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Landkreis Landsberg: Wie die Bäder in Kaufering und Thaining fit für die Zukunft werden

Landkreis Landsberg

Wie die Bäder in Kaufering und Thaining fit für die Zukunft werden

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    Das 25-Meter-Becken im Lechtalbad in Kaufering.
    Das 25-Meter-Becken im Lechtalbad in Kaufering. Foto: Christian Rudnik

    An den Kreisbädern nagt der Zahn der Zeit. Das Freibad in Greifenberg wurde bereits runderneuert, jetzt stehen das Hallenbad im Lechtalbad in Kaufering und das

    Seit 1971 gibt es das Hallenbad in Kaufering, das mittlerweile "Lechtalbad" heißt und um ein Naturfreibad ergänzt wurde. In Spitzenjahren besuchten es 300.000 Besucherinnen und Besucher. Das ursprüngliche 25-Meter-Becken wurde Ende der 1980er-Jahre um ein Freizeitbecken mit Rutsche erweitert, im Jahr 2015 wurde ein Kleinkinderbecken eingeweiht. Bäderplaner Stefan Studer von der Firma Kannewischer sieht das Hallenbad an der Grenze. Vor allem Schulen und Vereine bräuchten mehr Nutzungszeiten. "Es tummeln sich zu viele Zielgruppen im Becken", sagte er in der Sitzung. Das würde die Aufenthaltsqualität beeinträchtigen.

    Verbesserung verspricht sich Studer von zusätzlichen Becken. Sein Vorschlag: Ein Anbau im Süden des Hallenbads, damit südlich des bestehenden 25-Meter-Beckens ein weiteres 25-Meter-Becken mit vier Bahnen und ein Kursbecken (acht mal zehn Meter) und Umkleiden entstehen können. Dieser Bereich könnte vor allem von Vereinen und Schulen genutzt werden. Würde man auf den Innenhof verzichten, könnte dort der Bereich für Kleinkinder geschaffen werden, der dem Anbau weichen müsste. Im Innenhof wäre auch noch Platz für eine neue Rutsche. Neben der Anordnung der Becken müsste auch die Gastronomie im Bad verändert werden. Das Ziel wäre eine zentrale Küche und die Trennung von Sauna- und Badgastronomie.

    Die Rutsche im Lechtalbad in Kaufering.
    Die Rutsche im Lechtalbad in Kaufering. Foto: Christian Rudnik

    Die groben Kosten ermittelte Stefan Studer rein über die Flächen. Demnach würde eine einfache Sanierung rund zehn Millionen Euro kosten, die Erweiterung, also eine Generalsanierung mit umfassender Weiterentwicklung des Hallenbads, etwa 22 Millionen Euro. Bis zur Fertigstellung rechnet Studer mit vier bis fünf Jahren. "Wenn Sie das Bad nicht sanieren, geben Sie es zum Abschuss frei", sagte Studer. Dass diese Aussage eher mittelfristig zu sehen sei, sagte Bäderleiter Thomas Zeck. Gebäude und Dach seien gut aufgestellt und in den nächsten Jahren der übliche Unterhalt fällig.

    "Die Bäder sind uns lieb und teuer", sagte Landrat Thomas Eichinger (CSU). Es koste aber viel Kraft, die Einrichtungen zu erhalten. Einen Beschluss, ob nur saniert oder gleich noch erweitert werden soll, wollte er aber in der Sitzung nicht fassen. Der Haushalt 2023 sei von so vielen Unsicherheiten geprägt, da wäre eine solche Entscheidung ein Schnellschuss. Die einzelnen Fraktionen sollen nun intern beraten und dann werde das Thema im nächsten Jahr wieder im Bäderausschuss beraten.

    Auch das Warmfreibad in Thaining ist in die Jahre gekommen. Das schilderte Architekt Wolfgang Gollwitzer, der eine mögliche Modernisierung des Bades vorstellte. Das Multifunktionsbecken sei veraltet und verliere Wasser. Auch am Gebäude nage der Zahn der Zeit und der Umkleidebereich sei unübersichtlich. Positiv bewertete er die großzügigen Liegeflächen und den alten Baumbestand.

    Das Warmfreibad Thaining mit seiner Rutsche und dem Multifunktionsbecken.
    Das Warmfreibad Thaining mit seiner Rutsche und dem Multifunktionsbecken. Foto: Julian Leitenstorfer (Archivbild)

    Das bestehende Gebäude könnte bei einer Sanierung leicht oder komplett umgeplant werden. Wichtig sei, die Umkleiden optimal aufzuteilen und auch den Bereich des Personals zu vergrößern. Die Becken, die künftig aus Edelstahl sein würden, würde Gollwitzer aufteilen in ein Sport- und ein Nichtschwimmerbecken. Dazwischen könnten die Rutsche und unter anderem ein Strömungskanal Platz finden. Das Kinderbecken könnte künftig im Norden des bestehenden Gebäudes untergebracht werden. Um die Attraktivität des Bades zu steigern, könnte auch eine Sprunganlage (Kosten: rund 371.000 Euro) im Sportbecken errichtet werden. Allerdings wäre dann im Bereich des Sprungturms eine Wassertiefe von 3,60 Metern (statt zwei Metern) notwendig. Die Gesamtkosten schätzte der Architekt auf rund acht bis neun Millionen Euro, je nachdem, wie aufwendig das Gebäude ertüchtigt wird.

    Auch die Ausführungen zum Freibad in Thaining nahmen die Kreisrätinnen und Kreisräte zur Kenntnis. Ein Beschluss wurde nicht gefasst. Denn auch in Thaining besteht nach Ansicht von Landrat Eichinger kein akuter Grund zu handeln. Konkreter werden dagegen die Pläne für die Nutzung des bestehenden Gastronomiegebäudes im Sommerbad in Greifenberg. Für das nördlich das Bades gelegene Gebäude wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt. Es könnte als Gastronomiebetrieb mit Beherbergungsbereich (sechs Doppelzimmer, zwei Gasträume mit 110 Sitzplätzen und eine Außenterrasse mit 60 Sitzplätzen) genutzt werden.

    Die ehemalige Gaststätte liegt am Hang oberhalb des Sommerbads Greifenberg.
    Die ehemalige Gaststätte liegt am Hang oberhalb des Sommerbads Greifenberg. Foto: Thorsten Jordan (Archivbild)

    Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass eine Gaststätte an diesem Standort grundsätzlich gute Chancen hätte. Dafür spreche unter anderem die unmittelbare Nähe zum Sommerbad, aber auch zum Autobahnanschluss und dem Ammersee. Die monatlich zu erzielenden Pachteinnahmen für den Landkreis wurden aktuell auf 2400 Euro geschätzt. Darüber finanziert werden könnte die Sanierung jedoch nicht, wurde in der Sitzung bekannt. Im Idealfall wäre eine Eröffnung im Jahr 2025 möglich. Sollte das Gebäude abgerissen und an der Stelle nichts mehr gebaut werden, rechnet die Kreisverwaltung auch aufgrund der notwendigen Maßnahmen für die Hangsicherung mit Kosten in Höhe von einer Million Euro.

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