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Suche nach Jugendliebe: Reinhold Müller will Erika finden

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Auf der Suche nach Erika: „Es hat mich bis heute nicht losgelassen“

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    Reinhold Müller (rechts) war bis 1968 in Landsberg stationiert. Jetzt sucht der Flensburger seine damalige Freundin.
    Reinhold Müller (rechts) war bis 1968 in Landsberg stationiert. Jetzt sucht der Flensburger seine damalige Freundin. Foto: Reinhold Müller

    Es sind die 1960er-Jahre. Die Bundeswehr beschäftigt in Landsberg Tausende Menschen. Darunter: Reinhold Müller in der Saarburgkaserne. Er ist Mitte 20 und Soldat auf Zeit. Nach Feierabend ging man damals gerne ins Tanzlokal Wallner in der Münchener Straße 1 – mittlerweile befindet sich dort die Trattoria Italiana. Doch 1967 wurde im Saal der Gaststätte noch zur Musik von Live-Bands getanzt, die etwa Songs der Beatles spielten. Und an einem solchen Tanzabend traf Müller dort eine Landsbergerin: Erika. Ab da waren die zwei unzertrennlich. Bis sich Müller mit dem Auslaufen seiner Dienstzeit entschied, zurück nach Flensburg zu gehen. Eine Entscheidung, die er so bis heute bereut, weshalb er jetzt nach Erika sucht, um sich zu entschuldigen.

    Auch 50 Jahre später kann der Mann aus Flensburg die Landsbergerin nicht vergessen

    Auch heute noch trägt Müller das Bild seiner damaligen Freundin in der Brieftasche. Auf dem sepia-getönten Abzug ist eine junge Frau zu sehen. Sie hat blonde, schulterlange Haare und einen Pony. Auf der Rückseite des Fotos steht in Schreibschrift: „Zur Erinnerung an Deine Erika.“ Der Name ist unterringelt. Über ein Jahr war sie mit dem Flensburger zusammen. „Wir haben viele Spaziergänge gemacht“, erzählt der 80-Jährige heute. Bei den Treffen hätten sie über alles Mögliche geplaudert und sich gedanklich ausgetauscht. „Aus meiner Sicht war damals alles perfekt.“ Umso mehr tue ihm die Entscheidung heute noch weh, wieder in die Heimat gegangen zu sein.

    Müller spielt Banjo in „Alexandras Dampfkapelle“ – Alexandra ist ein Museumsdampfer, der vor der Verschrottung gerettet wurde.
    Müller spielt Banjo in „Alexandras Dampfkapelle“ – Alexandra ist ein Museumsdampfer, der vor der Verschrottung gerettet wurde. Foto: Alexandras Dampfkapelle

    „Ich musste mich damals entscheiden und so gingen wir getrennte Wege. Ich habe geheult wie ein Schlosshund“, sagt Müller. In Flensburg heiratete er später, die Ehe hielt nicht. Er begann seinen Beruf im IT-Bereich und lernte Segeln. In den 50 Jahren hängen ihm die Erinnerungen nach. „Es hat mich bis heute nicht losgelassen.“ Immer wieder macht er sich Gedanken um die Zeit. „Irgendwann ist mir dann selbst der Kragen geplatzt und da dachte ich, was kann ich tun, um sie zu finden.“ So kam es, dass Reinhold Müller eine E-Mail an das Landsberger Tagblatt schrieb, das er noch aus seiner Stationierungszeit kannte.

    Sollte Erika gefunden werden, wolle er schon mal sagen, dass er um die Weihnachtszeit nach München fährt und dort ein paar Tage Freunde besucht. „Vielleicht könnte man sich dann treffen“, sagt Reinhold Müller. „Ich hoffe, sie zu finden, um sie um Verzeihung zu bitten und vielleicht einfach noch einmal einen Kontakt herzustellen“, erzählt er uns.

    Reinhold Müller bittet um Mithilfe bei der Suche: Sie wissen, von wem hier die Rede ist und kennen Erika? Zeigen Sie ihr den Artikel. Sollte sie den Kontakt ebenfalls suchen, kann sie sich gerne unter redaktion@landsberger-tagblatt.de melden.

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