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Landkreis Landsberg: Neubau des Landratsamts in Landsberg: Die Pläne werden konkret

Landkreis Landsberg

Neubau des Landratsamts in Landsberg: Die Pläne werden konkret

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    Der Landsberger Landrat Thomas Eichinger (CSU) und Architekt Prof. Rainer Hascher sprachen bei der Vorstellung des Siegermodells.
    Der Landsberger Landrat Thomas Eichinger (CSU) und Architekt Prof. Rainer Hascher sprachen bei der Vorstellung des Siegermodells. Foto: Christian Rudnik

    Wie wird das neue Verwaltungsgebäude des Landsberger Landratsamts, das in den kommenden Jahren am Penzinger Feld im Osten der Stadt entstehen wird, aussehen? Im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs sollte der beste aus insgesamt 17 eingereichten Entwürfen gefunden werden. Landrat Thomas Eichinger (CSU) verkündete am Donnerstag bei einem Pressetermin das Siegermodell. Bei der Planung gibt es einige Herausforderungen zu meistern.

    Im Rahmen des geplanten Baus eines weiteren Verwaltungsgebäudes des Landratsamts hatte bereits 2019 ein Architektenwettbewerb stattgefunden. Doch der bezog sich auf das gesamte Areal zwischen Autobahn und Münchener Straße. Im aktuellen Realisierungswettbewerb ging es ausschließlich um das Verwaltungsgebäude. Die 17 eingereichten Modelle und Pläne sind momentan in einem Raum im zweiten Stock der Lechsporthalle in Landsberg ausgestellt. Wie sich dabei zeigt, haben die Architektenbüros – vor allem aus Deutschland und Österreich – ganz unterschiedliche Pläne für das Areal am Penzinger Feld entworfen.

    Das neue Verwaltungsgebäude des Landratsamts soll am Penzinger Feld im Osten Landsbergs gebaut werden.
    Das neue Verwaltungsgebäude des Landratsamts soll am Penzinger Feld im Osten Landsbergs gebaut werden. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Gebäude wird zu einem großen Anteil aus Holz bestehen

    Nach mehreren Sitzungen des insgesamt 19 stimmberechtigte Mitglieder umfassenden Preisgerichts steht fest: Das neue Verwaltungsgebäude des Landsberger Landratsamts wird vom Berliner Architektenbüro Hascher Jehle Assoziierte GmbH geplant. Das rund 15 Meter hohe, ovale Hybridgebäude wird zu einem großen Anteil aus Holz, aber auch aus Beton bestehen. Auf insgesamt vier Stockwerken sollen mehrere Abteilungen untergebracht werden, die sich aktuell teilweise noch über die Stadt verteilt in Außenstellen befinden. Besonders hervor sticht in dem Modell das große Atrium in der Mitte.

    Das Gebäude, dessen Zugang an der Westseite angedacht ist und das eine große Tiefgarage haben soll, erinnere in seiner Form an einen „abgeschliffenen Lechkiesel am Eingang der Stadt“, sagte Landrat Thomas Eichinger. Aufgrund seines Standorts nehme es eine gewisse „Wahrzeichenfunktion“ ein – nicht zuletzt deswegen sei es wichtig gewesen, die Stadt bei den Planungen mit ins Boot zu holen. Im Inneren solle den Bürgern eine klare Orientierung mit möglichst kurzen Wegen gegeben werden. Sackgassen gebe es keine. Die Büros sollen im Übrigen trotz der ovalen Form des Baus rechteckig sein, so Eichinger. Im Eingangsbereich ist ein Informations- und Abholbereich mit Oberlicht vorgesehen.

    Nachhaltiges Bauen ist dem Landkreis wichtig

    Thomas Eichinger überzeuge insbesondere, dass die Themen Nachhaltigkeit und regenerative Energiegewinnung in den Entwürfen des Berliner Büros eine wichtige Rolle spielten. Der Landkreis wolle bei der Bauweise als Vorbild dienen.

    In dem Siegermodell ist übrigens bereits ein möglicher Erweiterungsbau in ähnlicher Bauform berücksichtigt. Auch das sei ein wichtiger Punkt, so Eichinger. Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie seien im Landsberger Landratsamt viele weitere Aufgaben hinzugekommen. Thomas Eichinger glaubt, dass das Ende des Wachstums der Kreisverwaltungsbehörden noch nicht erreicht ist.

    Der Innenhof sollte möglichst groß sein

    Architekt Prof. Rainer Hascher sagte bei dem Pressetermin, dass das Berliner Architekturbüro versucht habe, ein Gebäude zu schaffen, das einen möglichst großen Hof habe und sich in die Umgebung einfüge, ohne jedoch exaltiert zu wirken. Eines der Ziele sei außerdem die Schaffung einer Holzkonstruktion gewesen. Diese rückten immer mehr in den Vordergrund, scheiterten in der Umsetzung aber oft an der Statik oder am Brandschutz.

    Der Neubau soll zu einem großen Teil aus Holz bestehen.
    Der Neubau soll zu einem großen Teil aus Holz bestehen. Foto: Christian Rudnik

    Eine weitere Herausforderung war es, die Schallthematik bei der Planung des Gebäudes zu berücksichtigen. Wegen der relativen Nähe zur Autobahn und zur Münchener Straße sei das Gebäude „von drei Seiten“ relativ stark belästigt, so Landrat Thomas Eichinger. Aber auch diesbezüglich konnte das Siegermodell das Preisgericht überzeugen: Der Großteil der vorgesehenen Büros ist zum Innenhof gewandt.

    Fertigstellung im Jahr 2026?

    Eichinger freute sich, dass die Planungen nun konkreter werden. Bereits bei seinem Amtsantritt vor sieben Jahren habe er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versprochen, das Problem der „Zerstreutheit“ des Landratsamts anzugehen. Dem Landrat sei es in dieser Hinsicht auch ein wichtiges Anliegen, dass die Bürgerinnen und Bürger künftig mit einem Bauantrag nicht mehr drei verschiedene Stellen anlaufen müssen.

    Im Optimalfall, so Eichinger, könnten bereits Ende 2022 alle rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sein und 2023 mit dem Bau begonnen werden. „Es wäre schön, wenn wir das Ganze 2026, wenn die aktuelle Wahlperiode endet, zu einem Abschluss bringen könnten.“ Allerdings sei auch klar, dass es bei solchen Vorhaben aus den verschiedensten Gründen Verzögerungen geben könnte. Zu den Kosten könne er hingegen noch keine Angaben machen. Eine Schätzung sei erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Eichinger verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Preisentwicklung in der Baubranche abgewartet werden müsste.

    Die Ausstellung der insgesamt 17 eingereichten Modelle ist in der Landsberger Lechsporthalle (Eingang Nord) in der kommenden Woche am Montag, (16 bis 18 Uhr), am Mittwoch, (8 bis 11 Uhr) und am Freitag (12 bis 14 Uhr) für alle Interessierten geöffnet. Für Fragen und Erklärungen steht während der Öffnungszeiten jeweils ein Mitarbeiter der Hochbauabteilung des Landratsamts Landsberg zur Verfügung.

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