Das Klinikum Landsberg soll in den kommenden Jahren zum Gesundheitscampus ausgebaut werden. Diskussionen gab es zuletzt über die Größe des geplanten Parkhauses und das vorgesehene Facharztzentrum. Denn innerhalb der Stadtverwaltung wird die damit verbundene Ansiedlung einer Apotheke mit Sanitätshaus kritisch gesehen. Dennoch werden nun erste für den Neubau notwendige Weichen gestellt.
Das ging zuletzt aus einer Presseinformation der Gesundheitsorganisation Gesola hervor. Demnach wird die Kinder-Bereitschaftspraxis ab dem kommenden Wochenende (11./12. Januar) nicht mehr am Klinikum Landsberg zu finden sein, sondern in Räumlichkeiten der Kinderarztpraxis Dr. Loeff an der Augsburger Straße. Umbau- und Neubaumaßnahmen am Klinikum machten den Umzug notwendig, hieß es von der Gesola. Das Klinikum habe aufgrund von Platzmangel keine für den Kinder-Bereitschaftsdienst passende Alternative anbieten können.
Das Facharztzentrum soll am Standort der jetzigen Pflegeschule (der Neubau soll Ende des Jahres eröffnen) sowie der Gebäude für die Verwaltung und das Gesundheitsamt entstehen. In Haus 4 waren bisher auch die Kinder-Bereitschaftspraxis und die Notfallsprechstunde der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) untergebracht. Dr. Harald Tigges, Ärztlicher Direktor am Klinikum Landsberg, informiert über den aktuellen Stand. „Wir gehen in bestimmten Etappen vor. Es werden Schritt für Schritt Maßnahmen ergriffen, um die Häuser freizumachen“, sagt er gegenüber unserer Redaktion. Wann die Gebäude abgerissen werden könnten, stehe allerdings nicht fest.
Alle Versorgungsformen sollen sich an einem Ort befinden
Dr. Tigges verweist darauf, dass es für die weiteren Planungen eine Entscheidung der Stadt zum Facharztzentrum brauche. In den Augen des Ärztlichen Direktors wäre eine Apotheke an dem Standort unbedingt notwendig. „Bei einem medizinischen Campus ist der wesentliche Punkt, dass sich alle Versorgungsformen an einem Ort befinden.“ Laut Einzelhandelsentwicklungskonzept der Stadt dürfen Sortimente einer Apotheke und eines Sanitätshauses jedoch nur im Bereich der Innenstadt und in Nahversorgungsstandorten angeboten werden. Aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte gibt es also noch Diskussionsbedarf.
Laut Tigges soll die Kinder-Bereitschaftspraxis der Gesola später wieder am Klinikum verortet sein. Wo genau, steht aber noch nicht fest. Die KVB-Notfallsprechstunde werde im Rahmen des Ausbaus zum Gesundheitscampus einen geteilten Eingang mit der neuen Zentralen Notaufnahme (ZNA) bekommen. „Wenn es eine gemeinsame Anmeldung gibt, ist es möglich, zu differieren“, so Tigges. Denn nicht jeder ankommende Patient müsste unbedingt in die Notaufnahme und diese könne so entlastet werden. Übergangsweise wird die Notfallsprechstunde der Kassenärztlichen Vereinigung Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Klinikums nutzen.
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