Jugendübernachtungshaus und Jugendzeltplatz, Schutzkonzept, Jahresprogramm 2025, Nachwahl für den Vorstand und natürlich auch vorgezogene Bundestagswahl: Die Themen bei der Herbst-Vollversammlung des Kreisjugendrings (KJR) Landsberg waren vielfältig und für die Anwesenden im voll besetzten Pfarrsaal Maria am Wege in Windach sehr interessant. Das zeigten die Nachfragen und Diskussionen, die sich im Verlauf des Abends immer wieder ergaben.
Landrat Thomas Eichinger ging auf die „nicht einfache Lage“ des Landkreises ein, die Flüchtlingssituation betreffend. So könne das Jugendübernachtungshaus in Utting dem KJR weiterhin nicht zur Verfügung gestellt werden. „Wir brauchen die Räume derzeit noch für Asylsuchende“, so der Landrat. Er rechne jedoch damit, dass sich die Situation im kommenden Jahr entspanne und das Haus ab 2026 wieder genutzt werden könne. KJR-Geschäftsführer Stefan Ehle sagte dazu auf Nachfrage, rund 40 Prozent der Nutzer des Hauses seien stets Landkreisgruppen gewesen.
Zum zehn Jahre lang nicht betriebenen und jetzt neu und modern ausgestatteten Jugendzeltplatz am Windachspeicher, der laut Eichinger ab Frühjahr nutzbar ist, gab es bei Ehles Bericht viele Nachfragen. So sei die Einrichtung, die heuer im Sommer bereits von 30 Kindern und Betreuern eine Woche lang genutzt wurde, ab Mai über die KJR-Homepage buchbar. Allerdings seien so gut wie alle Wochenenden und die Sommerferien bereits belegt. „Maximal 60 Personen können sich auf dem Zeltplatz aufhalten“, so Ehle, „die Mindestbelegung sind 25 Nutzer.“ Das bedeute, dass natürlich auch weniger Personen angemeldet werden können, aber dann immer die Kosten – sechs Euro pro Tag und Teilnehmer – für die Mindestbelegung anfallen.
Jugendamtsleiter berichtet über Testkäufe bezüglich des Alkoholverkaufs
Michael Horndasch ist seit ein paar Monaten im Jugendamt verantwortlich für Kinder- und Jugendschutz. Dieser stehe im Wesentlichen auf den drei Säulen Erziehung, Ordnungsrecht und Struktur. So gebe es jetzt wieder Testkäufe bezüglich Alkoholverkauf an Minderjährige. Ein wichtiger Bereich sei Beratung und Information zum Jugendschutzgesetz. Susanne Stegmaier ist seit Anfang 2024 kommunale Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt. „Die Geschlechtergleichheit und -gerechtigkeit soll im Landkreis vorangebracht werden“, sagte sie. Vernetzung sei wichtig, Stegmaier wies diesbezüglich auf die „Vernetzungsplattform Gleichstellung“ am 16. Januar um 17.30 Uhr im Landratsamt hin.
Für das Jahr 2025 ist vieles geplant, machte Stefan Ehle deutlich. Neben Versammlungen, Fortbildungen, Kursen, Projekten, Poetry Slams, Ausflügen, Freizeiten seien die alle zwei Jahre stattfindenden Kreisjugendkulturtage im Programm. Sie gehen vom 24. Mai bis 1. Juni über die Bühne. Sicher werde auch etwas zur vorgezogenen Bundestagswahl im Februar passieren. „Wir wissen aber noch nicht genau was“, so Ehle, „und freuen uns über Ideen und Beteiligungen.“
Aus der Versammlung wurde ein Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt angeregt. Dieses sollte in allen Vereinen und Gruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, wichtig sein. Dazu berichtete Vorsitzende Birgit Geier, dass Führungskräfte bei den Maltesern geschult werden. Gewünscht wurde vom KJR die Entwicklung eines kompletten Schutzkonzepts. Nicht überall befriedigend funktioniere der Jugendleiterauslagenersatz, der nach Genehmigung des KJR von den Kommunen zu leisten ist. So berichteten Anwesende aus Kaufering, dass es vom Markt immer noch kein Geld gegeben habe. Genehmigt seien die Ausgaben für 2023 bereits seit Mai dieses Jahres, so Ehle.
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