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Landkreis Landsberg: True-Crime-Geschichten aus dem Landkreis Landsberg

True-Crime-Geschichten aus dem Landkreis Landsberg
Landkreis Landsberg

True-Crime-Geschichten aus dem Landkreis Landsberg

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    Im Landkreis Landsberg ist es das vierte Tötungsdelikt in den vergangenen zwei Jahren. Bei einem Streit zwischen zwei Brüdern verletzt einer den anderen tödlich. Die Waffe: ein Messer. Das Motiv: unklar. Die Geschehnisse reihen sich in eine Anzahl an Kriminalfällen ein, die sich in der Region seit dem Fall Ursula Herrmann 1981 ereignet haben.

    Bauarbeiter ersticht Kollegen in Vilgertshofen


    Zuvor war es ein Vorfall von 2021, der in der Öffentlichkeit immer wieder Thema war. Das Verbrechen um die tödliche Attacke am Römerhang in Landsberg liegt zwei Jahre zurück. Die Frage nach Mord oder Totschlag wurde erst dieses Jahr im Frühling in einem langen Gerichtsprozess beantwortet. Nur einer von drei Fällen, die es 2021 mit einem getöteten Opfer gab.

    • Juli 2021 in Obermeitingen: Eine Frau hört, wie sich ihre Nachbarn streiten, und ruft die Polizei. Die Beamten finden in der Wohnung die Leiche eines 62-Jährigen. Der Verdächtige: der Sohn des Opfers. Fünf Stunden fahndet ein Suchtrupp aus Polizeikräften, Spürhunden und einem Hubschrauber nach dem 25-Jährigen. Als er festgenommen wird, befindet er sich in einer "psychischen Ausnahmesituation". Hier lest ihr weiter.
    • August 2021: Insgesamt fünf Bauarbeiter fahren am Morgen aus ihrer Unterkunft in Vilgersthofen auf eine Baustelle. Weil es an jenem Morgen in Strömen regnet, schickt sie der Chef schon bald wieder nach Hause – heute keine Arbeit. Auf dem Rückweg kaufen sich die Männer Alkohol. Am selben Abend noch stößt einer der Bauarbeiter einem seiner Kollegen ein Messer in den Rücken. Hier lest ihr weiter.

    Franzose gesteht Morde am Ammersee

    • Im Juni 2019 verurteilte das Landgericht Göttingen einen 29-jährigen Mann aus Landsberg zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Jahren. Der Mann hatte in dem Prozess gestanden, im Dezember 2017 an seinem damaligen Wohnort in Lindau (Niedersachsen) einen 37-jährigen Hausnachbarn im Verlauf eines Streits mit einer Schnur erdrosselt zu haben. Später habe er die Leiche zerteilt und in der Nähe des Wohnhauses vergraben. Der Angeklagte habe sich damit des Totschlags und der Störung der Totenruhe schuldig gemacht. Das Gericht ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, da der 29-Jährige aufgrund einer bislang unbehandelten kombinierten Persönlichkeitsstörung eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle.
    • Im August 2016 wurden eine 36-jährige Frau und ihr siebenjähriger Sohn in Eching am Ammersee getötet. Der Vater des Buben, ein 49-jähriger Franzose, der einige Tage zu Besuch war, gesteht im März 2017 im Prozess vor dem Landgericht Augsburg, seine Ex-Freundin und den gemeinsamen siebenjährigen Sohn erwürgt zu haben.

    Mann erdrosselt schwangere Frau in Landsberg

    • Fassungslosigkeit, Unverständnis und große Trauer herrscht Anfang Januar 2008 nach dem „Güllemord“ von Penzing. Ein 34-Jähriger erschlägt seinen 70-jährigen Vater und seine 53-jährige Mutter mit einer Axt und wirft sie in die Güllegrube des landwirtschaftlichen Anwesens. Er würde Stimmen hören, die ihn dazu gedrängt haben. Vor Gericht entscheidet man sich gegen eine Gefängnisstrafe. Hier lest ihr weiter.
    Der „Güllemord“ in Penzing sorgte im Januar 2008 für großes Medieninteresse. Ein 34-Jähriger hatte seine Eltern erschlagen.
    Der „Güllemord“ in Penzing sorgte im Januar 2008 für großes Medieninteresse. Ein 34-Jähriger hatte seine Eltern erschlagen. Foto: Thorsten Jordan (Archivbild)
    • Er wollte sich des ungeborenen Kindes entledigen und damit die Unterhaltskosten vermeiden – dies wurde einem 35-jährigen Transall-Piloten vor dem Augsburger Landgericht vorgeworfen. Der Soldat wurde beschuldigt, am 14. Januar 2000 eine schwangere Frau in ihrer Wohnung in Landsberg erdrosselt zu haben. Der 35-Jährige aus Ummendorf musste den Mord mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe büßen.

    Fall Ursula Herrmann bleibt ungeklärt

    • Ursula Herrmann, das ist ein Kriminalfall, der nach fast vier Jahrzehnten immer noch für Rätselraten sorgt. Am 15. September 1981 verschwand das zehnjährige Mädchen aus Eching, das bei seiner Großmutter in Schondorf am Ammersee zu Besuch war. Das Mädchen wurde entführt und in eine präparierte Holzkiste, die zwischen Schondorf und Eching im Waldboden vergraben war, gesteckt. Das Gefängnis verfügte zwar über Beleuchtung und Lebensmittelvorräte. Doch die Entführer hatten ein entscheidendes Detail vergessen. Das Rohr, das die im Waldboden vergrabene Holzkiste mit Frischluft versorgen sollte, war zu lang, um das Mädchen mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Die Zehnjährige erstickte.
    Der Fall Ursula Herrmann beschäftigt die Menschen seit Jahrzehnten. Das Mädchen aus Eching am Ammersee wurde 1981 entführt und erstickte in einer vergrabenen Kiste.
    Der Fall Ursula Herrmann beschäftigt die Menschen seit Jahrzehnten. Das Mädchen aus Eching am Ammersee wurde 1981 entführt und erstickte in einer vergrabenen Kiste. Foto: Polizei

    Ein Täter wurde trotz jahrzehntelanger Suche nicht gefunden. Mittels DNA-Analyse wurde im Mai 2008 dann ein 58-jähriger Mann festgenommen, der Anfang der 1980er-Jahre in einem Nachbarort von Eching wohnte. Er war kurz nach der Tat ins Visier der Fahnder geraten, hatte jedoch ein Alibi. In einem Indizienprozess wurde Werner Mazurek am 25. März 2010 vor dem Augsburger Landgericht wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch immer wieder äußert Herrmanns Bruder Michael Zweifel an seiner Schuld. Er vermutet, dass der oder die Täter aus dem Umfeld des Landheims in Schondorf kamen. Und selbst wenn man einen neuen Täter finden würde: Die Tat ist inzwischen verjährt. Denn es gab in dem Fall keine Anklage wegen Mordes.

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