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Landsberg: Auch die Liebe hat in der Kunstnacht eine Chance

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Auch die Liebe hat in der Kunstnacht eine Chance

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    Die Gruppe Viva Randerscheinungen mit viel Akrobatik.
    Die Gruppe Viva Randerscheinungen mit viel Akrobatik. Foto: Thorsten Jordan, Archiv

    Romeo und Julia: Das Shakespeare Stück gilt als die berühmteste Liebesgeschichte der Literatur. Aber muss sich alles so zugetragen haben, wie es der englische Dichter beschreibt? Der Verein Viva Randerscheinungen hat sich dazu queer-inklusive Gedanken gemacht, unter dem Titel „Rome(o/a) und Julia(n) drei verschiedene Versionen entwickelt und als eine Art Tanztheater aufgeführt. Bei der Langen Kunstnacht Landsberg 2024 werden die Besucherinnen und Besucher des Ellinor Holland Kunstpreises des Landsberger Tagblatts im Stadttheater Tänze aus jeder der drei Versionen serviert bekommen.

    Randerscheinungen gibt es seit 2012. Ideengeber, Initiator ist Maximilian Huber, gemeinsam mit etlichen Gleichgesinnten aus Landsberg. Auslöser waren persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlicher Ausgrenzung. Das soll anders werden, haben sich die Mitglieder des Vereins vorgenommen. Randerscheinungen erhielten das Intro „VIVA“, das für Vielfalt, Integration, Verantwortung, Auftrag steht. „Uns geht es um Sichtbarkeit“, sagt Maximilian Huber. Die Vielfalt der Menschen inklusive aller Randgruppen solle gesehen und zusammengebracht werden. Geschafft haben das die Randerscheinungen bisher bereits mit selbst entwickelten Theaterstücken, Ausstellungen, Kurzfilmen, Hörspielen. „Leute aller Hautfarben, mit und ohne Behinderungen, unterschiedlichen sexuellen Ausrichtungen sollen gesehen, mit solchen Aktionen sichtbar gemacht werden.“ Entsprechend seien Personen, die nicht für eine Veröffentlichung fotografiert werden wollen, bei dem Verein fehl am Platz. Grundsatz sei „Wir wollen uns zeigen“. Diese Information ist wichtig, „weil neue Projekte frei ausgeschrieben werden“. Und ein solches ist, wie Maximilian Huber verrät, bereits in Vorbereitung. Die kreativen Köpfe des Vereins haben dafür „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ausgesucht und lassen daraus eine queer-inklusive Version entstehen – Titel „Stolz und Vorurteil: Regenbogen Edition“. Am Mitwirken Interessierte können sich ab 1. Oktober 2024 auf der Website des Vereins anmelden.

    Maximilian Huber ist Landsberger. Er hat soziale Arbeit studiert und bildet sich derzeit weiter in systemischer Beratung und systemischer Therapie. Der 34-Jährige ist seit mehr als zehn Jahren bestrebt, aus unterschiedlichen Gründen ausgegrenzte Menschen und Gruppen in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Er hat einen weiteren Verein mit denselben Zielen gegründet, wurde als „Stiller Held“ ausgezeichnet. In seinem ersten Buch „Migräne-Mörderpuppe“ beschreibt Huber, der seit seiner Kindheit an Migräne litt und diese immer wieder mit Medikamenten betäubte, sein Abdriften in die Tablettenabhängigkeit und den schweren Weg wieder heraus.

    Das Programm des Ellinor Holland Kunstpreises:

    Die Ausstellung mit den bildenden Künstlern ist im Altstadtsaal der VR-Bank Landsberg-Ammersee ab 18.30 Uhr zu sehen. Die Versteigerung und Verleihung des Ellinor-Holland-Kunstpreises findet dort ab 21 Uhr statt. Vorab kann man im Landsberger Tagblatt per Mail Gebote für die Kunstwerke abgeben. Um den Abend in der VR-Bank Landsberg-Ammersee noch zusätzlich zu versüßen, gibt es dort einen Stand von Hallingers Genuss Manufaktur. Die Hälfte des Erlöses geht an das Hilfswerk unserer Zeitung „Die Kartei der Not“.

    Das Hellmairs steht ebenfalls an diesem Abend ganz im Zeichen der Kunstnacht. Als weiterer Partner des LT kann man hier nicht nur einen Drink genießen, sondern auch Feuerkunst erleben und die Tänzerinnen der Tanzschule Kirschgrün. Ein DJ an der Outdoor-Bar lädt zum Zwischenstopp ein und es gibt eine „Künstler-After-Party“ im Freien. Auch im Foyer findet nach den Auftritten im Theater ab 21 Uhr in dieser Nacht eine Party statt.

    Was erwartet unserer Besucher beim Ellinor Holland Kunstpreis noch? Eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Anette Meier Goldmann bei Feller Mielke Rechtsanwälte und ein kleines aber feines künstlerisches Programm im Stadttheater. Dort gibt es Fotografien aus zehn Jahren Kunstpreis von Thorsten Jordan im Foyer des Stadttheaters zu sehen. Das künstlerische Programm an diesem Abend gestalten im Stadttheater ab 18.30 Uhr Maximilian Hofbauer und die Zwillingsschwestern Franziska und Melanie Überreiter am Klavier sowie Kunstpreisträger und Tänzer Dustin Klein mit einer eigens für die Kunstnacht ausgedachten Choreografie. Der Zauberer Louis von Eckstein zaubert ein wenig vor der Versteigerung und auf der Bühne. Einen Überraschungsauftritt plant die Gruppe "Viva Randerscheinungen". 

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