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Landkreis Landsberg: So läuft der Tag der Ausbildung bei der Firma Eichler in Pürgen

Landkreis Landsberg

So läuft der Tag der Ausbildung bei der Firma Eichler in Pürgen

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    Beim Ausbildungstag bei der Firma Eichler in Pürgen interessierten sich die Teilnehmenden für die Robotik.  Ausbilder Richard Wegele (blaues T-Shirt) erklärte deb Arbeitsablauf.
    Beim Ausbildungstag bei der Firma Eichler in Pürgen interessierten sich die Teilnehmenden für die Robotik. Ausbilder Richard Wegele (blaues T-Shirt) erklärte deb Arbeitsablauf. Foto: Thorsten Jordan

    Ergänzend zur Ausbildungsmesse im September gab es heuer einen Tag der Ausbildung. 19 Busrouten, jede zu jeweils drei Firmen, hatte die Kreishandwerkerschaft zusammen mit 57 Betrieben, dem Arbeitskreis Schule Wirtschaft, dem Schulamt, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie den Schulen auf die Beine gestellt. Organisator Markus Wasserle zieht ein positives Resümee. Unsere Redaktion hat stellvertretend die Firma Eichler in Pürgen besucht.

    Mit dem Bus auf Tour, um Arbeitsluft zu schnuppern – für dieses Angebot der Ausbildungsmesse und der Kreishandwerkerschaft hatten sich 338 Schülerinnen und Schüler aller Schularten entschieden. Sie zahlten fünf Euro und durften dafür drei verschiedene Betriebe kennenlernen, bekamen ein Mittagessen, den Transport und viele Give-aways sowie Eindrücke aus der Arbeitswelt. Mit dabei waren beispielsweise zwei 14-jährige Schüler der Wolfgang-Kubelka-Realschule in Schondorf, Julian Hieber und Korbinian Ortlieb. Sie hatten sich für eine Technik-Tour entschieden, die sie zur Finninger Firma em tech führte und dann weiter zur Zimmerei Glogger und dem Elektronik-Reparaturdienstleister Eichler in Pürgen. 

    Am Ende leuchten die roten LED-Nasen

    In Pürgen wurden sie zu einem Mittagssnack eingeladen, bevor sie mit einer Firmenpräsentation mehr über Eichler erfuhren. Der Tag der Ausbildung sei eine gute Idee, sagte Ortlieb. Er sollte jedoch länger sein. „Jeden Tag eine Firma besuchen und dort mitarbeiten, da bekommt man einen noch besseren Eindruck“, so Ortlieb. Er möchte auf jeden Fall einen Beruf mit Technik erlernen und war von den Kuka-Robotern, die er bei der Firmenführung in Aktion sehen konnte, begeistert. Julian Hieber zieht es eher zu einem Beruf, der mit Holz zu tun hat.

    Jedoch war auch er voll mit dabei, als der Ausbilder für technische Berufe bei Eichler, Richard Wegele, sowie die Ausbildungsbeauftragte Sarah Brenner sie bei einem Mitmachaktion in der Ausbildungswerkstatt mit Strom, Widerständen, Kondensatoren, LEDs und Kabeln in Berührung brachten. Hier galt es für die zehn Schülerinnen und Schüler, drei Aufgaben zu lösen, was alle, mit Unterstützung, auch schafften. Am Ende leuchteten die roten LED-Nasen von Rudolf, dem Rentier, ein Stromverstärker war entstanden und ebenso ein Berührungssensor, bei dem die jungen Menschen lernten, dass schwacher Strom, ohne dass man ihn spürt, durch die Finger fließen kann. 

    In der Ausbildungswerkstatt der Firma Eichler in Pürgen basteln (von links) Sarah Brenner (Ausbildungsbeauftragte), Lena Berger und Kathi Prestele.
    In der Ausbildungswerkstatt der Firma Eichler in Pürgen basteln (von links) Sarah Brenner (Ausbildungsbeauftragte), Lena Berger und Kathi Prestele. Foto: Thorsten Jordan

    Lena Berger und Kathi Prestele von der Mittelschule Fuchstal sind mit Technik durch das entsprechende Fach an ihrer Schule schon vertraut, wie sie berichteten. „Aber bisher haben wir eher mit Holz gearbeitet“, sagte Kathi. Lena hat bereits entschieden, dass sie bei Eichler ein Praktikum machen will, um noch mehr in den Beruf des Elektronikers für Geräte und Systeme, der hier neben Fachlagerist und Kaufmann für Büromanagement ausgebildet wird, einzutauchen. Das Unternehmen ist für sie nicht neu, arbeitet doch ihr Vater hier. Am Ende der Führung lernen die Schülerinnen und Schüler noch das Lager kennen, müssen dort nach Packlisten Geräte suchen und diese versandfertig machen. 

    "Wir bilden aus, um alle Azubis in den Betrieb zu übernehmen"

    „Wir bilden aus, um alle Azubis in den Betrieb zu übernehmen“, erklärte Ausbilder Wegele zum Abschluss, erzählte über Berufsschule, Gehalt und dass es im Betrieb sogar einen Pizzaofen gäbe. Die berufliche Bildung zu fördern, sei der Grund für die Teilnahme am Tag der Ausbildung, sagte Wegele im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar gelinge es alljährlich, die sechs Ausbildungsplätze zu besetzen, es werde aber schwieriger. Das 1979 gegründete Unternehmen beschäftigt mittlerweile 250 Mitarbeitende, davon 25 Auszubildende.

    Stromverstärker auf der Steckplatte bauen: So lautete die Aufgabe für (von links) Tobias Höhne und Yannis Müller. Hilfe gab es von Ausbilder Richard Wegele.
    Stromverstärker auf der Steckplatte bauen: So lautete die Aufgabe für (von links) Tobias Höhne und Yannis Müller. Hilfe gab es von Ausbilder Richard Wegele. Foto: Thorsten Jordan

    „Ziel des Tages der Ausbildung ist, dass sich mehr Jugendliche für eine Ausbildung entscheiden. Außerdem soll die Ausbildungsabbrecherquote gesenkt und erreicht werden, dass sie als gelernte Arbeitskräfte auch in ihrer Branche bleiben“, sagte Markus Wasserle zum Hintergrund des neuen Formats zur Berufsfindung, das Jugendlichen die Auswahl des für sie passenden Berufes erleichtern soll. Der ganze Ablauf habe reibungslos funktioniert, von Firmen und Jugendlichen seien viele positive Rückmeldungen gekommen. Besonders freute sich Wasserle darüber, dass Schüler aller Schularten und auch Geflüchtete an dem freiwilligen Tag teilgenommen haben.

    Im Februar sei mit den Planungen begonnen worden. Wasserle lobte insbesondere die gute Zusammenarbeit mit dem Schulamt und dem Arbeitskreis Schule Wirtschaft. Durch diesen seien viele Kontakte mit Firmen zustande gekommen. Über 30 Begleitpersonen, darunter auch viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Eltern sowie Mitarbeitende von Handwerkskammer, IHK und Arbeitsagentur waren im Einsatz, um die Schülergruppen zu begleiten. Die Unternehmen, die am Tag der Ausbildung ihre Pforten öffneten, waren breit gefächert. Mit dabei waren große Unternehmen wie Hirschvogel, Iwis, Edeka, Hilti, Rational und Delo, aber auch viele Handwerksbetriebe, Autohäuser und Banken, die Arbeiterwohlfahrt, das Landratsamt, Polizei und Bundeswehr, Zahnärzte, Kitas und die Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Landsberg. 

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