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Landkreis Landsberg: Polizei warnt: Immer mehr Fälle von Online-Anlagebetrug

Landkreis Landsberg

Polizei warnt: Immer mehr Fälle von Online-Anlagebetrug

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    Im Jahr 2023 erbeuteten Betrüger alleine im Norden Oberbayerns über 18 Millionen Euro durch sogenannten Online-Anlagebetrug.
    Im Jahr 2023 erbeuteten Betrüger alleine im Norden Oberbayerns über 18 Millionen Euro durch sogenannten Online-Anlagebetrug. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivbild)

    Im Jahr 2023 erbeuteten Betrüger alleine im Norden Oberbayerns über 18 Millionen Euro durch sogenannten Online-Anlagebetrug. Das geht aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hervor, zu dem der Landkreis Landsberg gehört. Durch kein anderes Internetdelikt wurde demnach mehr Schaden verursacht. 424 Fälle wurden im Zuständigkeitsbereich im vergangenen Jahr registriert. Pro Fall entstand im Schnitt ein Vermögensschaden in Höhe von rund 42.000 Euro.

    Seit 2020 lässt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen feststellen, heißt es in der Pressemitteilung. Mit plakativer Werbung im Internet erregen die Betrüger die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Opfer. Mit Versprechungen – wie beispielsweise „mit einer revolutionären neuen Software innerhalb weniger Tage“ reich zu werden oder angeblich attraktiven Rückvergütungsprogrammen – werden viele Bürgerinnen und Bürger angelockt, die auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten sind.

    Die vermeintlichen Trading-Plattformen erwecken auf den ersten Blick einen professionellen Eindruck. „Dass es sich dennoch um eine Betrugs-Webseite handelt, kann man meist schon an der Aufmachung erkennen. Viele sehen sich sehr ähnlich, da häufig dieselben Technologieanbieter verwendet werden“, so Kriminalhauptkommissar Christian Reichmann von der Kripo Ingolstadt. Tagtäglich beschäftigt sich Reichmann mit derlei Betrugsseiten. „Viele haben kein Impressum oder keinen genauen Firmennamen angegeben. Als Kontaktmöglichkeit stehen meist nur eine E-Mail-Adresse und eine Handynummer, oftmals eine ausländische, zur Verfügung. Unter den angegebenen Büroanschriften findet man Hochhäuser in Großstädten. Diese geben keinen Hinweis darauf, dass dort tatsächlich die betreffende Brokerfirma ansässig ist.“

    Ein angeblicher Finanzspezialist „berät“ die Opfer

    Gelockt wird zudem mit einer verhältnismäßig niedrigen Summe, die als Erstanlage gefordert wird. Ein angeblicher Finanzspezialist berät die Anlegerinnen und Anleger und führt gemeinsam mit ihnen erste Trades durch. Daraufhin werden in den vorgetäuschten Depots virtuell hohe Gewinne vorgegaukelt. Es folgen weitere Überweisungen mit teils sehr hohen Geldbeträgen. Spätestens dann, wenn die gutgläubigen Anlegerinnen und Anleger jedoch die Auszahlung ihrer Erträge fordern, sind die Trading-Plattformen laut der Pressemitteilung nicht mehr erreichbar. In einigen Fällen findet im Anschluss eine sogenannte „Reaktivierung“ statt. Es meldet sich erneut ein scheinbarer Spezialist und verspricht das verlorene Geld zurückzuholen. Im Folgenden wiederholen sich die Vorgehensweisen in ähnlicher Form, bis das Opfer nicht mehr gewillt oder in der Lage ist, weiter einzuzahlen.

    Um diese Form des Betrugs bekannter zu machen und potentielle Opfer zu schützen, wurde durch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord eine gezielte Präventionskampagne konzipiert. Entsprechende Beiträge werden auf den Social-Media-Kanälen des Polizeipräsidiums veröffentlicht. Außerdem sollen unter anderem Flyer an Banken und Gemeinden verteilt werden. (AZ)

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