Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Landsberg: So wurde bei der Europawahl in den Gemeinden im Landkreis gewählt

Landkreis Landsberg

So wurde bei der Europawahl in den Gemeinden im Landkreis gewählt

    • |
    Für die einen lief es besser, für die anderen schlechter. Die Europawahl ist entschieden, und bald werden auch die Plakatwände in Dießen wieder in den Bauhof zurückgebracht.
    Für die einen lief es besser, für die anderen schlechter. Die Europawahl ist entschieden, und bald werden auch die Plakatwände in Dießen wieder in den Bauhof zurückgebracht. Foto: Gerald Modlinger

    Als 1979 in Deutschland erstmals eine Direktwahl zum Europäischen Parlament stattfand, erreichten die zwei größten Parteien, die CDU/CSU und die SPD, zusammen 90 Prozent der Stimmen, dieses Mal kamen im Landkreis Landsberg diese beiden Parteien nur noch auf 45,1 Prozent. Dieser Vergleich zeigt, wie breit und vielfältig das politische Spektrum in dieser Zeit geworden ist. 

    Auch im Landkreis Landsberg gibt es nur noch eine Partei, die den Status einer Volkspartei in Anspruch nehmen kann. Mit 37,7 Prozent kam die CSU mit weitem Abstand auf Platz eins, doch tiefschwarz ist das ländliche Bayern schon längst nicht mehr, nicht mal am Lechrain. Ein Stimmenanteil von 46,9 Prozent – in Prittriching – war das beste Gemeindeergebnis, das die CSU erreichte. Die weiteren Spitzenresultate gab es allesamt in den

    AfD und Freie Wähler punkten bei der Europawahl vor allem am Lechrain

    Die CSU dürfte insbesondere an AfD und Freie Wähler verloren haben, nicht nur in Reichling, wo die Freien Wähler ihr 2019er-Ergebnis auf 15,2 Prozent mehr als verdreifachen konnten. Allerdings waren die

    Die Gemeindeergebnisse der AfD folgen im Prinzip demselben Muster. Deren fünf Top-Resultate finden sich allesamt entlang von Lech und Paar in Denklingen (18,1), Hurlach (16,0), Rott (14,6), Obermeitingen (14,3) und Egling (13,8). Am schlechtesten läuft es für die AfD traditionell am Ammersee, so etwa in Utting (5,8), Schondorf (6,6), Eresing und Greifenberg (je 7,1) und Windach (7,7).

    SPD: Ähnlich wie bei der CSU, nur auf viel niedrigerem Niveau

    Ähnlich wie bei der CSU lief es bei der SPD, nur auf einem viel niedrigeren Niveau. In der einen Gemeinde gab es leichte Gewinne, in der nächsten Verluste. Doch das spielte sich alles im einstelligen Bereich ab. In einigen größeren Gemeinden kam die Zehn-Prozent-Marke zumindest wieder in Sichtweite. In Utting gewannen die Sozialdemokraten 1,4 Punkte hinzu und erreichten 9,5 Prozent, gefolgt von Landsberg und Dießen (je 9,1 nach ebenfalls leichten Gewinnen), Schondorf (8,8) und Kaufering (8,5). Demgegenüber blieb die SPD in sechs kleineren Gemeinden unter fünf Prozent: Reichling (3,9), Apfeldorf (4,2), Hurlach (4,4), Egling (4,5), Kinsau (4,6) und Weil (4,9). 

    Die FDP, seit Monaten in Umfragen bundesweit bei fünf Prozent verharrend, schlug sich bei der Europawahl im Landkreis recht wacker: 4,1 Prozent bedeuten einen Zuwachs von 0,6 Punkten, in Schondorf und Utting reichten 7,2 und 6,1 Prozent sogar für Platz vier vor AfD und Freien Wählern. 

    Die FDP konnte sich damit auch knapp vor dem neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) behaupten, das 4,0 Prozent erreichte und seine besten Resultate am Lechrain einfuhr: Schwifting 6,3 sowie Fuchstal und Rott jeweils 5,7 Prozent.

    Für die Grünen wird die Europawahl im Landkreis Landsberg zum Debakel

    Während die vorgenannten Parteien sich zu den Wahlgewinnern zählen können oder zumindest einigermaßen ihren Stand halten konnten, war der Sonntag für die Grünen ein schwarzer Tag: Minus 8,7 Prozentpunkte und 15,2 Prozent bedeuteten landkreisweit, dass von 100 Wählerinnen und Wählern im Jahr 2019 dieses Mal nur noch 64 ihr Kreuz bei den Grünen machten. Lagen die Grünen 2019 mit Ergebnissen über 30 Prozent teilweise fast gleichauf mit der CSU, war dieses Mal in Utting bei 22,3 Prozent Schluss, wie üblich gefolgt von Schondorf (21,8), Windach (20,7) und Dießen (20,0). Teilweise lag der Verlust dort bei mehr als zehn Prozentpunkten. Noch ausgeprägter waren die Stimmenrückgänge in etlichen kleinen Gemeinden am Lechrain, wo die Grünen teilweise die Hälfte ihrer früheren Anhängerschaft verloren, so etwa in Thaining (9,4 statt 20,2 Prozent), Hurlach (6,8 statt 13,9) und Weil (9,2 statt 18). 

    Die ÖDP, traditionell im Landkreis eine der größeren Kleinparteien, konnte sich diesem Sog nicht entziehen. Sie rutschte von 4,5 auf 2,6 Prozent.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden