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Landsberg: Airbus A400M in der Warteschleife

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Airbus A400M in der Warteschleife

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    Die Turboprop-Triebwerke mit je acht Propellerflügeln sind nicht nur markantes Kennzeichen des neuen Airbus A400M, sondern auch eine der Problemzonen des Transportflugzeugs. 
    Die Turboprop-Triebwerke mit je acht Propellerflügeln sind nicht nur markantes Kennzeichen des neuen Airbus A400M, sondern auch eine der Problemzonen des Transportflugzeugs. 

    Bevor erste Transportflugzeuge vom Typ A400M auf dem Lechfeld stationiert werden könnten, müsste noch sehr viel geschehen. Momentan sei die Überlegung nicht viel mehr als eine Idee. Das erklärte jetzt ein Pressesprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber unserer Zeitung. Nur eine Frage konnte er schon jetzt konkret beantworten: Das neue Transportflugzeug von Airbus wäre kaum lauter als die vertrauten Transall, wie sie derzeit noch in Penzing stationiert sind. Oberstleutnant Thomas Früh: „Der A400M klingt etwas anders, aber kaum lauter.“ Doch fast alles andere wäre derzeit lediglich Thema von Spekulationen. Und die sind aus der Sicht des Verteidigungsministeriums eigentlich verfrüht. „Wir sind auf der Zeitachse noch ganz weit vorne.“

    Denn noch sei gar nicht entschieden, was Deutschland mit den 13 Flugzeugen macht, die es vertraglich ab 2018 abnehmen muss, die von der Bundeswehr aber nicht benötigt werden. Wie berichtet, klappt der ursprünglich geplante Weiterverkauf nicht. Zunächst müsse nun der Haushaltsausschuss des Bundestages entscheiden, ob die für den Verkauf gedachten Maschinen in Gebrauch genommen werden. Erst dann, wenn die Politik eine Grundsatzentscheidung getroffen hat und die Idee einer neuen Transporteinheit tatsächlich weiterverfolgt werden soll, wäre das ein Startsignal für entsprechende Vorbereitungen an einem geeigneten Flugplatz.

    Dann verginge noch weitere Zeit, denn Airbus liefere die Maschinen ja nicht auf einen Schlag aus, und zunächst sei noch längst nicht der Bedarf der Bundeswehr an 40 neuen Transportflugzeugen gedeckt. Auch das bedeutet Jongliermöglichkeiten, deutet der Ministeriumssprecher an. „Wegen einer Maschine bauen wir kein Geschwader auf,“ so Thomas Früh zur Erläuterung. Denkbar wäre, die ersten tatsächlich überschüssigen Maschinen zunächst am Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen unterzubringen, auf dem Oberst Ludger Bette, ehemaliger Kommodore des LTG 61, das Sagen hat. Bette war zuvor beim Europäischen Lufttransportkommando in Eindhoven (Niederlande) eingesetzt.

    Oberstleutnant Früh bestätigte allerdings, dass das Lechfeld bereits ins Auge fiel: bei der Prüfung, wo die 13 Airbusse dann landen könnten. Viele Flugplätze mit freien Platzkapazitäten habe die Bundeswehr nicht mehr. So wäre der Fliegerhorst Lechfeld in die Betrachtung gekommen, der momentan nur Ausweichflugplatz für das Eurofightergeschwader aus Neuburg ist.

    Doch Detailfragen würden sich derzeit erübrigen, weil grundsätzliche Weichen noch nicht gestellt seien. Es stehe noch nicht einmal fest, wie schnell der Haushaltsausschuss das Thema prüft und entscheidet. Auch sei der zitierte Gedanke an ein multinationales Transportgeschwader völlig offen. Am Ende könnte es auch nur eine Staffel oder Gruppe werden.

    Zu relativieren sei die von Medien zitierte Zahl von 505 Millionen Euro für die Stationierung der 13 A400M. Davon entfielen nämlich 355 Millionen allein auf den Rüstungsbereich. Zum Beispiel für Beschaffung von Ersatzteilen und Geräten, die sowieso nötig sind, um einen Flugbetrieb aufnehmen zu können. 150 Millionen Euro seien an speziellen Infrastruktureinrichtungen nötig, die ein A400M-Standort erfordern würde. (pit/hön)

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