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Landkreis Landsberg: Gasbohrung in Reichling: Landrat schreibt Brief an Wirtschaftsminister Aiwanger

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Gasbohrung in Reichling: Landrat schreibt Brief an Wirtschaftsminister Aiwanger

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    Anfang Juni fand eine Protestaktion gegen die Gasbohrung in Reichling statt.
    Anfang Juni fand eine Protestaktion gegen die Gasbohrung in Reichling statt. Foto: Christian Rudnik

    Es ist ein deutliches Signal, dass der Landkreis nach München senden wird. Landrat Thomas Eichinger (CSU) möchte in einem kritischen Brief an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) seine Bedenken gegen die geplanten Gasbohrungen und eine mögliche spätere Gasförderung in Reichling zum Ausdruck bringen. Das hat der Landrat in der jüngsten Kreistagssitzung angekündigt und dort um ein Stimmungsbild gebeten. Das war ebenso eindeutig wie im Gemeinderat in Reichling, der sich am selben Abend einstimmig gegen die genehmigte Bohrung und eine noch zu beantragende Förderung aussprach.

    Im Kreistag sagte Thomas Eichinger, dass er Bedenken hinsichtlich Umwelt, Verkehr, Gesundheit und Klimaschutz hat. Aiwanger solle „solche Beschlüsse möglichst nicht im Landkreis Landsberg umsetzen“. Er betonte auch, dass der Landkreis, ebenso wie die betroffenen und benachbarten Gemeinden bei der Genehmigung außen vor seien. Im Jahr 2022 hatte der bayerische Wirtschaftsminister die Erlaubnis erteilt, im Landkreis Landsberg nach Erdgas zu bohren, Ende Juni 2024 folgte die Genehmigung des zuständigen Bergamts Südbayern.

    Weitere Bohrungen zwischen Ammersee und Lech könnten folgen

    Die Erlaubnis hat die Firma Genexco bis 2025. In mehr als 3000 Meter Tiefe und in unmittelbarer Nähe zu den Trinkwasserquellen der Gemeinde und einem Schutzgebiet soll künftig Gas gefördert werden. Im September soll ein 40 Meter hoher Bohrturm errichtet werden. Weitere Bohrungen auf einer Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern zwischen Lech und Ammersee sollen folgen. Auch dort hat Wirtschaftsminister Aiwanger die Suche nach Rohstoffen bereits genehmigt.

    Der Widerstand gegen das Projekt wächst. Neben dem Bund Naturschutz, Fridays for Future und Greenpeace engagieren sich jetzt auch Aktivisten aus dem Klimacamp Augsburg in Reichling. Die Bürgerinitiative in Reichling, die sich gegen das Gasprojekt ausspricht, soll ab August durch einen Teil des Augsburger Klimacamps unterstützt werden. Das Augsburger Klimacamp wird Ende Juli eine vier Jahre währende Dauerdemo neben dem Augsburger Rathaus beenden.

    Nach den politischen Signalen aus dem Kreistag und dem Gemeinderat Reichling keimt bei der „Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen - gegen die Ausbeutung unserer Heimat“ Hoffnung auf: „Dieser einstimmige Beschluss signalisiert den Bürgern, dass sie mit ihren Bedenken nicht allein gelassen werden. Dass es politische Institutionen gibt, in denen ihre Probleme angemessen behandelt werden“, teilt Franz Osterrieder in einer gemeinsamen Presseerklärung mit Greenpeace Bayern mit. „Es ist aber auch ein Signal an die Erdgas-Firma Genexo, dass sie hier in Reichling, in der ganzen Ammersee-Region nicht willkommen ist.“

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