Woche später widmete sich der österreichische Organist Thomas Zala den Komponisten, die in diesem Jahr ein Jubiläum begehen. So durfte natürlich der prominente Jubilar Anton Bruckner, dessen 200. Geburtstag gefeiert wird, nicht fehlen. Zala eröffnet die Matinee mit der Festmusik Bruckners. Ebenfalls der 200. Geburtstag steht beim tschechischen Komponist Bedrích Smetana in diesem Jahr an. Von ihm erklang „Gott sei uns gnädig und barmherzig“, vorgetragen in zarter Registrierung. Von Puccini - in Memoriam zu seinem 100. Todestag - folgten vier Stücke, von denen besonders die Bearbeitung des Finales des ersten Aktes aus der Oper Toska überzeugte.
Das Programm wurde mit Werken des französischen Organisten Théodore Dubois anlässlich 100. Todestag beschlossen. Sowohl seine Meditation als auch die Toccata gehören zu den gefälligsten und beliebtesten Werken der französischen Orgelmusik. Im Anschluss an die virtuose Toccata bedankte sich der österreichische Gastorganist mit einem Flötenuhrstück von Joseph Haydn. Das Publikum revanchierte sich mit anhaltendem Beifall.
Am Samstag spielt Organist Filipe Verissimo in Landsberg
Am Samstag, 29. Juni, nimmt der portugiesische Organist Filipe Verissimo erneut am Spieltisch in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Platz. Nach seinem letzten Konzert in der Lechstadt war auch er von der Siegfried-Schmid-Orgel derart angetan, dass er in seiner Heimatstadt Porto einen Orgelneubau durch die Firma Siegfried Schmid initiierte. Nun folgte er erneut der Einladung nach Landsberg und wird Werke von J.S. Bach, C. Franck und M. Duruflé zum Klingen abringen. Das Konzert beginnt 11.15 Uhr. Karten gibt es an der Tageskasse. (AZ)
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