Wer 40 oder gar 50 Jahre im aktiven Dienst einer Hilfsorganisation wie der Wasserwacht, dem Bayerischen Roten Kreuz oder der Feuerwehr ist, ist quasi während seiner gesamten erwachsenen Lebenszeit ehrenamtlich für die Gesellschaft im Einsatz. Für diese ganz besonderen Menschen veranstaltete der Landkreis Landsberg einen Ehrungsabend mit Verleihung des Ehrenzeichens, handgemachter Blasmusik von der Musikkapelle Pflugdorf-Stadl und einem Büfett, das keine Wünsche offen ließ.
Sage und schreibe 67 Ehrungen durfte die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler vornehmen. 60 davon entfielen auf 40, sieben auf 50 Jahre im Ehrenamt; unter diesen Geehrten befand sich auch der ehemalige Kreisbrandrat Johann Koller. Wie sehr diese früheren Zeiten noch geprägt waren von Rollenteilung zwischen Mann und Frau, was dazu führte, dass sich eher die Männer langfristig ehrenamtlich engagierten, zeigte sich am weiblichen Anteil der zu Ehrenden: mit Claudia Bentenrieder von der Feuerwehr Winkl und Andrea Wessely von der Wasserwacht Dießen fanden sich lediglich zwei Frauen auf der langen Ehrungsliste.
"Ohne Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Ihr Reichtum bemisst sich am sozialen Zusammenhalt", begann Margit Horner-Spindler ihre Ansprache und fügte an, dass die Organisationen große Unterstützung durch Kreistag und Landratsamt benötigten. Als Beispiel, dass diese auch geleistet werde, nannte sie das neue Feuerwehrausbildungszentrum. Es sei eine nicht ungefährliche Verpflichtung, Leib und Leben anderer unter allen Umständen zu schützen, so Horner-Spindler, die den Ehrenamtlichen beziehungsweise den Organisationen einen hohen Stand der technischen Ausrüstung, einen hohen Ausbildungsstand sowie eine hohe Motivation beschied.
Für denjenigen oder diejenige, die 40 oder gar 50 Jahre aktiv im Ehrenamt tätig sei, sei dieses keine Aufgabe, sondern eine Berufung, sagte die stellvertretende Landrätin und freute sich darüber, dass viele junge Menschen nachrückten. "Sie haben Ihr fachliches Wissen, Ihre Erfahrung und Ihre persönlichen Fähigkeiten und unzählige Stunden Ihrer Freizeit eingebracht. Sie sind ein Vorbild für uns alle", drückte Horner-Spindler ihren Dank aus, in den sie auch die Angehörigen einschloss, ohne deren Unterstützung und Verständnis die geleistete Arbeit nicht möglich gewesen wäre.
Insgesamt werden 67 Personen bei dem Ehrungsabend ausgezeichnet
In acht Runden verliehen Horner-Spindler, die Mitarbeiter der Abteilung Katastrophenschutz am Landratsamt, Frank Schumacher und Günter Drexler, der stellvertretende Kreisbrandmeister Alfons Düringer sowie der stellvertretende Kreisvorsitzende des BRK, Frank Böhm, die Ehrenzeichen. Zur Verleihung waren auch der Geschäftsführer des BRK, Andreas Lehner, Dr. Thomas Goppel sowie vom Kreistag Gabriele Triebel und Josef Loy und zahlreiche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus den Landkreisgemeinden gekommen.
Die Geehrten für 50-jährige Dienstzeit: Günther Haugg (BRK, Sanitätsbereitschaft Landsberg), Bernd Kersten (BRK, Wasserwacht OG Utting), Detlef Böckmann (BRK, Wasserwacht OG Schondorf), Franz Eberl (Feuerwehr Dießen), Andreas Schumann (Feuerwehr Dießen), Johann Koller (Feuerwehr Petzenhausen) und Karlheinz Wolski (Feuerwehr
Die Geehrten für 40-jährige Dienstzeit: Rupert Huger (BRK, Sanitätsbereitschaft Landsberg), Thomas Forstner (BRK, Wasserwacht OG Dießen), Alexander Hohenester (BRK, Wasserwacht OG Dießen), Andrea Wessely (BRK, Wasserwacht OG Dießen), Peter Heun (BRK, Wasserwacht OG Kaufering), Dr. Manfred Harant (BRK, Wasserwacht OG Prittriching), Siegfried Dumbsky (BRK, Wasserwacht OG Schondorf), Heinrich Baab (Feuerwehr Apfeldorf), Ludwig Geisenberger (Feuerwehr